Fernweh

Fernweh? Ein paar Impressionen aus Panormo und Rethymno

Mensch, wisst ihr, was mir eingefallen ist? Ich wollte euch ja noch ein wenig mehr aus Griechenland zeigen. Wir haben zwar die meiste Zeit unseres Urlaubs auf dem Gelände unseres Hotels verbracht, aber wie immer wollte ich unbedingt auch fernab davon ein wenig mehr sehen und so machten wir insgesamt zwei Tagesausflüge, von denen ich euch heute noch ein wenig erzählen bzw. mehr zeigen möchte. Ein paar Impressionen, um nochmal ein bisschen im Fernweh zu schwelgen.

Außerdem macht es Spaß in diesen Erinnerungen zu schwelgen und der Kopf muss nicht so rauchen (denn kleine Info am Rande… ich habe seit ein paar Tagen etwas mit dem Magen zu tun). 

Das kleine Dorf Panormo

Davon erzählte uns die Dame im Reisebüro schon, als wir das Hotel auswählten. Allgemein schwärmte sie von der Hotelanlage aufgrund seiner drei künstlich angelegten Badebuchten sehr, erwähnte aber auch immer wieder etwa über 3 km entfernte kleine Dörfchen Panormo, das man wohl ganz einfach mit einem Bus bzw. einer Art Bimmelbahn erreichen konnte.

Panormo

An dem Tag, an dem wir mit besagter Bahn die 45 minütige Fahrt antreten wollten (die Bahn fährt sehr langsam), teilte uns der Veranstalter mit, dass diese repariert werden müssen und frühestens in drei Stunden (eventuell) wieder funktionieren würde. Määäh, das passte natürlich gar nicht in unseren Plan, da wir abends auch ein Special gebucht hatten bezüglich Abendessen. Und ja, ich hatte mich auch auf diesen Ausflug, diese Abwechslung gefreut.

Panormo

Also kurz das Navi auf dem Handy angeworfen und geprüft, wie lange wir zu Fuß brauchen würden. Angeblich nicht mal so lange, wie wenn wir hier unseren Spaziergang um den See machen würden, also wagten wir den Weg mit Zwischenstopp in einem Mini-Shop, wo wir uns mit Getränken ausstatteten.

Katzen

Die Begeisterung der Kinder hielt sich in Grenzen, aber am Ende meisterten sie den Weg die lange Straße am Meer (immerhin) entlang und freuten sich auf ein Eis in Panormo. Zu Anfang war meine Freude etwas gedämpft, denn alles wirkte noch recht kahl, vertrocknet und so, wie es meist rund um die Hotelanlagen aussieht: Wie Wüste im Nirgendwo. Auch die ersten Straßen von Panormo sahen erst einmal ernüchternd aus, aber je tiefer wir vordrangen, desto mehr bekamen wir das zu sehen, was ich mir erhofft hatte.

Panormo

Ein niedliches kleines Dörfchen mit ganz viel Charme, kleinen Gassen, süßen Tavernen und ganz viel Charakter. Blaue Holztüren, überall ganz viele Pflanzen und alles irgendwie auch ein bisschen Shabby. Klar gab es viele kleine Läden, die vor allem für Touristen interessant waren – voll gepackt mit Taschen, Strandkleidern, Schmuck und Souvenirs (wie die kleinen Kätzchen) – aber auch hier und da kleine Besonderheiten.

Panormo

Ich liebe es ja, mit wie viel Liebe zum Detail jeder Laden, jedes Restaurant sich von den anderen unterscheidet und irgendwie etwas uriges und besonderes hat.

Katze

Panormo hat zudem zwei wirklich hübsche Strände, an denen man toll baden kann. Das war an dem Tag nun weniger unser Ziel, sondern einfach nur ein wenig stöbern und schlendern. Ich fand es toll. Die Kinder hätten sicherlich auch verzichten können, aber sie hielten tapfer durch und freuten sich über jede einzelne Katze, die wir entdeckten. Und davon gab es wirklich viele. 

Panormo Panormo

Am Ende füllten wir noch einmal unsere Wasservorräte auf und wollten den Heimweg antreten. Die Kinder hofften, dass inzwischen die Bimmelbahn wieder fahren würde und so suchten wir eine der Stationen auf. Am Ende konnte wir stolz auf uns sein, denn wir waren mehr gelaufen, als die Bahn gefahren wäre. 

Bücher

Der Mann und ich wären den Weg auch wieder zurück gelaufen, aber ehrlicher Weise war die Fahrt dann doch ganz angenehm, denn man konnte einfach aufs Meer hinaus schauen und den Fahrtwind genießen. Übrigens: Die Bahn hat zwei Strecken. Einmal “nur” bis in das wirklich niedliche Panormo oder eine längere, die 4 Stunden dauert, bis hin zu verschiedenen anderen sehenswerten Stellen. Davon scheint es auch mehrere Bahnen auf Kreta zu geben. Ein Blick danach lohnt sich, denn der Preis ist ok. Wenn man Panormo besuchen möchte, kann ich das grundsätzlich empfehlen. Es ist ein süßes Dörfchen, aber wirklich von der Größe her überschaubar und vor allem geeignet, wenn man eine Runde an den Strand oder lecker essen möchte.

Am letzten Urlaubstag ging es nach Rethymno

Davon erzählte ich euch schon ein wenig in unserem #WIB direkt nach dem Urlaub. Zu Anfang sah es nicht so aus, dass wir den Ausflug noch machen würden, aber es klappte dann doch noch. Am liebsten hätte ich natürlich gerne Heraklion gesehen, aber von unserem Hotel aus hätten wir erst nach Rethymno 40 Minuten und von dort aus dann noch mal über 1 Stunde nach Heraklion fahren müssen. Wie sagte ein Reiseveranstalter so nett: Wir befinden uns hier JWD (Janz weit draußen – Japp, Berliner Schnauze war der Herr).

Rethymno

Also beschlossen wir einfach “nur” direkt nach Rethymno zu fahren. Eine Dame aus dem Hotel, die ebenfalls dort Gast war, konnte uns das Städchen guten Gewissens empfehlen. “Da kann man schon einmal einen ganzen Tag verbringen”, sagte sie und so taten wir das. Morgens nach dem Frühstück bestiegen wir den Bus (2,50 Euro pro Fahrt – bei 45 Minuten Weg geht das wirklich) und fuhren in die drittgrößte Stadt auf Kreta.

Katze

Jetzt, wo ich mich im Nachgang noch ein wenig über diese Stadt informierte, ärgere ich mich ein wenig, dass ich das nicht schon vorher gemacht habe, denn sie hat einige zauberhafte Ecken, die uns entgangen sind und das, obwohl wir gut und gerne 7 Stunden in Rethymno verbracht haben. 

Rethymno

Das Fortezza, eine alte venezianische Burg-Ruine, hoben wir uns für den Schluss auf, weil meine Schwester und ihr Mann auch noch an dem Tag in die Stadt kommen wollten, damit wir uns treffen konnten. Durch Zufall waren die beiden nämlich auch auf Kreta.

Rethymno

Besonders auffällig waren natürlich die niedlichen Gassen voller venezianischer Bauwerke, die diesen Charme hatten, den ich so liebte. Die Altstadt von Rethymno war voll davon und man konnte sich wirklich nicht satt daran sehen. Überall wo man abbog, gab es etwas Neues zu entdecken. Das mochte ich schon an Palma damals sehr. Vor allem die Mentalität. Man wird freundlich gegrüßt, die alten Damen sitzen vor ihren Haustüren und tratschen und mehr… hach.. ich liebe das.

Rethymno

Rethymno glänzt natürlich nicht nur durch den Charme seiner kleinen Gassen und der Altstadt, sondern eben auch durch andere Besonderheiten.

Rethymno

Rethymno Rethymno Feuermelder Rethymno

So gibt es auch schöne Museen, einen botanischen Garten und einen Naturpark mit Kletterpark, Trampolin und mehr. Soweit sind wir aber gar nicht erst gekommen. Wir schlenderten den ganzen Vormittag durch die Gassen, shoppten ein wenig und freuten uns, als wir schließlich den Hafen und damit natürlich auch den Strand erreichten.

Meer

Füße ins erfrischende Wasser gesteckt, ordentlich etwas getrunken und ein wenig von dem gesnackt, was wir vom Frühstücks-Buffet eingepackt hatten und hach, das Leben konnte so schön sein. Die Kinder bauten am Strand aus dem Sand kleine Mauern, um zu verhindern, dass das Wasser ihre Taschen erreichte und der Mann beobachtete ziemlich lange die Fische.

Rethymno

Inzwischen erreichte mich auch die Nachricht, dass meine Schwester und ihr Mann in der Stadt angekommen waren und nun den Weg zu uns suchten. Wir befanden uns ja nun mehr oder weniger direkt an der Strandpromenade, die auch voller Restaurants, Bars  und Läden war und huch, sieh mal da: Da fuhr sogar eine rote Bimmelbahn. Hier wirkte es mehr nach Szene-Gegend und weniger wie die charmante Altstadt.

Rethymno

Daher beschlossen wir auch zurück in die kleinen Gassen zu kehren und dort in einer Seitenstraße eine kleine Taverne aufzusuchen. Wirklich klein. Nur vier Tische standen draußen, ein alter Mann bediente uns und die Tochter half aus, denn sie war eigentlich Fotografin *lach*. Ja, so ist das. “Hier kann man wirklich lecker essen”, war ein Kommentar von Leuten, die gerade gingen, die uns dazu überzeugten hier ein kleines Mittagessen zu uns zu nehmen. Es gab am Ende sogar einen kostenlosen Teller voller Obst.

Rethymno

Zum Schluss suchten wir dann das Fortezza auf. Diese wurde damals gebaut, um die Bewohner vor der türkischen Bedrohung zu schützen. Alles ziemlich eindrucksvoll.

Rethymno

Die Bauten sind inzwischen vor allem Ruinen und hier ist wohl das Schönste der Blick über die Stadt und auf das Meer hinaus, aber dennoch ziemlich beeindruckend.

Rethymno

Man kann hier gut und gerne eine Stunde verbringen, um alles zu erkunden und entdecken, zu erklimmen und ein wenig etwas zu lernen. 

Ruine

Aber tatsächlich genossen wir vor allem an jeder Ecke, wo wir ihn fanden, den Ausblick hinaus aufs Meer. Da wir am nächsten Tag zurück fliegen würden, sog ich all diese Eindrücke noch einmal ganz tief in mir auf. Wer weiß, wann ich das nächste Mal das Meer zu Gesicht bekommen würde.

Rethymno

Die Kinder fühlten sich übrigens ein wenig wie in einem Star Wars Film, was unter den Männern und Jungs zu interessanten Gesprächen führte, vor allem, weil ein Bau sehr an das Haus von Boba Fett erinnern würde… laut den Kindern.

Katze

Am Abend bestiegen wir dann den Bus zurück. Und überall wieder Katzen. Wirklich überall. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, aber die Kinder freuten sich über jede einzelne. 

Wenn ihr also mal eher fernab der Hauptstadt auf Kreta befindet, so wie wir, dem möchte ich einen Tagesflug hierher durchaus empfehlen. Besonders mit dem Bus kommt man gut und unkompliziert hin. Man muss sich nur darauf einstellen, dass der Bus nur alle halbe Stunde und nicht immer unbedingt pünktlich fährt, aber mit 2,50 Euro pro Person pro Strecke kommt man wirklich gut dabei weg. Wären wir mit einem Anbieter dorthin gefahren, hätten wir erstens mehr bezahlt und wären zeitlich gebunden gewesen. So ist das natürlich viel schöner. Und auch Panormo ist einen Blick wert, auch wenn es deutlich kleiner ist.

Und nun träume ich noch ein wenig und hoffe, dass wir ganz bald mal wieder ein bisschen vom Meer zu sehen bekommen…

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