Bloggerschnack

Bloggerschnack im Oktober: Was würde mir fehlen ohne Bloggen?

Neuer Monat, neue Frage im Bloggerschnack, der Blogparade vom Bloghexen-Forum, bei der sich die Mitglieder (oder auch Ihr?) monatlich dieser Herausforderung stellen. Spannend hieran sind die verschiedenen Blickwinkel der Blogger, die sie auf diese Bereiche haben. Viele Ansichten von vielen Menschen, die eine Leidenschaft teilen und dabei sicherlich ganz unterschiedliche Beweggründe haben. Dabei kommen Themen auf wie Schreibblockaden, Veränderungen, persönliche Entwicklung oder auch die Hintergründe, wie man zum Bloggen gefunden hat. Das ist sicherlich für den einen oder anderen interessant, der selbst bloggt oder darüber nachdenkt es auch mal zu versuchen. Und gleichzeitig dürfen wir feststellen, dass wir mit so manchem Problem nicht alleine da stehen und können uns so gegenseitig inspirieren. Ein spannendes und schönes Konzept, wie ich finde, bei dem man sich auch gegenseitig unterstützen und vernetzen kann.

Noch einmal grob zusammengefasst das Prinzip vom Bloggerschnack für euch: Jeden Monat wird ein neues Thema über das Forum “Bloghexe” festgelegt.  Man hat nun den ganzen Monat Zeit, um dieses Thema bei sich auf dem Blog, Instagram oder sonst wo, zu bearbeiten. Dabei wird als Quelle das Forum angegeben. Wenn man dort idealerweise auch selber angemeldet ist, kann man seinen Beitrag dort im entsprechenden Posting verlinken (eine allgemein funktionierende Alternative ist noch in Planung). 

Bloggerschnack im Oktober: Wenn du nicht bloggen könntest, was würde dir am meisten fehlen?

Man muss wohl zu Anfang erwähnen, dass ich gefühlt blogge, seit ich denken kann. Das stimmt so natürlich nicht, denn angefangen habe ich damit ja (wie wir inzwischen wissen) vor ziemlich genau 20 Jahren und da wandelte ich schon ein Weilchen über die Welt und formte meine Persönlichkeit. Nichts desto trotz können wir hier wohl getrost von einem halben Leben sprechen und damit begleitet mich das Ganze tatsächlich schon eine ganze Weile. Damit wäre meine banale und kurz gefasste Antwort wohl: Mir würde ein Teil von mir fehlen.

Natürlich gibt es auch eine lange Version und diese handelt von Selbstfindung, Selbsttherapie und Selbstvertrauen. Oha, ein S-Trio so gesehen. 

Selbsttherapie… was meine ich damit?

Ich habe es schon öfter erwähnt: Ich habe es immer wieder versucht mit Tagebuch schreiben. Es gibt so einige Bücher in meinen Schränken, wo die ersten Seiten mit Liebeskummer und Schwärmereien, Ärger über verräterische Freunde und Dingen, die ich gerne hätte, gefüllt sind. Aber eben immer nur die ersten Seiten. Ich habe enormen Respekt vor Menschen, die solche Bücher tag täglich mit geschriebenen Wörtern, Bildern und Erinnerungen füllen können. Zumal man in diesen Büchlein deutlich privater werden und mehr ins Detail gehen kann. 100% öffnen in einem Blog, der für jeden zugänglich ist, das geht hier einfach nicht. 

Und doch ist das Bloggen für mich eine Möglichkeit zu verarbeiten. In kleinen Häppchen und das seit Jahren. Bin ich deprimiert, sind die Texte nachdenklicher. Ich schreibe dann und wann Fragen in die Welt und bekomme manchmal Antworten darauf. Es ist schön Feedback zu bekommen, aber tatsächlich fühlt man sich einfach auch ein wenig leichter, wenn man einfach mal ein wenig Rummaulen durfte ohne dafür verurteilt zu werden. Das klappt nämlich erstaunlich gut. Man jammert ein wenig rum und dann kann man es ganz gut auch wieder abschütteln. Oft stelle ich beim Schreiben direkt fest, dass mir meist noch viel mehr Gedanken durch die Kopf gehen und dann werden die Beiträge vielleicht manchmal etwas wirr, aber der Kopf dafür nach und nach freier. Nehmen wir alleine den Ärger über den gegnerischen Fußballtrainer vergangene Woche, bei dem ich mir einfach mal etwas Luft machen musste. 

Mit Bloggen verarbeite ich und wenn ich das nicht mehr könnte, ja… es würde mir definitiv fehlen.

Selbstfindung: Der Mut etwas auszuprobieren und notfalls wieder sein zu lassen

Im Laufe der Jahre habe ich immer wieder Dinge ausprobiert. Minimalismus (haha), Häkeln, Stricken, Nähen, Laufen, Comics Zeichnen, Geschichten schreiben, Basteln, Blogprojekte und und und… ich probiere Dinge wirklich gerne aus und würde gerne so vieles können. Diese Erfahrungen kann man beim Bloggen ganz wunderbar teilen, man bekommt Feedback, Tipps und Tricks, Inspirationen und Anregungen und die Weiten des Internets bieten viele Möglichkeiten, um Hilfe für solche Verrücktheiten zwischendurch zu finden.

Man genießt im Internet zudem eine gewisse Anonymität, die einem erlaubt sich zu trauen die Dinge auch mal zu zeigen und sich Feedback zu holen, ob es sich lohnt dran zu bleiben und wenn man sich die richtige Bubble geschaffen hat, dann kann man hier auch ziemlich wertvollen Input bekommen. Das ist nämlich eine weitere Besonderheit: Man findet hier Menschen, die eigene Leidenschaften teilen, die man in seinem sozialen Umfeld vielleicht weniger hat.

Als ich zum Beispiel anfing Mangas zu lesen, konnte wirklich niemand meiner Freunde etwas damit anfangen. Mich faszinierte das allerdings massiv und auch meine Zeichnungen gingen mehr und mehr in die Richtung. Klar wurde auch ich mit Ash, Sailormoon und anderen bekannten Anime-Serien groß, aber die Mangas und schließlich auch Animes brachten nochmal einen ganz neuen Aspekt in mein Teenie-Dasein und meine soziale Bubble im Reallife war weit davon entfernt. Durch das Bloggen und teilen von Zeichnungen auf meiner Seite fand ich Gleichgesinnte, mit denen ich diese Lücke füllen konnte und so wieder einem Stück von mir selbst näher kam. Nur mal so als Beispiel.

Und dann ist da noch die Sache mit dem Selbstvertrauen

Eigentlich artet dieser Artikel inhaltlich gerade nochmal ein wenig in die Richtung des letzten Themas des Bloggerschnack aus, wo es darum ging, inwieweit mich das Bloggen verändert hat, aber irgendwie gehört es auch heute dazu, denn es trägt dazu bei, dass ich ein gewisses Selbstvertrauen habe.

Durch die Erlebnisse der letzten Jahre, wo man unter Menschen ist, die einem ähneln und Leidenschaften teilen, habe ich gelernt selbstbewusster zu sein. Im Internet, in dieser Anonymität, aufzutreten, das stärkt einen für den Anfang. Man traut sich Dinge auszusprechen, die man sonst vielleicht für sich behalten würde und die Reaktionen darauf zeigen einem, dass es ok ist ehrlich zu sein. Das Ganze konnte ich in den letzten Jahren mehr und mehr auch mit nach draußen nehmen. Ich weiß nicht, ob ich das so aufrecht erhalten könnte, wenn ich nicht hier diesen Support plötzlich nicht mehr hätte. Sicherlich wächst man an seinen Herausforderungen und ich bin definitiv in den letzten 20 Jahren emotional stärker geworden, aber diese Menschen hier um mich herum geben mir eine gewisse Stärke, bei der ich einfach weiß, dass ich diesen Wert habe, egal wie andere Menschen auf mich reagieren. Es gibt mir also gewissermaßen einen Halt, den ich (früher zumindest) nicht immer gespürt habe. 

Würde ich also mit dem Bloggen aufhören und diese Bubble hier hinter mir lassen.. ja, all die Menschen, die ich in den letzten 20 Jahren kennen und schätzen gelernt habe, sie würden mir massiv fehlen. Auch wenn wir uns vergleichsweise nur selten sehen oder sprechen, so sind sie doch irgendwie präsent und manche von ihnen sind sogar zu Freunden außerhalb des Internets geworden.

Aber vor allem anderen würde es mir einfach fehlen zu schreiben – Mein Bloggerschnack Fazit

Auch wenn es mir schwer fällt analog intensiv zu schreiben und meine Gedanken festzuhalten, so schreibe ich doch gerne und das merkt man auch an solchen Beiträgen, in denen ich immer sehr ausschweifend werden kann und meinen Gedanken einfach Raum lasse. Manchmal gibt es vielleicht nicht viel zu erzählen und dann ist es einfach so, aber es gibt auch Phasen, in denen ich so viele Themen zu verarbeiten habe und das Schreiben ist einfach hierbei wichtig für mich geworden. Also würde mir wohl vor allem anderen das Schreiben fehlen. Und sei es nur für mich.

Und das ist wohl mein Fazit zum heutigen Bloggerschnack.

***

Hier weitere Teilnehmer beim Bloggerschnack im Oktober:

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12 Kommentare

  1. “ja, all die Menschen, die ich in den letzten 20 Jahren kennen und schätzen gelernt habe, sie würden mir massiv fehlen.” – So ähnlich geht mir das auch. Ich bin war erst 1 Jahr so richtig dabei und dennoch sind schon interessante Kontakte entstanden 😀.

    1. Sari says:

      Ich finde halt, dass man über diesen Weg nochmal auf ganz andere Menschen und eben auch Gleichgesinnte trifft, die einem “draußen” eher nicht so begegnen. So sind alle Interessengebiete berücksichtigt :)

  2. Da sind ganz viele Elemente dabei, die mir auch fehlen würden. Tatsächlich auch die festgehaltene Erinnerung, selbst wenn nicht alle Details verbloggt sind, denn ich vergesse manche Dinge auch mal schnell und da ist es sehr praktisch, im Blog mal nachzulesen. ;)

    Und natürlich der Austausch mit Gleichgesinnten, so wie bei dir mit den Mangas. Filme sind natürlich breiter, doch so fanatische Filmfans habe ich im Freundeskreis vielleicht einen. Da ist es schön sich auch im Netz darüber austauschen zu können – und das mit anderen Blogger:innen und nicht nur dem vergänglichen und oft oberflächlichen Social Media.

    1. Sari says:

      Ja, das mit den Erinnerungen ist ein ganz wichtiger Aspekt, da gebe ich dir recht. Ich meine das sind Jahre, die hier festgehalten sind, eigentlich sogar Jahrzehnte. Schule, Ausbildung, Beruf, Schwangerschaft, Hochzeit und so vieles mehr… würde ich nicht bloggen, es würde mir definitiv fehlen. Die Dinge die schon waren sind zwar noch da, aber ich würde es zukünftig nicht mehr festhalten. Und ich liebe es in diesen Erinnerungen zu “blättern”.

  3. Ich blogge jetzt seit mehr als 10 Jahre und mir würde das total fehlen. Ab und an nehme ich mir mal eine kleine Auszeit, aber nach kürzester Zeit kribbelt es wieder in den Fingern. Und es wird auch nie langweilig. LG Romy

    1. Sari says:

      So sieht es aus. Ich glaube so kleine Auszeiten schaden auch überhaupt nicht, um sich eben von dem Druck, den man sich da gerne mal macht, etwas zu lösen. Ich schreibe manchmal auch Tage lang nichts und dann kommt es wieder von ganz alleine.

  4. Mir geht es wie dir… ohne das Bloggen wäre ich nicht der Mensch, der ich heute bin, und dieses Ventil und der Austausch mit anderen würden mir unglaublich fehlen.

    Liebe Grüße
    Anne

    1. Sari says:

      Es ist schon krass, was so ein virtuelles Leben eben doch auch für einen positiven Einfluss haben kann, oder?

  5. Ganz toll. Ich mag dich und deinen Blog wirklich sehr!

    Lorenzo

    1. PS: Du kannst meinen Blogbeitrag auch gerne verlinken, Sari.

      1. Sari says:

        Na klar, mache ich!!

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