Rezension*
Yoga entdeckte ich vor einigen Jahren für mich. Meine erste Begegnung damit war allerdings eher ernüchternd. Ich war gerade wieder dabei etwas mehr Sport in meinen Alltag zu integrieren und war extrem unbeweglich. Das merkte ich bei den Übungen auch sehr schnell und musste irgendwo eine doofe Bewegung gemacht haben, denn ich konnte Tage lang nicht richtig laufen. Aber da werde ich in der Gesamtheit der Sportübungen, die ich in den Tagen gemacht habe (kennt ihr zum Beispiel “Seven”? Das geht vor allem am Anfang extrem auf ungeübte Muskeln), Fehler gemacht haben. Es ging eine ganze Weile lang auf jeden Fall nichts mehr.
Das änderte sich alles, als ich der Sache einige Zeit später nochmal eine Chance gab und mich erst mit Hilfe einer App morgendlich da wieder herantastete und inzwischen sehr regelmäßig und intensiv mit Hilfe der Videos von Mady Yoga zu so etwas wie Alltag bei mir gemacht habe. Wenn ich das eine Weile lang nicht mehr mache, merke ich direkt wieder, wie unbeweglich ich werde.
Inzwischen ist es so etwas wie eine Familien-Challenge
Den Mann zog ich letztes Jahr um diese Zeit in diese Thematik mit rein, als ich das erste Mal eine 30-Tage-Yoga-Challenge absolvierte, der er sich irgendwann einfach anschloss. Auch dieses Jahr starten wir wieder mit so einer Challenge und obwohl er erst nicht unbedingt wieder mitmachen wollte, sitzt er nun doch wieder jeden Abend mit mir zusammen auf der Yogamatte und ich genieße diese Tatsache sehr. Das ist irgendwie gemeinsame Zeit der anderen Art.
Doch im Vergleich zum letzten Jahr ist dieses Jahr etwas anders: Neuerdings kommt mit Begeisterung auch der kleine Sohn fast jeden Abend dazu, greift sich meine alte Sportmatte und will mitmachen. Klar, dass viele der Übungen ihm noch Probleme bereiten, aber er stellt sich definitiv besser an als ich, als ich mit all dem anfing und ich glaube es tut ihm auch gut mal so gezieltere, ruhigere Übungen zu machen. Er ist nämlich ein sehr quirliges Kind und hier lernt er auch mal inne zu halten und ruhig zu machen und vor allem am Ende so einer Session einfach mal ein paar Minuten richtig still zu sitzen und in sich zu horchen. Das sind wertvolle und wichtige Minuten, die ich sehr zu schätzen weiß.
Kennt ihr schon Schlafanzug-Yoga?
Manchmal ploppen Buchempfehlungen vor einem auf, von denen man denkt, dass da das Schicksal seine Hände mit im Spiel gehabt haben könnte. So auch in diesem Fall, als mir das neue Buch von Katharine E.Volk in die Finger kam. Vielleicht kennt ihr sie schon durch verschiedene Kinderbücher, darunter unter anderem auch “Hasenbauchkitzeln”. Total süß.
Na auf jeden Fall trägt dieses Buch den passenden Titel “Schlafanzug-Yoga – Kinderleicht zur Ruhe kommen” und ist in Zusammenarbeit mit einer zertifizierten Kinder-Yogalehrerin entstanden. Wie passend, oder? Also genau das, was wir hier zu Hause gerade gut gebrauchen können bzw. etwas, das die aufkeimende Begeisterung für Yoga vom kleinen Sohn massiv fördert. Seine Erzieherin in der Kita hat nämlich auch mal eine Yoga-Fortbildung gemacht, doch da schlug die Begeisterung bei ihm noch nicht so die großen Wellen. Das Buch wollte er aber direkt am nächsten Tag mit in die Kita nehmen, um es ihr zu zeigen. “Dann kann sie mit uns Übungen daraus machen”, erklärte er mir und packte es schon mal in seinen Rucksack für den nächsten Tag.
Doch worum geht es in dem schönen Sachbuch schon für kleine Kinder?
Na klar, um Yoga! Das sagt ja schon der Titel und wie ich diesen Beitrag einleite. Katharina E.Volk stellt hier mit Hilfe von Kim Witt, der Yogalehrerin, und Antje Flad, die für die schönen und anschaulichen Illustrationen verantwortlich ist, viele einfache Yoga-Übungen für Kinder vor.
Grundsätzlich ist dieses Buch vor allem eines, das eine Geschichte erzählt. Von Seite zu Seite wandert das Kind durch diese Geschichte, die wir ihm vorlesen und wird dabei sanft in die einzelnen Übungen geleitet. Es erinnert mich ein bisschen an die Traumreisen, die wir früher auch gerne mal gemacht haben. Jede Seite beinhaltet hierbei in dieser Erzählung eine Yoga-Haltung, die die Kinder dann machen können. Hierbei wird, was gerade am Anfang noch wichtig ist, auf den sogenannten “Notizzetteln”, die seitlich abgebildet sind, kurz gezeigt, wie die Übung durchzuführen ist. Besonders schön und inspirierend sind für die Kinder hierbei natürlich die direkten Vergleiche mit Tieren. So begegnen wir zum Beispiel auf einer Wiese einem Schmetterling in der Geschichte und passend dazu gibt es tatsächlich die Übung “Der Schmetterling”, bei der die Kinder aufrecht sitzen und die Fußsohlen aneinander legen. Viele von euch kennen das sicherlich schon… Und so gibt es weitere Übungen wie die Robbe, der Hund, das Krokodil und mehr.
Der kleine Sohn hatte vor allem viel Freude daran die Yoga-Übungen wiederzuerkennen
Als wir also abends wieder gemeinsam zu unserer täglichen Challenge im Wohnzimmer zusammen kamen, saß der kleine Sohn dieses Mal mit seinem Buch auf der Matte und suchte bei jeder Übung das passende Beispiel darin und war ganz aufgeregt, wenn er sie benennen konnte. “Mama, jetzt machen wir gerade den Hund, nicht wahr?”, fragte er dann, öffnete die Seite und zeigte aufgeregt darauf.
Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass das Buch eine schöne und kinderfreundliche Einführung in diesen Bereich ist und Kindern wirklich gut tun kann abends auch mal ein wenig zur Ruhe zu kommen und mehr in sich hinein zu hören. Außerdem schenkt es uns wertvolle Zeit zusammen, die wir gerade alle sehr genießen.
Das Buch ist im Coppenrath Verlag erschienen und umfasst 24 bunt illustrierte Seiten im Hardcover. Als kleines Extra findet ihr darin sogar ein schönes Poster mit allen Übungen für die Wand.
*Anmerkung: Das Buch wurde uns vom Verlag als Rezensionexemplar zur Verfügung gestellt.