Momente

Diese “Was wäre wenn” – Momente…

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Es ist Mittag. Ich laufe über den Schulhof und warte auf den Minihelden. Ich glaube, ich drehe inzwischen meine siebte Runde quer über den Hof, denn es ist kalt und so bleibe ich in Bewegung. Als ich den Schulhof vor einigen Minuten betrat, kam mir ein Mann entgegen gelaufen, der mich an meine eigene Schulzeit erinnerte. Er sah ein bisschen aus wie ein Junge, der auch immer auf dem Schulhof meiner damaligen Grundschule gespielt hatte. Ich lief an ihm vorbei und begann meine Wanderung während ich wartete.

Wenn man so planlos durch die Gegend läuft, fängt oft das Gedankenkino an.

Bei mir ist das zumindest der Fall. Es gibt zwei Dinge, die in der Regel passieren, wenn ich alleine irgendwo lang laufe. Entweder ich höre im Inneren eine Melodie zu der sich mein Laufrhythmus dann anpasst oder meine Gedanken fangen an wilde Spielchen zu spielen. In diesem Fall wurde aus dem “Klingelingelink” – Rhythmus in meinem Kopf eine Erinnerung. Ich erinnerte mich an eben diesen Jungen und die Gedanken wanderten weiter zu anderen Kindern aus meiner eigenen Grundschulzeit. Ich dachte an Freunde und Nachmittage, an denen wir gespielt und später zusammen gefeiert hatten. Ich dachte an die Menschen, die mich durch mein Teenager Dasein begleiteten und ich dachte darüber nach, was aus uns in den letzten Jahren geworden war.

Ich sah ihre Gesichter vor mir und horchte ich mich hinein. Seltsam. An manchen Tagen fühle ich mich unendlich müde und alt. Wenn im Radio ein Lied läuft, zum Beispiel, und der Sprecher dabei von einem Oldie spricht, obwohl das Lied in meiner Jugend total in war. Oder wenn mein Kind mir von Dingen erzählt, die für mich nur schwer zu begreifen sind. So muss es meinen Eltern damals ergangen sein.

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Und manchmal habe ich das Gefühl, dass ich niemals älter geworden bin

“Ich würde euch immer jünger einschätzen, als ihr tatsächlich seid”, sagte mal jemand zum Helden und zu mir. Mein Herz machte bei dieser Aussage innerlich einen kleinen Freudenhüpfer, denn uns wurde genau das gespiegelt, was ich immer empfand. An manchen Tagen habe ich manchmal das Gefühl an einem Punkt in meinem Leben emotional hängen geblieben zu sein. Irgendwo zwischen dem Party – Teenager und dem jungen Erwachsenen, der ich mal sein wollte. Aber nie älter. Junger Erwachsener. Es ist sicher seltsam mit Mitte 30 an eine Zeit zurück zu denken, in der ich mich als junger Erwachsener bezeichne, aber aus meiner Sicht hat sich da noch nicht viel geändert. Wir sind nach wie vor junge Erwachsene, oder? Ab wann zählt man nicht mehr in diese Kategorie? Gibt es da überhaupt eine Abstufung? Seltsame Gedanken an einem kalten, verregneten Nachmittag.

Auf einen Gedanken folgt ein weiterer: Ich bin Mutter!

Wie oft sprechen wir darüber. Wie oft sagen wir “Oh man, wenn mein Kind wüsste, was ich in seinem Alter alles so gemacht habe!” oder “Ich mag gar nicht darüber nachdenken, wenn er irgendwann mal alleine losziehen möchte!”. Vielleicht sollte ich eher mal darüber nachdenken, dass es vielleicht ganz gut war, dass meine Eltern nicht immer wussten, was ich so gemacht habe, wenn ich alleine unterwegs war. Wie hoch ich auf Bäume geklettert bin (ich würde heute sterben vor Angst) oder wie spät/ früh ich manchmal erst nach Hause kam. Wobei ich glaube, ich war immer recht besonnen. Fuhr nie alleine durch die Stadt, hatte da immer jemanden, der mich nach Hause gebracht oder begleitet hatte. Hachja… Nein, ich möchte noch nicht darüber nachdenken, wie es ist, wenn meine Kinder flügge werden.

Mit diesen Gedanken laufe ich also über den Schulhof und die Erkenntnis ereilt mich: Ich bin Mutter. Ich bin kein Party – Teenager, auch wenn ich mich manchmal gerne noch so fühlen möchte. Ich bin eine Mutter und ich habe ein Kind. Was wäre wenn dem nicht so wäre? Was wäre, wenn ich heute keine Kinder hätte? Wie würde mein Leben wohl verlaufen? Was würde ich heute tun? Habt ihr eine Ahnung?

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Manchmal sehe ich in mir mehr Kind als Erwachsener!

Wenn ich spiele, wenn ich lache, wenn ich singend und tanzend durch das Haus hüpfe. Dann fühle ich mich selber noch wie ein Kind. Wenn ich am Tisch sitze und bastel oder male. Für mich, für euch… mit meinen Kindern. Vielleicht erhält sich dieses kindliche Gefühl in mir aber eben genau durch diese Tatsache! Wer weiß. Könnte ich überhaupt noch so viel Kind in mir finden, wenn ich nicht Mutter wäre? Wenn ich mich nicht der täglichen Herausforderung stellen müsste ein so junges Leben zu begleiten und zu fördern? Vermutlich hätte der Alltag mein Leben in ganz andere Bahnen gelenkt. Mehr Ernst des Lebens vielleicht. Wer weiß. Es sind eben diese “Was wäre wenn” – Momente, über die wir ewig nachgrübeln könnten. Letztendlich wird sich uns aber keine Lösung zeigen, denn wir haben einen Weg eingeschlagen und uns entwickelt zu dem, was wir heute sind.

So oder so bin ich mir sicher, dass wäre wenn… wenn da keine Kinder wären, würde mir definitiv etwas fehlen.

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