Dinge, die ich bei anderen früher immer lustig fand und inzwischen selber mache…

Erinnert Ihr Euch noch? Ihr seid Teenager. Vielleicht 14 Jahre alt und auf einer Familienveranstaltung. Um Euch herum haben Tanten und Onkels Kinder bekommen. Sie tragen Wickeltaschen mit sich herum, manche eine Tasche extra nur für Spielzeug. Sie stzen auf Stühlen, unterhalten sich und schieben nebenbei mit einer Hand einen Kinderwagen vor und zurück. Gesprächsthema Nummer 1: Ihre Kinder. Wie sie schlafen, wie sie essen und ja, auch wie sie in die Windel mache. Ganz unvermittelt holt die Tante das Baby aus dem Wagen, greift es unter den Achseln und hebt es so hoch, bis sie mit der Nase an der Windel schnuppern kann, während sie ihr Gespräch dabei nicht unterbricht, um dann zufrieden zu nicken und das Baby zurück in den Wagen zu setzen. Du schlenderst weiter. Dort hinten sitzt dein Lieblingsonkel auf einer Decke, vor ihm liegt dein neuer Cousin und dein Onkel, der dir immer so unglaublich cool vor kam redet irgendwie seltsam. Die Stimme ist ganz hoch und jauchzend und er schneidet dabei Grimassen und wackelt wild mit dem Kopf herum. Was passiert nur mit der Welt um Dich herum, denkst du noch so bei Dir und greifst dir die Zeitung, die du eingepackt hast und stöpselt Dir die Kopfhörer deines tagbaren CD-Players in die Ohren…

Jajaja…so war das damals. Ich fand es seltsam, was die Erwachsenen da machten. An Babypopos riechen, um zu testen, ob das Kind in die Windel gemacht hätte, die Mickey Maus Stimme auspacken und zum persönlichen Clown werden. Weiße Flecken auf all deine Kleidungsstücken haben und nichts dabei finden. Früh die Party verlassen, dafür aber auch früh da sein. Brei vorkosten und Flugzeuggeräusche beim Füttern machen… all solche Sachen. Und ich fand es so seltsam.

Und heute? Heute weiß ich, dass meine Kinder es als Babies lieben, wenn ich die Mickey Maus Stimme nutze. Die hohen Stimmlagen sind einfach toll und bringen sie zum Lachen. Man kennt sein Kind und seinen Stuhlgang inzwischen so gut, dass man weiß, wann das Baby das Kaka-Gesicht macht und wie die Windeln dann riechen wird und Brei schmeckt doch eigentlich gar nicht so schlecht, warum also die Temperatur nicht am Besten am eigenen Leibe testen, bevor sich das Kind die Zunge verbrennt, oder?

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Es sind inzwischen viele Dinge, die ich besser weiß, aber es ist auch gar nicht schlimm, dass ich es als Teenager seltsam fand, wenn ich diese seltsamen neuen Seiten an den Menschen um mich herum entdecke, denn ich weiß es zu dem Zeitpunkt einfach noch nicht besser und muss diese Erfahrungen machen. Wenn ich das Haus verlasse, habe ich auch min. drei der Lieblingsspielzeuge pro Kind in der Tasche, denn jeder weiß, ein gut gelauntes Kind ist ein unkompliziertes Kind und warum soll ich mein Kind mit einem Windelwechsel quälen, wenn ich doch ganz einfach herausfinden kann, ob es nötig ist oder nicht und die Flecken auf meiner Kleidung? Da stehe ich drüber. Jeder Mensch sieht, dass ich da ein sabberndes und brabbelndes Baby auf dem Arm habe und nicht die Lust und die Zeit mich drei Mal am Tag umzuziehen, nur weil das Mittagessen des Kindes mal wieder auf mir gelandet ist. Man muss es inzwischen einfach als ein Accesoire ansehen, eine Art Auszeichnung, die mein Kind mir verleiht und ja, an manchen Tagen trage ich die Flecken mit Stolz.

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Am Lustigsten ist es aber wohl beim Füttern, wenn man dem Baby zeigen möchte, wie man den Mund aufmacht, in dem man ihn selber ganz weit aufreisst und AAAAAAAh dabei sagt *lach* Gerade eben erst gehabt ^^…

Was sind Eure Erkenntnisse, die ihr bei Euch gemacht habt? Was macht ihr inzwischen, worüber ihr früher vor allem Schmunzeln oder Euch gar wundern musstet?sari-unter

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6 Kommentare

  1. Süße Aufzählung. Ich weiß noch wie ich vor der Geburt meinte, dass ich sicher alles mache, aber nie, nie, nie in der Öffentlichkeit stillen. Und wie lange habe ich es durchgehalten? Heute erinnere ich mich schmunzelnd daran zurück, wie der Prinz vor unserer ersten Shoppingtour mit Baby im Einkaufszentrum anrief um zu fragen ob es einen Stillraum gibt. Eine Zeit lang gab mir mein Stillschal noch ein etwas besseres Gefühl bis die kleine Lady anfing damit Kuckuck zu spielen und erstrecht auf uns aufmerksam machte. Jaja…

    1. Es war ja auch nicht alles falsch, was man mit uns gemacht hat ^^ Das merkt man spätestens dann, wenn man selber Kinder hat und manchmal bekomme ich einen kleinen Schreck, wenn ich bestimmte Dinge an mir feststelle, die mir irgendwie bekannt vorkommen *lach*

  2. Ich weiß nich, wie ich mich vor 2 Monaten als Babysitterin anbot. Mit dem Hintergedanken: Ohje. 4 Monate alt…ob das deine Ekelschwelle packt?
    Die liegt nämlich sehr niedrig, ich fang schnell an zu würgen. Witzigerweise sagen ja viele Mamas, dass sie es bei anderen Kindern ekelig finden – aber beim eigenen geht alles. Und für mich ist es ja quasi ein fremdes Baby….
    Ich hatte direkt am 1. Tag die Kleine auf dem Arm und schwupps, ergoss sich der Milchschwall über meine Hand und den Ärmel.
    Meine (erstaunlicherweise) völlig gelassene Reaktion zur Mama: ,,Hast du mal kurz ein Spucktuch zur Hand”
    mit den Spuck und auch dazukommenden Sabberflecken bin ich dann später durch den Stadtteil zum Auto marschiert *lach*

    die Grimassen beim Füttern kenn ich auch schon. Aber ehrlich gesagt: Babylachen ist so dermaßen schön, da mach ich mich gerne zum Kasper, um es zu sehen.

    1. Wenn eine Gewisse Verantwortung dahinter steckt und auch Zuneigung, dann entdeckt man vollkommen neue Seiten an sich. Während meiner Prakitkumszeit hat ein Kind mal bei den Hausaufgaben das Mittagessen wieder ausgespuckt. Erst dachte ich noch, ich würde es schaffen das aufzuwischen, aber dann ging es doch nicht. Später im Job hat es dann auf einmal geklappt.

  3. Ich fand Babysprache und -stimme immer ganz schlimm… inzwischen hab ich beides gut drauf ;)

    1. Hähä, ja, so geht es mir inzwischen auch ^^ Wobei ich schon darauf achte, dass mit meinen Kindern normal gesprochen wird und nicht so dutschidutschi

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