Von Dingen, die im Schrank versauern…

Kennt ihr das? Es gibt Dinge, die man unbedingt haben möchte. Immer wieder liebäugelt man damit und irgendwann holt man sie sich einfach. Oder diese Impulseinkäufe, wenn man etwas sieht und es unbedingt haben möchte. Hauptsache haben. Wer kennt es nicht?

Jeder von uns hat sicherlich so etwas bei sich zu Hause. 

Bestes Beispiel ist wohl der Schrank für Kleidungsstücke

So viele schöne Klamotten hängen da drin. Liebhaberstücke, die man sich irgendwann einmal gekauft hat. Die man irgendwann mal gerne getragen hat. Ein Shirt, das man beim vorbei Gehen entdeckt hat und das mit nach Hause kommen durfte. Wirklich schöne Sachen.

Und was zieht man am Ende an? Immer wieder die gleichen 5 Sachen, weil sie sich im Alltag einfach bewährt haben und zu den Wohlfühlteilen gehören. Ab und an ersetzt das eine mal das andere und das andere wandert dafür in die Untiefen des Schrankes. Manche Teile passten in einer Phase unseres Lebens gut zu uns und nun ziehen wir sie an, schauen in den Spiegel und denken: “Wie konnte ich damit rumlaufen? Das geht ja gar nicht”. Auf einmal passen sie nicht mehr zu uns, aber da schöne Erinnerungen an ihnen hängen, kann man sich auch nicht davon trennen. Es ist schon seltsam.

Ein Mal im Jahr miste ich meinen Schrank aus. Ich reiße alles aus den Fächern und verteile es auf dem Fußboden, so dass man sich kaum bewegen kann und fange an zu wühlen. Ich nehme jedes Teil in die Hand, betrachte es eingehend und überlege: 1. Wann habe ich es zuletzt angezogen – 2. Habe ich es gerne angezogen und 3. Wenn ich ganz ehrlich bin… würde ich es überhaupt noch einmal anziehen. Ich habe immer mal so Phasen im Jahr, wo ich mir vornehme mehr bunt zu tragen und mir dann ein zwei Teile anzuschaffen, die mehr Farbnuancen als Schwarz, Dunkelgrau und Braun aufweisen. Im Endeffekt ziehe ich sie dann aber eher selten an. Ich versuche schon beim Kaufen tief in mich zu gehen und mich zu fragen, ob ich die Sachen wirklich anziehen würde. Ja, ich tue mich da wirklich sehr schwer.

Wenn ich dieses Ausmisten zelebriere, dann immer mit dem Ziel, dass der Schrank ganz unkompliziert und überschaubar dann wieder einzuräumen ist und meist darf dann eine ganze Menge gehen. Eigentlich braucht man doch nur 4-5 Tshirts, 2-3 Pullover, 3-4 Hosen und vielleicht 2-3 schöne Kleider oder so und natürlich Unterwäsche und ein oder zwei Sportsets. Vielmehr braucht der Mensch doch gar nicht und trotzdem füllen sich die Lücken immer viel zu schnell wieder auf. Aber das ist wirklich nur ein Beispiel.

Wie komme ich jetzt auf dieses Thema?

Seit einiger Zeit benutze ich den Stepper ja wieder, weil ich noch immer nicht so regelmäßig zum Laufen komme, wie ich gerne hätte. Teilweise sind die morgendlichen Minusgrade einfach auch noch sehr ungemütlich und so habe ich das Gefühl dennoch produktiv zu sein. Wie ich neulich in der Blogparade schon erwähnte, versuche ich ja einen gesunden Mix aus allem für mich zu finden und mache nebenher noch Yoga, Hula-Hoop Training und gezieltes Armtraining. 

Als ich jedenfalls neulich wieder auf dem Stepper stand, musste ich an etwas denken, was damals jemand zu mir sagte, als ich ihn mir kaufte. Ich glaube 2018 oder so habe ich mir den angeschafft und erzählte stolz damals anderen Eltern beim Fußball, dass ich mir jetzt viel vorgenommen hätte. In dem Jahr hatte ich auch einen Smoothie Maker bekommen und so war ich voll motiviert das Jahr gesund anzugehen. Belächelt wurde ich. Der erste Spruch, der damals fiel ging in die Richtung “Ja, ich kenne das, man kauft sich das und dann steht es am Ende nur rum”. 

Ja, ich kenne das auch, dass man sich hochmotiviert Sachen kauft mit vielen guten Vorsätzen im Gepäck und am Ende setzt man extrem wenig davon um. Das passt ganz gut zu meinen Kochbüchern zum Beispiel. Sie sind voller Klebezettel, die Rezepte markieren, die ich immer mal kochen wollte, aber am Ende kocht man doch wieder nur das, was man kennt, weil es schnell gehen muss. Und das prophezeite man mir in Bezug auf meinen Stepper.

Manches wird jedoch zum treuen Begleiter

Ja, ich gebe zu, es gibt Phasen, da steht der Stepper im Schrank. Aber es sind tatsächlich doch vor allem Phasen. Meist hole ich ihn im Winter hervor, weil ich da nicht so viel draußen bin. Oder früher war, denn ich habe mir im vergangenen Jahr angewöhnt mich so dick anzuziehen, dass ich bei Wind und Wetter draußen meine Morgenrunden drehen kann. Wie war das mit dem “Es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung”?

Regelmäßig hole ich den Stepper aus dem Schrank und das seit 2018. Manchmal stehe ich täglich 15-25 Minuten drauf, manchmal staubt er auch ein paar Wochen vor sich hin, aber ich kann mit Stolz behaupten, dass er seit seiner Anschaffung eben nicht nur im Schrank stand, sondern auch benutzt wird. Manchmal auch vom großen Sohn. Etwas schwieriger gestaltet es sich mit dem Fitness-Fahrrad, das ich mir mal inspiriert durch meine Schwester vom Geburtstagsgeld kaufte. Aber das liegt einfach daran, dass ich so viel lieber mit dem richtigen Rad unterwegs bin.

Diese Impulskäufe, denen man manchmal nachgibt, sind vielleicht gerne mal Staubfänger, die man unnötig angeschafft hat, aber manche Sachen begleiten uns ein Leben lang und deshalb ist es nicht immer verkehrt diesen Impulsen zu folgen, meint ihr nicht?

Wie ist das bei euch? Habt ihr auch so Sachen, die im Schrank versauern und Dinge, die ihr angeschafft habt, von denen keiner dachte, dass sie Sinn machen werden, euch aber seitdem treu begleiten?

Ich bin auf eure Geschichten gespannt.