Haarausfall

Mama – Wellness: Haarausfall? Was tun?!

Haarausfall tut nicht weh. Es bereitet keine Schmerzen. Warum leiden wir also so? Die Haare fallen einfach still und heimlich aus. Meist merkt man es am Anfang nur durch das Haare kämmen oder beim Haare waschen, wenn man plötzlich mehr als sonst davon in den Händen hält.

Ja, dies wird für einige sicher wie ein sehr eitler Beitrag rüber kommen, aber wie habe ich neulich so trefflich irgendwo gelesen: Haarausfall bereitet zwar keine körperlichen, für viele aber seelischen Schmerz. Und mir geht es so.

Ich hatte mal wirklich dickes und welliges Haar!

Wer mit so einer Matte auf dem Kopf groß wird, dem wird es auf einmal ganz anders, wenn die Haare immer dünner und zotteliger werden. Das erste Mal hatte ich damit zu kämpfen, als ich die Geburt des Großen hinter mich gebracht hatte. Ich hatte schon immer einen ziemlich schlechten Eisenhaushalt und durch den hohen Blutverlust damals sank dieser quasi ins Bodenlose.

Der Arzt verschrieb mir damals Eisenpräparate und die halfen eigentlich sehr gut. Ich musste sie etwas ein dreiviertel Jahr nehmen. Ich gebe zu, anfänglich ließ ich es ziemlich schleifen, da ich keine nennenswerten Symptome verspürte, aber nachdem ich immer häufiger regelrechte Büschel an Haaren in den Händen gehalten hatte, war es die Angst, die mich täglich daran erinnerte, meine Eisentablette zu nehmen. Meist in Zusammenhang mit Orangensaft, da das wohl förderlich sein sollte.

Durch einige andere Tricks, die ich im Internet und durch Leser gefunden hatte, gelang es mir Stück für Stück mein volles Haar zurück zu gewinnen und ich war sehr glücklich damit.

Beim zweiten Mal ist alles anders? Da war er wieder, der Haarausfall.

Auch beim zweiten Kind hatte ich die schlechten Werte und hohen Blutverlust. Dieses Mal trank ich Tannenblutsaft und Rotkäppchensaft. Beides sehr Eisenhaltige Getränke, die dabei helfen sollten, den Haushalt aufzubessern und dem Haarausfall direkt vorzubeugen. Nachdem ich gemerkt hatte, dass die Werte deutlich besser wurden, schraubte ich den Konsum langsam zurück, verzichtete auf die Tabletten, die ich zusätzlich nahm und kehrte langsam zur Normalität zurück.

Das ist nun über ein Jahr her und seitdem haben sich meine Haare niemals wirklich erholt. Im letzten Jahr ließ ich sie mir noch kurz schneiden, weil ich wollte, dass die Haare, die neu wachsen würden, in etwa mit den anderen zusammen wachsen würden, so dass alles einheitlicher wieder wäre. Nun ja…

Vor zwei Wochen war ich dann mal wieder beim Friseur. Der Kommentar der Dame “Vorne schneide ich lieber gar nicht, da ist ja kaum noch wach” erschreckte mich sehr. Die Haare sind fein und dünn, zottelig ohne Ende und nach wie vor fallen sie aus. Zwar nicht mehr so extrem wie zu Anfang, aber genug, um mich nervös zu machen.

Aktuell schaue ich wirklich nicht gerne in den Spiegel.

Was also tun? Was tun gegen Haarausfall?!

Haarausfall

Einerseits richte ich diese Frage heute an Euch, andererseits habe ich natürlich auch schon ein wenig im Internet recherchiert und möchte ein paar Dinge ausprobieren. Vielleicht habt Ihr da ja auch schon (positive) Erfahrungen sammeln können:

  1. Die Durchblutung der Kopfhaut fördern: Kopfmassagen, meist in Kombination mit bestimmten Ölen, sollen die Durchblutung der Kopfhaut und somit das Haarwachstum fördern.
  2. Stressabbau: Kaum zu glauben, aber wahr – Stress fördert Haarausfall. Somit muss ich mein Augenmerk darauf legen, den Alltag etwas vom Stress zu befreien. Mehr ruhige Momente, weniger ärgern über Dinge, die eh belanglos sind. Entspannungstechniken können hiebei sehr hilfreich sein. Ähnliches riet mir damals schon meine Physiotherapeutin. Wenn ich schaue, wie stark mein Rücken wieder verspannt ist, wäre das wohl naheliegend.
  3. Vitamin – und Mineralstoffzuführung: Das hatte ich ja schon kurz erwähnt. Vor allem in Bezug auf Eisen. Aber auch verschiedene Vitamine können hilfreich sein. In dem Fall wäre wohl eine kleine Ernährungsumstellung oder zumindest – ergänzung hilfreich. Mehr Fisch, mehr grünes Gemüse, mehr rote Früchte zum Beispiel. Und ja, auch wieder Eisenpräparate.
  4. Natürliche Hausmittel als Unterstützung: Damals machte ich regelmäßig eine Spülung mit Kamille zum Beispiel. Nun habe ich gelesen, dass Thymian auch sehr gut sein soll. Vielleicht versuche ich das mal, um die Haare zu reparieren und zu kräftigen. Kieselerde soll zudem dem Mineralstoffmangel ausgleichen. Vielleicht erstelle ich mir auch selber ein Brennnessel – Tonikum für die Kopfhaut. Da muss ich mal schauen, wie aufwändig das ist.

Kennt Ihr noch andere Mittel und Methoden, die Euch geholfen haben?

Warum erzähle ich Euch das heute?

Mir ist klar, dass ich Euch nun sehr eitel erscheinen muss und dass es Menschen gibt, die ganz natürlich mit diesem Problem zu kämpfen haben und kaum Möglichkeiten haben, diese zu besiegen. Vielleicht mag das auf den einen oder anderen sehr oberflächlich wirken. Und da habt Ihr sicher auch recht, aber immer wieder stellen wir fest, dass man als Mutter viel zurück steckt.

Es gibt sogenannte “Mamafrisuren”, die meist nur aus einem schnell gebundenen Knäuel auf dem Kopf bestehen. Das typische Mama – Outfit, ist in der Regel die Leggings samt weitem Oberteil, gepaart mit Flecken und Co. Freizeit ist gen 0 und wie oft freuen wir uns über 5 Minuten Ruhe auf dem Klo.

Oft ist man auf der Suche nach etwas Wellness und Selbstliebe und der Wunsch sich nicht selbst völlig aufzugeben wird oft größer, als einem lieb ist. Hobbies werden seltener umgesetzt. Alles für die Kinder.

Ihr habt Recht, wenn Ihr sagt: Wir wollten doch unbedingt Kinder. Ja unbedingt und ich würde es immer wieder so machen. Ja, wir haben uns das ausgesucht und es wird auch wieder die Zeit kommen, wo das Augenmerk wieder mehr auf einen selbst fällt, aber ab und an muss auch die Zeit sein, um ein bisschen in sich selber zu investieren.

Meine Kinder lieben mich auch mit weniger Haaren auf dem Kopf. Denen ist egal, ob ich zottelig oder schick gestyled bin. Sie freuen sich über meine Anwesenheit und Aufmerksamkeit und dafür bin ich dankbar. In ihren Augen werde ich wohl immer die “Sexy Lady” sein, wie mein Großer neulich grinsend zu mir sagte. Aber ich merke auch, dass es meine emotionale Stimmung stark beeinflusst, wenn ich morgens in den Spiegel schaue und nicht mag, was ich dort sehe…

Wie sind Eure Erfahrungen da?

Haarausfall

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11 Kommentare

  1. Jennifer says:

    Versuch es mal mit Biotin!
    Das hat mir mein Hausarzt geraten nachdem meine Eisenwaren schon kontrolliert waren und es daran nicht liegen konnte mit dem Haarausfall.
    Jedoch merkt man frühestens erst nach 4 Monaten was… ich negme sie jetzt schon über ein halbes Jahr.
    Und was soll ich sagen, mein Haarausfall ist besser geworden und meine Fingernägel wachsen wie Unkraut 😂

    1. Sarah Kroschel says:

      Ah danke für den Tipp. Schaue ich mal!

  2. Bea says:

    Als PTA rate ich erstmal zur genauen Ursachenforschung. Heißt großes Blutbild um mal gezielt zu gucken, welchen Mangel du eventuell wirklich hast und den dann gezielt zu behandeln.
    Gerade Eisen ist tricky (wenn da ein Mangel ist) Das freie Eisen kriegt man recht schnell hoch im Blut. Wichtig ist aber der Eisenspeicher. Den zu füllen bedarf u.U. monatelanger Einnahme von Präparaten.
    Zur richtigen Bestimmung wäre ein Blutbild mit Serumeisen, Ferritin, Transferrin, Transferrin-Sättigung und Hämoglobin aussagekräftig. Bis auf das Transferrin sind bei einem Mangel typischerweise alle Werte erniedrigt.

    Wenn Eisen zugeführt wird, rate ich immer gerne zum Ferrosanol Duodenal. Die richtige Einnahme von Eisen ist sehr wichtig, da Eisen sehr zickig ist und nur schlecht aufgenommen wird. Das erwähnte Produkt idealerweise auf nüchternen Magen nehmen mit 2 Stunden Abstand (vorher und danach) zu allen Milchprodukten, Kaffee und schwarzen Tee. Eisen reizt stark den Magen. Das duodenal öffnet sich bei richtiger Einnahme erst im Dünndarm – also dort, wo Eisen idealerweise vom Körper aufgenommen wird.
    Und ja – Vitamin C unterstützt die Aufnahme.

    Gerade als Frau ist es mit der Periode, Schwangerschaften, eventuell stillen wirklich schwer. Ist der Wert einmal richtig okay, kann man dann über die Ernährung gehen.
    Aber nur über die Ernährung kriegt man einen schon vorliegenden Mangel nicht mehr weg.

    Das nur mal als ganz kurzen Anriss. Eine langfristige Eisenzuführung ohne Blutbild ist nicht zu empfehlen. Eisen ist zelltoxisch und ein zu viel schädlich.

    Zu Biotin kann ich sagen: schadet nix. Aber den einen hilfts, bei anderen reagiert da gar nix.

    Was sonst sein kann als Ursache: hast du mal einen Hormonstatus machen lassen? Das ist bei vielen Frauen auch eine Ursache. Chaos im Hormonhaushalt.

    1. Sarah Kroschel says:

      uff, ich danke Dir für den ausführlichen Kommentar. Ich werde es mal beim nächsten Arztbesuch ansprechen!

  3. Ich muss zugeben, dass ich in der Schwangerschaft kaum Eisenprobleme hatte. Erst auf den letzten Metern bekam ich ein Präparat. Trotz höherem Blutverlust bei der Geburt gabs auch da nix langfristiges. Ich hab darauf geachtet ordentliich zu Essen und so ging es mir recht bald wieder ganz gut.
    Ich denke, bei mir war das auf unsere Frühstücksgewohnheiten zurückzuführen. Haferflocken mit frischem Obst und Joghurt. 5 Tage die Woche.
    Trotzdem hatte ich die ersten Wochen/Monate auch ziemlich viele Haare verloren. Da ich in der Schwangerschaft sehr wenige Haare verloren hatte schien mir das aber nicht weiter schlimm zu sein. Der Haarausfall ist mittlerweile auf ein normales Niveau zurückgegangen.

    Vielleicht hilft wirklich mal ein großes Blutbild, um genau zu checken, wo du vllt einen Mangel hast. Stressreduktion wäre sicher trotzdem zu empfehlen. ;)

  4. Hallo Sari,

    hast du mal deinen Hormonhaushalt checken lassen? Manchmal hat man auch einen zu niedrigen Östrogenwert. Ich komme darauf, weil ich seit einiger Zeit sehr trockene Haut und total stohiges Haar habe. Da stieß ich bei der Ursachenforschung auf Östrogenwerte und das stand, dass man dabei auch unter Haarausfall leiden kann.

    Ist schon blöd. Ich kann verstehen, dass dich das sehr stört. Ich mag schon das Stroh auf meinem Kopf nicht leiden.

    LG

  5. Liebe Sari,

    ich finde das nicht oberflächlich. Habe selbst auch oft einen “Bad-Hairday”. Dann mache ich mir auch so ein Haarknäul-Dingens and guess what? Die Große macht mir genau dann Komplimente: “Mama du hast aber eine schöne Frisur”. Sonst hängen die Locken halt wirr in der Gegend herum :D

    Liebe Grüße
    Ella

  6. Ich kann verstehen, dass dich dieser starke Haarausfall beschäftigt.
    Mein Frauenarzt hat eigentlich immer Werbung für LaVita einstehen und gerade in besonderen Zeiten (Schwangerschaft, Stillen, krank, usw) versuch ich dadurch meinen Mitavinmangel auszugleichen. Ich bin bisher sehr gut damit gefahren. Vielleicht ist das ja auch was für dich?

    1. Maria says:

      Meinte natürlich Vitaminmangel…

  7. btw eisenmangel kann auch vererbt werden, also die veranlagung dazu. dazu mal deine verwandten befragen… wie die obige kommentarin schon schrieb, liegt das problem oft darin, dass man eisen nicht gut aufnimmt bzw speichern kann. das heiss manchmal muss man da mehrere präperate testen. manche nehmen mit infusionen besser auf, bei manchen (mir) führt das zu katastrophalem verdauungschaos.
    oft ist der eisenmangel aber auch nur die spitze des eisbergs, weswegen ein blutbild helfen kann. (prinzipiell helfen aber rote früchte und grünes gemüse den pegel besser zu halten). ein defizit wirst du mit ernährung allein aber kaum aufgefüllt kriegen. oft hängt ein mangel mit hormonen und damit auch der schilddrüse zusammen. daher ist ein gründlicher check ganz hilfreich. sei aber nicht überrascht, wenn dir danach ein ganzer berg an problemen gegebübersteht. oft hilft es aber eins anzugehen und danach reguliert sich der rest mit. also nicht immer alles mit einmal angehen.
    haarausfall ist aber eben tatsächlich oft ein letztes zeichen des körpers “hey hier ist einiges durcheinander geraten, bitte angehen.” vor allem wenn du geinhin eher viel/dickeres haar hast und du da eher sonst keine probleme hattest.
    bei mir dauert das ins lot bringen immer einige zeit. trotzdem habe ich alle 3-5jahre eine episode. und bin jedes mal geschockt. haarausfall trifft frauen eben sehr am stolz.

  8. Sarah Kroschel says:

    Also erstmal danke für Eure wirklich sehr ausführlichen Kommentare <3

    Tatsächlich war Eisen schon immer mein Problem und es fällt mir schwer den Pegel konstant richtig zu halten. Eisen gehörte schon immer zu den Werten, die bei mir nicht so gut waren. Damals beim Großen habe ich es nach einem 3/4 Jahr im griff gehabt plus ein paar Tricks zur Haarpflege.Tendentiell würde ich sagen, dass auch meine Mutter und ihre Mutter diese Tendenz dazu haben...

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