Erwachsen sein?

Manchmal, da halte ich mich für unglaublich erwachsen. Ja, ehrlich. Ich stecke in Unterhaltungen drin, die sich um Themen drehen, die ich manchmal sowas von langweilig und belanglos finde und mich ernsthaft frage, warum ich mich mit diesem Menschen mir gegenüber über so etwas unterhalte. Ich komme mir in solchen Momenten richtig alt vor. Oft versuche ich mir selbst beim Reden zuzuhören und stelle erschrocken fest, dass ich so verdammt erwachsen klinge. Und manchmal, an manchen Tagen, da fühle ich mich in Gegenwart von anderen Menschen noch wie ein Kind. Renne ihnen Rehäugig hinterher und himmel jedes einzelne Wort an, egal, ob ich es verstehe oder nicht. Ich fühle mich in solchen Situationen dann so richtig kindlich naiv und frage mich, ob ich auf meine Mitmenschen auch so wirke.

Kind oder erwachsen sein. Was ist denn nun besser, was von beiden gibt mir ein besseres Gefühl? Die Situationen, so wie ich sie oben geschildert habe, geben mir beide nicht wirklich das Gefühl dort mit meiner Reife angekommen zu sein, wo ich gerne hinmöchte. Eine kindische Besserwisserin, die gerne ein erwachsenes Auftreten haben möchte oder so… gerade jetzt mit Kind an der Seite.

Doch was ist die Alternative? Sich für einen Weg entscheiden? Nein, niemals. Ich glaube, ich wähle weiterhin den Mittelweg. Nur Kind oder nur erwachsen sein, das ist glaube ich die falsche Lösung. Eine gesunde Mischung, das ist es, was einen Menschen in meinen Augen liebenswert machen kann. Ein bisschen Kind sein, aber im richtigen Moment auch die erwachsene Ernsthaftigkeit zu Tage fördern. Manchmal komme ich mir da noch ein bisschen unausgeglichen vor. Manchmal zu viel Kind, manchmal zu viel gezwungen gewollte Reife. Aber auch ich werde meinen gesunden Mittelweg finden. Ich scheine ja doch irgendwie auf dem richtigen Weg zu sein…denke…hoffe ich, denn immerhin gibt es ja scheinbar doch Menschen, die mich mit meiner jetzigen Art durchaus liebenswert finden. Ich mache also etwas richtig.

Daran festhaltend gehe ich weiter meinen Weg die Straße entlang, bis ich irgendwann da angekommen bin, wo ich gerne sein möchte…

PS: Liest sich das jetzt nicht unglaublich poetisch, nachdenklich, erwachsen und reif? *lach*

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7 Kommentare

  1. Irgendwann wirst Du an den Punkt kommen, wo Du dir die Frage gar nicht mehr stellst, bist Du jetzt “erwachsen” oder nicht?

    Nicht weil Du dann so alt und abgeklärt bist sondern einfach, weil die Frage selbst komplett irrelevant ist.

    Du bist DU und das ist in jedem Falle gut. Da braucht es keine Kategorisierung mehr.

    Versuch einfach, deinem inneren Kind jederzeit seinen Freiraum zu lassen. Der Rest findet sich von ganz alleine! *cherry*

  2. Heiraten und ein Kind in die Welt setzen – das verändert einen Menschen. Auch Lebenserfahrung und das “Auf-den-eigenen-Beinen-stehen” macht einen zwangsläufig erwachsen. Und das ist auch gut. Ich bin gerne erwachsen! Mir fehlt hingegen oft das kindliche.
    Deswegen sei froh, dass in Dir irgendwie diese beiden Herzen schlagen. Und Menschen, die Dich kennen und Dich lieben, wissen diese beiden Seiten an Dir zu schätzen. Und ich denke, dass Du Dich sehr gut in den vielen verschiedenen Situationen entsprechend verhalten kannst. Wenn man Dich ernst nehmen soll – z.B. im Job -, dann sei erwachsen und konsequent. Mit Freunden einen Karaoke-Abend machen, da sei ruhig das Kind! Das wird auch später dein Kind lieben, denn dann bist Du authentisch!
    Gruss, Sascha

  3. Sei authentisch. Sei du.
    Egal ob erwachsen oder kindlich.
    Beides ist gut und es ist doch super, wenn man das Kind ins sich bewahren kann. Viele wünschen sich genau dieses.

  4. @Andrea: An den Punkt, entgültig erwachsen zu sein, möchte ich eh nie kommen :)

    @Northern Shadows: Ich glaube, ohne das Kind in mir wäre da immer ein Stück Gefühl von Unvollständigkeit…na hoffen wir mal, dass ich für mein Kind immer eine athentische Mutter sein werde ^-^

    @Eva: :)

  5. Man ist so alt wie man sich fühlt –
    Das kenne ich aber auch allzugut. ;)
    Allerdings denke ich mir dann: Hey, egal ob Erwachsen oder Kind. Du bist Du – denk ´nicht in Kategorien, jeder Mensch ist einzigartig :D

  6. Kindskopf ;-) *he-he-he*
    Kommt mir bekannt vor; mir geht’s manchmal ähnlich: Man muss oft erwachsener sein als man eigentlich will und ab und an sollte man vielleicht nicht ganz so kindisch sein. Aber irgendwie passt das schon alles so.

  7. hm ich kenne das udn ich fühle mich noch immer unausgeglichen. ich glaube, meine kindliche seite ist stärker ausgeprägt. und manchmal stört mich das auch. aber irgendwie manchmal auch nicht. zwiespalt halt. hmpf. aber ich glaube du und ich auch, wir werden unseren weg finden :)

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