Lebens-ABC

Das Lebens ABC – K wie Katzen(-mutti)

War ich im Juli mit dem Lebens ABC ziemlich früh dran und staunte zu diesem Zeitpunkt noch über Hochsommerliche Temperaturen, komme ich im August tatsächlich ein wenig ins Straucheln. Aber das ist ok. Wir wissen ja, warum sich dieses Mal alles ein wenig verschiebt. Und wer hätte gedacht, dass sich nach dem letzten Beitrag hierzu regelrechtes Herbstwetter einstellt. Gut, zwischendurch gab es nochmal ein kleines Hoch, aber mir persönlich war das zu drückend und ich genieße die Tatsache, dass sich der Herbst nun in (dennoch hoffentlich) kleinen Schritten immer mehr nähert.

Das Lebens ABC heute dreht sich nun also um den Buchstaben K und hier das passende Thema zu finden, das fiel mir dieses Mal wahrlich nicht schwer wie ihr euch vielleicht denken könnt.

Inhaltlich geht es darum zu jedem Buchstaben des Alphabets ein Wort zu finden, das in unserem Leben eine wichtige Rolle spielt und dann dazu ein wenig zu erzählen. Die Vielfalt der Wörter erlaubt es uns dabei mehrere “Runden” in diesem Projekt zu drehen. Wer mehr darüber wissen möchte, kann gerne hier bei Sven über alles Wichtige dazu nachlesen. So viel zur Einführung, die hier immer gleich ausfallen wird *lach*.

Hier mein bisheriges ABC: A-Alltag || B – Ball || C – Collaboration ||  D – Disney || E – Ehrenamt || F – Fahrrad || G – Garten || H – Haardrama || I – Irland || J – Jasmin || 

Das Lebens ABC:  K wie Katzen 

Immer wieder mal schleichen sie sich in die Wochenrückblicke und Alltagsberichte ein: Unsere beiden Katzen. Es bietet sich also mehr als an den heutigen Buchstaben des Lebens ABC zu nutzen, um sie euch vielleicht mal ein wenig näher vorzustellen und ihre Geschichte zu erzählen.

Katzen
Kuschelkatzen im Herbst

Die Rede ist von unseren beiden Katzendamen Frida und Felis. Fun Fakt an dieser Stelle ist vielleicht, dass wir uns nie als Katzenmenschen gesehen haben. Aus verschiedenen Gründen. Auch heute sehe ich manchmal noch, wie viel Leidenschaft und Liebe der Mann für Hunde aufbringen kann. Zum Beispiel wenn unsere Nachbarn an unserem Garten vorbei kommen. Der eine hat einen richtig lieben Labrador Retriever und hier haben sich wirklich zwei gefunden. Regelmäßig bleibt der Hund an unserem Zaun stehen und hält nach dem Mann Ausschau, weil er genau weiß, dass dieser mit ihm ganz toll spielt. Ähnlich verhält es sich mit dem Hund von Freunden. Früher sprachen wir auch immer darüber einen Hund anzuschaffen, wenn wir mal ein Haus haben.

Letztendlich kam es  nicht dazu, einfach weil wir gar nicht die Zeit hätten mit dem Tier regelmäßig vor die Türe zu gehen. Dafür sind wir einfach viel zu viel unterwegs und könnten es gar nicht immer überall mit hin nehmen. Der Hund hätte einfach nicht seine Freude. Vielleicht später irgendwann mal, wer weiß.

Stattdessen zogen während Corona die zwei Katzendamen bei uns ein

Und das wäre vor 20 Jahren undenkbar gewesen. Als Kind hatte ich eine massive Tierhaarallergie und hielt es kaum aus mit Katzen o.ä. in einer Wohnung zu sein. Das gab schnell mal eine laufende Nase oder brennende Augen. Mit der Zeit zeigte sich aber, dass sich das alles irgendwie verwachsen hatte. Nur noch auf Heu und Pferde reagiere ich noch etwas, aber das liegt vielleicht auch an der Kombination und jedes Tier ist ja auch anders.

Als der Mann und ich zusammenzogen, gesellten sich irgendwann zwei Zwergkaninchen zu uns. Manch einer wird sich vielleicht noch an Emma und Neo erinnern. Sie waren wie meine kleinen Kinder für mich und sie lebten noch lange bei uns. Auch, als der große Sohn schon auf der Welt war und wir umzogen. Da zeigte sich, dass ich inzwischen mit felligen Nasen ganz gut zurecht komme und eher weniger Probleme hatte. 

2021 war es dann soweit: Nach vielem Hin und Her entschlossen wir uns Katzen bei uns aufzunehmen. 

Es war wirklich ein langes Abwägen

Neben meiner Allergie gab es ja noch andere Punkte zu berücksichtigen. Treibende Kraft waren natürlich die Kinder. So wie jedes Kind in der Regel äußerten auch sie den Wunsch nach Haustieren. Ganz lange wollten sie gerne eine Schildkröte haben. Der große Sohn hatte sich sogar Bücher dazu angeschafft und wollte sich alles Wichtige erlesen, um uns zu beweisen, dass er das alles wuppen könnte. Letztendlich sind Schildkröten aber nicht wirklich Haustiere, mit denen Kinder viel erleben können. In der Regel schlafen sie zum Beispiel den ganzen Winter und fallen damit gute 6 Monate weg. So niedlich sie auch sind und an sich eigentlich sogar relativ pflegeleicht. 

Kaninchen wollten wir nicht erneut anschaffen und das Thema Hund wie gesagt passt aktuell einfach nicht in unseren Alltag.

Freunde von uns und auch meine Schwester hatten allerdings Katzen und darüber haben wir durchaus mitbekommen, dass hier die Möglichkeiten für uns recht passend erscheinen. Klar war aber, dass wir wenn dann gerne Katzen retten wollten. Also zwei Katzen ein zu Hause geben wollten, wo sie sonst keines bekommen hätten. 

Schließlich landeten wir bei einer Tierschutzorganisation

Die Dame wohnte gar nicht weit weg von uns und wir besuchten sie zu Hause. Alles bei ihr drehte sich um die Tiere, die bei ihr lebten. Überall auf dem Gelände liefen Katzen herum. Einige von ihnen trugen Narben, hatten nur drei Beine, ein Auge oder andere Schwierigkeiten. Ganz besonders viel Eindruck hinterließ bei uns ein Kater mit einer Nervenstörung. “Wacki” nannte sie ihn liebevoll, weil er nur in Schräglage laufen konnte und immer aussah, als ob er einfach gleich umkippen würde. Er kannte es einfach nicht anders.

Katzen und Kater, die keiner haben wollte, landeten bei ihr. Wegen aggressivem Verhalten, Krankheiten, Behinderungen und mehr. Ihr ganzes Haus sah nach einem einzigen Katzen-Zuhause aus. Und sie hatte zwei junge Katzendamen, die sie gerade aus einer Tötungsstation gerettet hatte. Diese beiden Damen sollten nun bei uns einziehen und hoffentlich ein schönes zu Hause bei uns finden.

Und so kamen Frida und Felis an einem recht verschneiten Freitag im März 2021 zu uns

Als wir die Dame besuchten, da schmiegte sich Felis bei uns an, schnurrte um uns herum und fasste ganz schnell vertrauen. Heute sage ich immer gerne “Sie wusste sich einfach zu verkaufen”. Denn kaum zog sie bei uns zu Hause ein, war sie quasi die Königin. Sie entscheidet nun, wann sie kuscheln möchte, legt sich einfach bei uns rauf und kommt nur, wenn sie will.

#WIB

Frida hingegen hatte Angst. Keine Ahnung, was sie im Vorfeld erlebt hatte, aber sie versteckte sich vor uns. Bei unseren Besuchen und auch an ihrem ersten Tag bei uns musste man sie suchen. Zu Beginn versteckte sie sich hinter der Waschmaschine und in einem unbeobachteten Moment rannte sie bis zum Dachboden hoch und verkroch sich dort unter einer Kommode. Nichts konnte sie hervor locken.

Der große Sohn war es damals, der den ganzen Tag ohne sich zu rühren einfach vor der Kommode am Boden liegen blieb. Er redete mit ihr und streckte ihr die Hand entgegen. Mit ganz viel Ausdauer. Und irgendwann wurde er belohnt. Sie kam hervor, schnupperte, erforschte und ließ sich schließlich von ihm streicheln. Irgendwie hatte er ihr Vertrauen gewonnen.

#WIB

Heute ist sie eine Schoßkatze

Frida ist seit damals eine vollkommen andere Katze. Zutraulich ohne Ende, sucht ständig Kontakt zu uns und schnurrt schon, bevor man überhaupt die Hand nach ihr ausstreckt um sie zu streicheln. Die Angst vor Menschen hat sie in jedem Fall vollständig abgelegt, ist eher sogar richtig aufdringlich geworden und handzahm ohne Ende.

Beide haben sich also bei uns ganz wunderbar eingelebt und ich bin tatsächlich etwas überrascht, dass sie nun schon über 4 Jahre bei uns wohnen. Eine von beiden hatte leider doch einige Zeit mit gesundheitlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Erst waren es die Ballen ihrer Pfoten, die viel Behandlung benötigten, dann bildete sich eine Zyste, weil scheinbar die Kastration nicht richtig durchgeführt worden war. Beides konnte aber gut behandelt werden und inzwischen ist sie wieder mehr als wohlauf.

Sie sind eher zierliche kleine Katzendamen, die auch eher selten mal miteinander kuscheln. Während es unsere Glückskatze immer wieder mal versucht, in dem sie sich einfach zu Felis dazu legt, sucht diese dann eher das Weite. Es sind seltene und besondere Momente, wo man sie mal zusammen liegen sieht.

Katzen
Kuschelsonntag auch bei den Katzen

Ich sage immer gerne, dass Frida die Katze des Mannes ist, denn sie nimmt ihn massiv in Beschlag und wehe, ich kuschle mich mal bei ihm an. Dann kommt bei ihr sofort die Eifersucht durch und sie legt sich einfach auf mich rauf und zwar so, dass sie nun näher an ihm dran sein kann. Und auch so belegt sie ihn gerne abends beim Fernsehen, so dass kein anderer sich bei ihm ankuscheln kann. Felis hingegen legt sich gerne einfach zu uns, sucht sich eine Art Kuhle, wo sie gut reinpasst und dann liegt sie da wie ein schweres, warmes Gewicht.

Beide Katzen sind zu einer echten Bereicherung in der Familie geworden

Die Kinder lieben es, wenn eine der Katzen bei ihnen im Zimmer liegt. Gerne bleibt der große Sohn morgens länger im Bett liegen, weil sich Felis zu ihm gelegt hat. “Die Katze hat mich aufgehalten”, sagt er dann gerne.

An Tagen, wo man sich nicht wohl fühlt spüren sie es und liegen bei einem, wie ein Schutzengel. Nach meiner Corona-Impfung damals, die mich so umgehauen hatte, lag Frida volle zwei Tage auf meiner Brust, um mich zu wärmen und zu schätzen und wich nicht einen Moment von meiner Seite. Es ist schon enorm, was diese Tiere für eine heilende Kraft ausstrahlen können.

Wer hätte gedacht, dass sich das mal so bei uns entwickeln würde, nachdem ich früher regelrecht Angst vor Katzen hatte und diese mich eigentlich auch nur grimmig, misstrauisch und grantig betrachteten. 

Übrigens: Die Kinder durften eine Katze benennen und eine ich. Daher bekam die Glückskatze Frida ihren Namen von mir, ein Name, den vermutlich eine Tochter von mir bekommen hätte. Die Kinder wählten für die schwarze Katze Felis aus. Sie wollten sie erst nach einem Pokemon benennen und wäre sie ein Kater gewesen, würde sie heute Ohnezahn heißen *lach*. Aber Felis entstand letztendlich aus dem Lateinischen und war die Idee des großen Sohnes. Auf Latein heißt Katze nämlich Felis Catus.

Mehr über das Lebens-ABC von Sven erfahrt ihr hier.

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1 Kommentar

  1. Hach, das klingt toll! Richtige Familienmitglieder. Auch wir haben schon häufiger überlegt wegen Haustieren. Unsere Nachbarn (Schwägerin) haben Kaninchen und die sind quasi die Ersatzhaustiere für unsere Kinder. Aber selbst konnten wir uns noch nicht durchringen. Hund ist zu aufwändig und bei Katzen hätten wir immer Angst, dass ihnen etwas passieren würde. Eure Katzen sind reine Hauskatzen oder? Ach, schwierig. Raus ist das Thema noch nicht komplett, aber es so richtig anzugehen, klappt auch nicht.

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