Die Sache mit der Null

Blogparade – Die Sache mit der Null

Es ist mal wieder Zeit für eine Blogparade, meint ihr nicht? Mir ist heute auf jeden Fall danach, so lange die Jungs noch immer ihr Ferienkoma am Morgen ausschlafen. Dieses Mal lädt Claudia ein sich mit der Frage „Die Sache mit der Null. Gedanken zu meinem nächsten runden Geburtstag“ zu machen. Gut nun liegt mein 40. Geburtstag bereits ein Jahr hinter mir, aber ich weiß, dass ich damals einiges an Klarheit gewann und da ich ja nun seitdem ziemlich (fast) genau ein weiteres Jahr überstanden und die Null nun wieder hinter mich gebracht habe, hatte ich irgendwie Lust auf dieses Thema.

Was ist an der Null denn jetzt so besonders?

Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Und dabei habe ich auch beim 10. Geburtstag des großen Sohnes damals gesagt, dass unser Kind nun zum ersten Mal nullt. Dabei ist es ja im Grunde auch nur einfach ein nächster Geburtstag der ansteht. Vielleicht wird er zu etwas Besonderem, weil man hier nun in Jahrzehnten sprechen kann? Es ist ja wie mit einer Beziehung oder Ehe. Es hört sich einfach beeindruckender an, wenn man sagen kann “Wir sind nun seit einem Jahrzehnt miteinander verheiratet”, oder? Gibt es dem Ganzen ein neues, ein etwas anderes Gewicht? Was meint ihr?

Ich neige ja auch dazu von einem Viertel Jahrhundert zu sprechen, wenn bereits 25 Jahre (egal bei was) hinter uns liegen. Also sind es diese etwas stärkeren Betonungen auf einen großen Zeitraum, die so eine Zahl so beeindruckend machen kann? Wer weiß…

Hinter mir liegen nun also vier Jahrzehnte

Klingt schon irgendwie stark, wenn man es mal so laut ausspricht. Aber gleichzeitig auch ein wenig beängstigend, denn damit stellen wir fest, dass schon eine ordentlich Zeitspanne hinter uns liegt. In meinem Fall ist es nun also schon die 40 gewesen und damit liegt nun pi mal Daumen die erste Hälfte meines Lebens hinter mir, wenn man vom Durchschnittsalter ausgeht. Lieber wäre mir natürlich mehr. 

Beim Älter werden gibt es aber eigentlich nur eine Sache, die mich tatsächlich nervös macht. Nämlich das Älter werden an sich bzw. das alt werden. Damit meine ich jetzt nicht das Alter, denn ich vertrete durchaus die Ansicht, dass man so alt ist, wie man sich fühlt. Ich denke dabei eher an den körperlichen Zerfall, der eben leider damit einher geht. Ich bin bemüht aktiv zu sein und dem entgegen zu wirken, aber trotzdem stellt man ja fest, dass so manches nicht mehr so geht wie zum Beispiel vor 20 Jahren. Meine Augen sind schlechter geworden und das tun sie immer weiter. Gerade bei sehr kleiner Schrift brauche ich oft Hilfe beim Entziffern trotz Brille. Das ist nervig, gehört aber dazu.

Erst neulich sprach ich über die Feststellung, dass ich bei einer durchgefeierten Nacht nicht am nächsten Tag wieder direkt, als wäre nichts gewesen, so weitermachen kann, wie sonst. Ich brauche Tage, um das wieder “reinzubekommen”, zu regenerieren. Manche Dinge gehen einfach nicht mehr wie früher. Das ist ein natürlicher Prozess und hier liegt einfach meine größte Sorge darin, dass ich irgendwann einfach nicht mehr ich sein kann, weil der Körper nicht mehr so mitmachen will. Also bleibe ich dran, mache meinen Sport so oft es geht und variiere dabei und versuche immer im Herzen jung zu bleiben.

Nun ist ja 40 an sich wirklich noch kein Alter

Manchmal spricht man ja davon, dass das heutige 40 das neue 30 ist. Könnt ihr das bestätigen? Gut, mit 40 ist heute mehr möglich als früher. Die Medizin erlaubt uns als Frau auch nochmal Kinder zu bekommen. Das Risiko ist zwar da, aber vor vielen Jahren wäre es keine denkbare Option gewesen. Man kann sich mit dem Kinderwunsch heute durchaus etwas mehr Zeit lassen. Als ich mein erstes Kind mit 27 bekam, war ich laut einiger Menschen schon spät dran. Das ist heute gar kein Thema mehr. Aber darum soll es jetzt gar nicht gehen…

Ich finde auch, dass man sich von diesen Zahlen nicht so erschrecken lassen sollte. Es ist am Ende nur eine Zahl, die nicht wirklich viel über dich aussagt, außer, dass du nun bereits so lange hier auf der Erde wandelst.

Vielmehr treibt sie mich vielleicht dazu an darüber nachzudenken, was ich vielleicht noch alles mal erleben möchte. Meine Liste ist noch lang und es gibt so einiges, was ich noch sehen und erleben will. Euch ist es sicherlich aufgefallen, aber meinen 40. Geburtstag habe ich ja in Paris verbracht. Genauer gesagt im Disneyland Paris. Das war ein Kindheitstraum. Denn als ich noch kleiner war, so um die 9 Jahre herum, da sagte mein Vater zu mir, dass er mich und eine Freundin ins Auto packen und mit uns dort hin fahren würde. Dazu kam es leider nie und das geisterte wie ein Schatten immer wieder über mir. Bis eben letztes Jahr der Mann den Vorschlag machte statt einer langen Urlaubsreise gemeinsam dieses Abenteuer anzugehen. Diese Tage haben mir damals nochmal gezeigt, wie viel Kind eigentlich in mir steckt.

Die Sache mit der Null
Kindheitstraum: Geburtstag feiern im Disneyland Paris

Dieses Kind möchte ich nie verlieren…

… und an manchen Tagen bin ich vielleicht noch immer mehr Kind, als es meine eigenen manchmal sind. Am vergangenen Wochenende, als ich meine eigene kleine Mottoparty feierte, da sagte eine Freundin, die ich eingeladen hatte, zu mir “Für Sari Geburtstagsgeschenke kaufen ist, als ob man für ein Kind Geburtstagsgeschenke kaufen geht” und musste lachen. Ich habe von ihr übrigens eine Flasche mit Stitch drauf bekommen und ein Disney Lego-Set *lach*. Also ja, ich verstehe irgendwie, was sie meint.

An meinem eigenen Geburtstag alles zu dekorieren und mit anderen Gästen dazusitzen und Perlen-Armbänder und Schlüsselanhänger zu knüpfen und jeder zieht sich passend farblich zum Motto an, das zeigt mir, dass jeder von uns noch lange nicht so alt ist, wie es vielleicht der Ausweis sagt. Ein “Ich kann das nicht” wird hier nicht mehr wirklich akzeptiert. Was sich im Vergleich zu früher bei mir verändert hat ist, dass ich offener bin neue Dinge auszuprobieren. Sei es nun die Loopingbahn, vor der ich mich ein Leben lang fürchtete, oder mit Glitzer Tattoo auf der Haut durch die Gegend zu ziehen, bunte Rucksäcke zu tragen oder spannendes neues Essen zu probieren.

Diese Phase voller Ängste, würde ich sagen, liegt ein Stück weit hinter mir. Das Alter hat mich vielleicht etwas mutiger gemacht. Manchmal auch nachdenklicher, aber auch offener und dementsprechend bin ich schon gespannt, was bis zur 50 alles noch passieren kann. Ich hoffe auf mehr schöne Reisen, mehr Entdecken, mehr Mut für Neues und wenn es dann soweit ist, dann bekommt die 50 eine neue große Umschreibung, denn dann kann ich sagen “Ich bin ein halbes Jahrhundert alt” und das fühlt sich dann auch wieder im ersten Moment krass an und dann ist doch alles irgendwie wie bisher. Es ist am Ende eben doch nur eine Zahl.

Wenn ihr ebenfalls an der Blogparade zum Thema “Die Sache mit der Null” teilnehmen wollt, dann schaut bei Claudia vorbei.

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14 Kommentare

  1. Mein 40. Geburtstag ist mitten ins erste Corona-Jahr gefallen, sprich ich habe ihn auch nicht groß gefeiert (über die enge Familie hinaus). Gedanken habe ich mir dazu auch nicht viele gemacht. Seitdem ich Kinder habe, treten die eigenen Geburtstage eh in den Hintergrund, finde ich. Umso cooler ist es, wie du deine gestaltest. Hammer!

    Von Disneyland träume ich auch seit jeher. Würde da auch liebend gerne mit der Familie hinfahren. Vielleicht komme ich da nochmal bzgl. Tipps auf dich zu, wie man das am besten plant. Ansonsten sehen das die Beschenkenden bei mir genauso: Ich freue mich über LEGO oder sonstiges Popkulturgedöns immer noch am meisten. Auch meine Kids freut das, wenn sie dann mitbauen dürfen. Dieses Kind beizubehalten ist auf jeden Fall ein guter Plan! :)

    1. Sarah Kroschel says:

      Nja, ich hab Jahre lang nicht wirklich Lust auf Geburtstag gehabt. Eine Zeit lang einfach auch, weil der Freundeskreis auf einmal…keine Ahnung… zerbrach oder so? Oder der Geburtstag aufgrund von Kindern überall eher ein Kindergeburtstag gewesen wäre und ich mir nur Gedanken gemacht hätte, wie man die Kinder beschäftigt. Also fiel das alles eine Zeit lang auch sehr klein aus. Aber vor ein paar Jahren habe ich dann beschlossen “Wenn feiern, dann aber richtig” und hab fette Vaiana Party für mich geschmissen :) Hieß zwar wieder Arbeit im Vorfeld, aber dafür war es mal ein Highlight, über das alle noch eine Weile gesprochen haben. Die Kinder wollen so langsam keine Mottofeiern mehr. Der große Sohn ist da raus gewachsen und beim kleinen war es im Winter auch immer schwer.
      So bin ich aus dem Geburtstagstrübsal raus und es fühlt sich deutlich besser an.

      Vielleicht geht es für uns dieses Jahr auch nochmal ins Land der Maus. Ich würde Disneyland gerne einmal im Herbst und einmal zur Weihnachtszeit erleben. Und immer und immer wieder kommen. Es war so schön und ich bin in den Tagen weit über meine Ängste hinaus gewachsen. Man ich hab das eine oder andere Mal ganz schön gezittert im Nachgang :) Und ich habe festgestellt, vieles haben wir noch gar nicht gemacht (zumal es immer neue Welten dazu gibt, es lohnt also wieder zu kommen).

      Viele der Dinge, die meine Kinder heute lieben, haben sie sich irgendwie bei mir abgeguckt *lach* Pokemon zum Beispiel, das Klemmbausteine bauen und all das. Der kleine Sohn und ich zelebrieren es schon, wenn die nächste Lego Masters Staffel kommt.

  2. liebe Sari,”und am Ende ist es doch nur eine Zahl”. Wie Recht du doch hast! danke für deine Teilnahme an meiner Blogparade und deinen tollen Blogartikel.
    Herzliche Grüße
    Claudia

    1. Sarah Kroschel says:

      Das merke ich halt immer wieder. In so vielen Bereichen des Lebens. Wir lassen uns von solchen Zahlen viel zu sehr bestimmen.

  3. Sari, ich bin jetzt 48 Jahre alt und sehe vieles nicht mehr so verbissen, außer wenn jemand rassistisch ist oder mich beleidigt. Das regt mich wirklich auf. Ansonsten bin ich lockerer als noch vor 10 Jahren.

    Lorenzo

    1. Sarah Kroschel says:

      Ich finde, man entwickelt eine gewisse Gelassenheit, ist den Dingen entwachsen, die einen aufregen können. Das heißt nicht, dass ich mich nicht dennoch dann und wann über Menschen oder Sachen massiv ärgere, aber es gibt so Bereiche, da habe ich einfach keinen Bock mehr meine Zeit dran zu verschwenden :)

      1. says:

        Ja, Sari, aber manchmal muss man seine Zeit für was aufwenden, weil sie sonst ausartet, obwohl man keinen Bock hat.

        Lorenzo

  4. Irgendwie hat die Null bei mir einen schlechten Stand. Ich versemmle die runden Geburtstage immer und hab das so gar nicht auf dem Schirm. Die 40 liegt schon ein halbes Jahrzehnt (ja, das klingt echt bombastischer 😄) zurück und ich weiß nicht mal mehr, was ich da angestellt habe. Bzw. ich weiß zwar, wenn wir an meinem Geburtstag was Spezielles unternommen haben aber im Nachhinein kann ich das keiner Zahl mehr zuordnen. Mit Daten hab ich es wohl nicht so, das habe ich schon im Geschichtsunterricht gemerkt. Dem Kind in mir ist das aber eh egal und das schert sich so überhaupt nicht um eine Zahl oder ein paar Falten – nach Disneyland würde es sofort fahren und sowieso scheint es mit jedem Jahr ausgelassener und selbstbewusster zu werden. Da wird sich die 50 warm anziehen müssen 😉

    1. Sarah Kroschel says:

      Die 50 warm anziehen, das finde ich gut :) Ne, ich bringe inzwischen auch die Ereignisse mit den jeweiligen Geburtstagen ein wenig durcheinander. Wann jetzt welche Feier zu welchem Anlass war. Ich kann zum Beispiel definitiv nicht sagen, was ich zum 30. oder 20. gemacht habe. Den 40. werde ich nur nicht vergessen, weil ich da im Disneyland war. Ist klar, ne? :)

  5. Ja, die Null. 40 war irgendwie komisch. 30 mochte ich lieber. 50 ging dann schon wieder. Und naja, die 60! Es ist wie es ist.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Sarah Kroschel says:

      Ich finde man lässt sich davon viel zu sehr kontrollieren bzw. bestimmen und gibt der Null ein viel zu großes Gewicht. Ich glaube eher, dass sich das Alter spürbar macht zum Beispiel durch die Kinder um einen herum. Mein großer Sohn ist dieses Jahr 13 geworden und nun größer als ich. Das lässt mich älter fühlen :)

  6. Liebe Sarah, schön, noch eine Kumpanin zu kennen, der es ähnlich ergangen ist. Ich habe mir genau wie du Gedanken über die zweite Lebenshälfte gemacht und war auch weg zum Geburtstag, in Portugal um genau zu sein. Ich fühle mich definitiv auch jünger, aber dennoch ging das “Rundmachen” nicht ganz spurlos an mir vorbei… Liebe Grüße, Ilka

    1. Sarah Kroschel says:

      Oh, den Geburtstag in Portugal zu verbringen, das klingt auch spannend. Der Mann und ich hatten uns gerade erst über dieses Land unterhalten. Allgemein gibt es noch so vieles, was ich noch sehen möchte.

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