Rezension*
Freunde zu haben, das ist eine tolle und wertvolle Sache. Viele schöne Erinnerungen verbinde ich an die alten Zeiten, wo ich mit meinen Freunden mich getroffen und gespielt, Partys gefeiert habe und wir einfach zusammen eine Menge Spaß hatten.
Als wir mit dem großen Sohn den Schulwechsel anstrebten, da hatte er viele Sorgen und Ängste. Seine größte war aber wohl, dass er auf der neuen Schule keine Freunde finden würde, sondern eher “Feinde”, wie er es nannte. Also suchten wir mit dem zukünftigen Direktor ein Gespräch, wo der Sohn all seine Fragen und Unsicherheiten äußern konnte. Mal abgesehen davon, dass der Direktor uns an diesem Tag vollends für sich begeistern konnte, einfach weil er ein tolles und authentisches Auftreten hatte, sagte er etwas zum großen Sohn, was wahrer nicht sein könnte und was ich mir als Kind auch immer sagte: “So lange du einen guten Freund findest, auf den du dich jeden Tag freust, so lange brauchst du dir doch keine Gedanken zu machen”.
Also im Grunde ist es gar nicht so wichtig, ob man viele Freunde hat, sondern eher, ob man den einen hat, auf den man sich verlassen kann.
Frank und Bert sind solch beste Freunde!
Um Freundschaft geht es heute auch in dem Bilderbuch aus dem Verlag Coppenrath, das ich euch gerne vorstellen möchte. “Frank und Bert” von Chris Naylor-Ballesteros dreht sich um zwei beste Freunde, die jeden Tag zusammen spielen und Spaß haben. Auf den ersten Blick scheinen sie sehr unterschiedlich zu sein, aber wie wir in der Vergangenheit schon oft feststellen durften, kommt es darauf bei guten Freunden überhaupt nicht an. Frank und Bert sind also beste Freunde und am liebsten spielen sie jeden Tag verstecken zusammen.
Hierbei zählt Frank und Bert versteckt sich immer. Leider ist er nicht so gut darin und Frank findet ihn meist sehr schnell und gewinnt das Spiel. Er gewinnt gerne und wer tut das nicht, doch auf Dauer frustriert das Bert schon ein wenig, dass er immer verliert.
Es ist viel zu wenig Zeit zum Verstecken…
Das denkt Bert und bittet Frank darum ihm beim nächsten Mal mehr Zeit zu geben und das tut dieser auch. Bis 100 zählt sein Freund dieses Mal und er rennt und rennt und rennt, um dieses Mal das beste Versteck überhaupt zu finden. Doch… da ist ein Faden…
Schnell findet Frank seinen Freund, doch er gerät ins zögern und erinnert sich daran, wie traurig dieser war, weil er immer verliert und Frank merkt, dass Gewinnen vielleicht nicht immer das Wichtigste ist.
Ein zauberhaftes und kurzweiliges Kinderbuch über die wichtigen Dinge einer Freundschaft
Klar, jeder von uns gewinnt gerne und wenn man in einem Spiel ständig der Verlierer ist, macht es irgendwann auch keinen Spaß mehr. Das merke ich auch häufig, wenn ich mit meinen Kindern spiele. Gerade wenn wir etwas Neues ausprobieren, das ich schon kenne und gut kann, meine Kinder sich aber erst noch rein finden müssen. Klar übersehe ich dann auch gerne mal eine Karte oder lege bewusst etwas hin, damit meine Kinder ein Erfolgserlebnis haben können. Gewinnen ist nicht immer das Wichtigste, auch wenn es natürlich genauso eine Rolle spielt zu lernen auch mal zu verlieren. Das macht uns stärker und gehört zum Leben dazu.
Es geht hierbei aber vor allem darum eine schöne gemeinsame Zeit zu verbringen, wo sich jeder wohl fühlt und da tritt man auch gerne mal einen Schritt zurück. In seinem Bilderbuch “Frank und Bert” stellt Chris Naylor-Ballesteros das wirklich ganz wunderbar dar. Die beiden tierischen Freunde haben ein ganz sympathisches und liebevolles Auftreten und die Botschaft wird am Ende deutlich und richtet sich auch schon an die kleinen Leser ab 3 Jahren. Chris Naylor-Ballesteros zeigt sich hier neben der Geschichte an sich auch für die Illustrationen verantwortlich, die auf 40 bunten Seiten zu finden sind, mit kleinen neon farbenen Akzenten.
Ein wirklich niedliches Kinderbuch für groß und klein über Freundschaft und die Dinge, die wichtig sind.
*Anmerkung: Das Buch wurde uns vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.