“Diese Woche habe ich nun also vier Stunden”, fragte mich der Miniheld Montag Morgen, “und nächste Woche dann immer fünf?”. Ich merke, er hat das Prinzip mit dem Stundenplan und dass die erste Woche quasi eine Art Eingewöhnung war, noch nicht so ganz verinnerlicht.
Unser großer Junge ist nun also seit einer Woche so richtig Schulkind und bei keinem von uns ist das schon so wirklich angekommen. Hausaufgaben gab es zwar, aber sie waren kaum der Rede wert. Meist fehlte dem Minihelden nur noch ein Buchstabe oder ein Kringel irgendwo und die täglich angekündigten 15 Minuten Hausaufgaben, waren eher so 5 Minuten lang. Die Kinder hatten jeden Tag nur bis 11 Uhr Unterricht und somit haben wir uns alle vordergründig erst einmal an den morgendlichen Aufsteh – Rhythmus gewöhnen können.
Diese Woche startet das Schulkind nun richtig durch…
Er hat es schon richtig erkannt, diese Woche hat er länger Unterricht, denn ab jetzt gilt offiziell der Stundenplan. An manchen Tagen vier Stunden, an anderen fünf. Und – oh was für ein Glück – am Freitag dürfen wir sogar ein bisschen länger schlafen. Insgesamt bin ich aber recht glücklich, denn das Schulkind ist nie spät zu Hause. Da habe ich von anderen Eltern doch von ganz anderen Stundenplänen gehört.
Die erste Woche war… durchwachsen. Ich habe natürlich damit gerechnet, dass die Umstellung nicht einfach werden würde. Immerhin war der Sohn nach dem Kita – Ende nun ganze 6 Wochen zu Hause und dann kommt auf einmal die volle Ladung Schule. Was für eine enorme Veränderung, die es da erst einmal zu verarbeiten gilt, nicht wahr?
Lesen, Schreiben, Rechnen, Sport, Singen, eine volle Hofpause, viele fremde Gesichter, neue Autoritäten. Das muss mal alles erst einmal verkraften, nicht wahr? Und selbst wir Erwachsenen haben immer noch oft genug so unsere Probleme damit uns neuen Situationen gegenüber zu öffnen.
Um 7 Uhr morgens klingelt der Wecker.
Und damit kommen wir noch gut weg. Wir stehen auf, machen uns gemeinsam fertig, die Kinder und ich, und dann wird ein kleiner Joghurt gefrühstückt, während Mama die Brotdose für die Schule fertig macht. Nach 45 Minuten Morgenroutine brechen wir auf und der Schultag beginnt.
Am ersten Tag war die Aufregung noch so groß. Der Miniheld drückte mir einen Kuss auf die Wange und ging in die Klasse. Der zweite Tag war schon etwas schwieriger. “Kannst du nicht hier bleiben”, fragte mich der Miniheld vorsichtig, ging dann aber doch alleine in die Klasse. Der dritte Tag war für uns alle dann wohl der emotional schwierigste. Es kullerten Tränchen und kleine Arme wollten mich nicht los lassen. Das Herz wird einem schwer und man weiß nicht so recht, wie man die Sorgen nehmen und wegwerfen soll.
Doch eines ist immer gleich. Jeden Tag, wenn ich vor der Schule stand, um unser Schulkind abzuholen, kam es mit lachendem Gesicht und fröhlich aus der Schule auf mich zugerannt. Die Schultasche landete im Kinderwagen und die beiden Heldenkinder spielten noch 10 Minuten auf dem Schulhof. Auf die Nachfrage, wie es denn heute in der Schule gewesen wäre, folgte immer ein “Es war wirklich toll, Mama” und das Herz begann langsam wieder zu fliegen.
Schule macht Spaß!
Das ist die Kernaussage unseres Schulkindes nach der ersten Woche. Es wäre nur noch schöner, wenn Mama halt auch da sein könnte.
“Ich wurde auch noch gar nicht geärgert”, teilte er mir einen Tag tatsächlich etwas überrascht mit. Erstaunlich, womit Kinder sich gedanklich so beschäftigen. Natürlich ging auch mir durch den Kopf “Was ist, wenn ihn jemand ärgert. Wie geht er dann damit um”. Und natürlich ist man erleichtert, wenn der Fall (erstmal) nicht eintritt.
Grundsätzlich scheint es aber erstmal so auszusehen, dass unser Schulkind gut in der Schule angekommen ist, auch wenn es immer noch nervös und mit Ängsten jeden Tag startet, so endet es immer gut und damit sind wir alle aktuell sehr glücklich.
Ich bin gespannt, wie es sich nun weiter entwickelt, jetzt wo die Schultage ein wenig länger für ihn werden.
Wie lief es am Anfang bei euren Kindern so? Gab es Tränen, Ängste oder Sorgen?
Bei uns war der Start eigentlich recht gut – aber es waren auch ca. 10 aus dem Kindergarten des Sohnes in derselben Klasse…. Das erleichterte es.
Ansonsten gab es auch mal Momente, in denen er nicht hinwollte, aber auch hier wieder ein kleiner Vorteil – wir wohnen direkt gegenüber der Schule, somit war ich nicht so weit weg für ihn.
Habt Ihr täglich wechselnde Stundenzahl? Ich frage, weil es bei uns so geregelt ist, dass in den ersten 2 Schuljahren der Unterricht immer zur gleichen Zeit täglich endet, im 1. Jahr immer um 11.40 Uhr Schluß, im zweiten immer 12.45 Uhr. Das nennt sich hier gesicherter Unterricht für diejenigen Kinder bzw. deren Eltern, die nicht in der OGS sind, ist somit immer verlässlicher Schulschluss. War von Vorteil, wenn man arbeitet. Ebenso Schulbeginn – immer 8.15 Uhr….
LG
Anke
Ja, wir haben unterschiedliche Zeiten, wobei es nie länger als eine bestimmte Zeit geht. Da gibt es einen Hort direkt dran und das Schneckenhaus, wo die verlässliche Halbtagsgrundschule gewährleistet ist. In der ersten Woche hatten sie jeden Tag zur gleichen Zeit Schluss, ich vermute, um sich daran zu gewöhnen.
Ja, er hat eine aus seiner Klasse bei sich, kannte aber durch Fussball noch zwei weitere. Er hat sich soweit gut eingefunden, ist halt manchmal noch nervös. Aber er meistert es besser als erwartet.
Tschakka, das wird schon. Ich finde es großartig wie gut er sich macht. Ist wirklich viel Neues, dass da auf die kleinen Großen einprasselt.
Es ist immer noch nicht unbedingt einfach für ihn, auch wenn die Lehrerin sagt, dass er mental auf jeden Fall in der Schule angekommen ist. Er hat halt immer noch seine Probleme sich morgens von uns zu lösen und lässt sich schnell mal verunsichern. Aber ja, es läuft deutlich besser als gedacht.