Es ist Mittwoch, Wochenmitte (wie manche manchmal so gerne sagen) und heute ist meine Aufmerksamkeit auf eine Blogparade gefallen, die mir ehrlich gesagt gerade ganz gut in den Kram passt. Wenn ihr das Thema hört, dann versteht ihr vielleicht warum.
Und zwar ruft Susanne dazu auf, dass wir uns Gedanken dazu machen, was für uns eine Pause sein könnte. Genau genommen lautet der “Auftrag” wie folgt:
Schreib einen Artikel über deine liebste, schrägste, beste, erholsamste, überraschendste Pause. Erlebt oder erträumt – teile mit uns, wie du Pause machst und warum es für dich (nicht) wichtig ist.
Gerade das letzte Wochenende hat auch wieder gezeigt, wie selten wir eigentlich zum Durchatmen kommen. Oft kommen wir aus einem Wochenende und könnten direkt noch eines gebrauchen, um uns davon zu erholen. Wobei ich auch ehrlich gestehen muss, dass ich mit einem ruhigen Wochenende auch wieder nichts anfangen könnte. Dafür habe ich im Laufe der letzten Jahre eine viel zu große Unruhe entwickelt.
Umso wichtiger ist es jetzt sich kleine Pausen zu erlauben
Wenn ich es schon nicht mehr schaffe einen Tag lang einfach mal nur zu chillen, dann sollte es zumindest ein wichtiger Bestandteil meines Alltages werden mir kleine Auszeiten zu erlauben und dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Meist spreche ich hier von 30-45 Minuten, in denen ich mich einfach irgendwo hin setze oder mich mal irgendwo raus ziehe, um zur Ruhe zu kommen. Danach kann ich meist einfach weiter machen und fühle mich wieder ein wenig aufgeladen. Nur ab und an ist der Akku so auf Reserve gelaufen, dass die Pause größer ausfallen muss. Doch dazu jetzt mal mehr im Detail…
Pause für den Kopf – Die Morgenrunden mit Kopfhörern (oder ohne)
Vor einiger Zeit habe ich mir die Morgenspaziergänge angewöhnt. Gerade in Zeiten, wo ich das Gefühl habe, dass mir der Kopf fast platzt, tun sie wirklich gut. Da ich eh jeden Morgen aus dem Haus muss, um das Kind zur Schule zu bringen, habe ich irgendwann beschlossen den Weg einfach zu erweitern. Ich bin eh fertig angezogen und so lässt es sich gut miteinander verbinden. Und da es bei mir zeitlich eigentlich auch immer passt, dauert der Schulweg für mich eben nicht 15 Minuten, sondern zwischen 40 und 50 Minuten. Je nachdem, wie mir die Laune steht und das Bedürfnis gerade ist.
Manchmal verbinde ich den Weg dann damit Brötchen zu holen für den Mann im Homeoffice (wenn er welches macht) und für das Training am Nachmittag Snacks einzukaufen oder ich drehe einfach so eine kleine Runde durch die Natur. In den meisten Fällen habe ich dabei Kopfhörer auf und höre Musik oder einen Podcast. Dabei kann ich gut abschalten und Frischluft tut sowieso immer gut. Egal ob Winter oder Sommer. Gerade in den Morgenstunden ist die Luft noch herrlich klar und man kann dann schon mit dem guten Gefühl sich bewegt zu haben in die Alltagsroutinen starten. Mir und vor allem meinem Kopf tut das manchmal wirklich gut. Das sind im Schnitt 30 Minuten, in denen ich nur mit mir und meinen Gedanken alleine bin. Je nachdem, ob ich diese zusätzlich noch ausschalten oder nachgehen möchte.

Kleine Auszeiten im Laufe des Tages
Die ruhigste Zeit des Tages ist bei mir in der Regel der Vormittag. Da sind die Kinder im Idealfall aus dem Haus und ich kann in Ruhe ein paar Sachen am Laptop oder im Haushalt erledigen. Das sind 2-3 Stunden, in denen ich Dinge schaffen möchte und sollte. Dann ist es schon direkt wieder voll zu Hause und Hausaufgaben, Mittagessen und Termine ohne Ende stehen auf dem Plan. Unsere Woche ist alleine durch den Fußball der Kinder an 4-5 Tagen sehr voll. An den anderen Tagen stehen dann noch Dinge auf dem Plan, die sonst hinten an stehen. Darunter der Wocheneinkauf, Arzttermine oder eben auch Verabredungen der Kinder. All die Klausuren und Hausaufgaben und Befindlichkeiten der Kinder (und auch von uns selbst) nicht zu vergessen.
Da fällt sehr oft am Tag ein “Mama, kannst du mal…” und ja… in diesen Momenten muss ich manchmal kurz innehalten und durchatmen, damit ich danach bereit bin für die nächste Aufgabe. Meist setze ich mich dann kurz aufs Sofa und ja, zu meiner Schande scrolle ich mich dann durch das Internet. 10-20 Minuten. Dann lege ich das Handy wieder weg und weiter geht’s… Mini-Auszeiten! Ganz wichtig.
Das Runterkommen am Abend!
Ganz wichtig ist bei uns, dass wir uns irgendwann erlauben den Tag abzuschließen. Wenn wirklich alles erledigt ist, dann ist es uns unglaublich wichtig wirklich nochmal für ein Stündchen auf dem Sofa zu versacken. In den meisten Fällen döse ich dann schon langsam weg, aber es ist die Zeit am Tag, wo der Mann und ich mal für uns sind. Wir machen nicht viel. Wir sitzen da, quatschen oder schauen ein wenig Serie, kuscheln uns dabei (egal ob Sommer oder Winter) unter eine Decke und atmen einfach ein wenig durch.
Aktuell nicht mal unbedingt lange, weil wir meist extrem müde und erschöpft sind. Ich finde allgemein, dass unser Ermüdungslevel derzeit ziemlich hoch ist. Ich glaube, wir laufen gerade eh alle mal wieder am Rande der Oberkante entlang. Aber diese Zeit am Abend ist uns irgendwie heilig und manchmal würden wir diese auch irgendeiner Feier oder so vorziehen *lach*. Werden wir langsam alt? Wer weiß…
Ab und an mal Me-Time!

Was ich seit einigen Jahren tatsächlich ab und zu mal mache ist alleine los ziehen. Die Kinder haben nicht mehr unbedingt Lust Dinge mitzumachen und teilen nicht alle meine Interessengebiete. Der Mann würde mir zu Liebe viel mitmachen, aber auch da sage ich inzwischen öfter mal, dass er das nicht muss. Ich ziehe auch mal alleine los.
Und sei es, dass ich alleine ins Kino gehe oder mir etwas alleine anschaue. Früher hätte ich eher darauf verzichtet als es alleine zu machen, aber inzwischen sehe ich, dass es auch den anderen gut tut, wenn sie einfach in der Zeit Dinge machen können, die ihnen besser gefallen würden. So kam der Mann mir zu Liebe zwar dieses Jahr wieder zu Disney on Ice mit (was mich total gefreut hat), aber für den Schneewittchen Film ließ ich ihn zum Beispiel zu Hause. Und so saß ich halt alleine im Kino, bewaffnet mit einem Kuscheltier und Musik auf den Ohren (auf dem Weg dorthin) und war einfach mal ganz für mich. Mit niemanden reden. Auf niemanden Rücksicht nehmen. Einfach das Haus mit Musik auf den Ohren verlassen, einen Film für sich alleine schauen und dann zur Familie zurück kehren.
Ich mache das wirklich nicht oft, weil ich die Dinge eigentlich viel lieber mit meinen Lieben zusammen erleben möchte, aber manchmal passt es so einfach besser.
Und dann ist da noch die dringende Pause, die länger dauern darf!

Und damit sind wir an der Stelle angekommen, die ich eingangs erwähnte. Wenn der Akku schon auf Reserve läuft.
Ich bin kein Mensch, der lange verreisen kann. Ich bin gerne woanders, lerne die Welt kenne und entdecke schöne Orte. Ich liebe es Städte zu erkunden und Landschaften zu bereisen. Aber spätestens nach 10 Tagen will ich auch wieder zu Hause sein. Wenigstens für einen kurzen Moment. Nochmal Energie auf andere Weise tanken und dann wieder raus in die Welt. Perfekt wäre tatsächlich für mich, wenn wir jeden Monat für ein Wochenende dem Alltag entfliehen, damit wir uns diesem gestärkt stellen können.
Alle paar Wochen für ein paar Tage ans Meer. Das wäre ideal! Im Sommer gerne in paar Tage länger, aber insgesamt lieber immer wieder mal als ein Mal im Jahr am Stück. Damit es eben eine Pause vom Alltag ist. Immer dann, wenn ich merke, dass ich diese Dauergereiztheit aus meinen täglichen Emotionen nicht mehr abgeschaltet bekomme.
Ab ins Auto oder in die Bahn, zwei drei Tage Pause am Meer, durchatmen und dann kann es weiter gehen. Ich finde, so etwas sollte man fest in die Abläufe eines jeden einplane, oder?
Was bedeutet für euch Pause? Wie geht ihr das Thema an?
Mehr zur Blogparade von Susanne erfahrt ihr hier.
Danke für diesen wundervollen Artikel: Me-Time oder eben auf Deutsch: »Ich-Zeit«. Gemeint ist wohl, dass man sich ganz bewusst Zeit für sich selbst nimmt. Was man im Prinzip zu selten tut, so meine Erfahrung doch, ich gelobe Besserung und bleibe achtsam und baue Pausen ein. Ein Thema zur Selbstfürsorge und somit wichtig für jeden Menschen.
Liebe Grüße Frank
Auf jeden Fall wichtig. Ob man diese Zeit nun nur für sich alleine oder in einer Wohlfühlumgebung braucht, sei jedem selbst überlassen. Ich muss im Grunde nicht für mich alleine sein, aber manchmal kann ich nicht mal meine eigenen Gedanken hören und dann müssen es halt mal ein paar Minuten sein.
Pausen sind tatsächlich so wichtig. Ich merke immer wieder, wie schlecht ich darin bin, mir diese zu nehmen. Weil es immer etwas zu tun gibt, egal ob beruflich oder privat. Heilig ist mir meine Mittagspause, besonders im Home Office. Das Laufen in der Natur rettet für mich so manchen Tag. Davon abgesehen genau wie bei dir: Sofazeit am Abend. Das muss einfach sein. Zumindest eine kurze Serienfolge zum Abschalten. Auch immer zu zweit.
Kurzurlaube, wie bei dir am Meer, sind auch immer willkommen. Bin da aber auch schlecht darin, so etwas anzuleiern. Meine Frau gibt hier oft den Anstoß, der den Stein ins Rollen bringt.
Dein Morgenspaziergang klingt herrlich! Würde ich auch liebend gern machen, doch gerade der Vormittag ist meist stressig (bis die Kids aus dem Haus sind) und danach ruft schon die Arbeit.
Der Morgenspaziergang klappt auch nur, weil ich ja eh raus muss den kleinen Sohn bringen und dann verlängere ich einfach den Weg um 20-30 Minuten als Umweg. Anders würde ich es wohl auch nicht hinbekommen…