Halloween

Wie sich meine Einstellung zu Halloween änderte…

Nun liegt der Oktober endgültig hinter uns und am Wochenende durften wir noch ein letztes Mal ein wenig Halloween-Luft schnuppern. Inzwischen wird unser Garten auch jedes Jahr mehr und mehr zu einem kleinen Hingucker und als wir neulich bei Bekannten durch den Garten wanderten meinte ich zum Mann nur so “Sowas brauchen wir auch” und deutete auf ein Skelett, das auf einem Grabstein lag wie auf einem Bett. Das sah schon cool aus. Im selben Moment musste ich ganz schön über mich selber lachen, denn ich musste an einen Beitrag denken, den ich vor vielen Jahren mal schrieb.

Mein Kind gruselt sich nicht gerne

Als der Mann und ich noch alleine in einem 5 Stöckigem Haus wohnten, da war das alles mit Halloween nichts für uns. Tatsächlich hatten wir im Flur Licht aus und wenn es klingelte, dann waren wir still, damit man dachte keiner wäre zu Hause. Wir hatten einfach keinerlei Bezug dazu und konnten damit nichts anfangen. Teilweise war ich ein echter Halloween-Grinch und konnte den Hype wirklich gar nicht verstehen.

Als wir dann in die dorfähnliche Gegend zogen fingen wir zumindest an einen Kürbis ins Fenster zu stellen und eine Schüssel Kaubonbons parat zu haben, falls es bei uns klingeln sollte. Leider sollten wir hier tatsächlich auch erste negative Erfahrungen machen, als wir am nächsten Morgen dennoch eine silbrige stinkende Masse an der Haustür vorfanden, die sich auch ewig nicht entfernen ließ. Zum teil lag es aber einfach auch daran, dass die ältere Dame, die unter uns wohnte, konsequent in der dunklen Jahreszeit um 16 Uhr die Haustür abschloss und keiner mehr ins Haus kam. An Halloween natürlich unpraktisch, aber auch den gesamten Winter über sowieso, wenn man versucht seinen Kinderwagen rein zu bekommen… Aber das ist eine andere Geschichte.

Lange Zeit hatten wir also mit Halloween wirklich so gar nichts am Hut und der große Sohn mochte es damals auch wirklich überhaupt nicht sich zu gruseln. Mit 2 Jahren fing er an mit Situationen, die mit Anspannung zu tun haben, so seine Schwierigkeiten zu haben und wenn da Gruselmasken draußen unterwegs waren, war das so eine Situation.

Dennoch ging es für ihn irgendwann ebenfalls raus zusammen mit meiner Schwester, die damals unbedingt gerne seine erste richtige Halloween-Runde mit ihm drehen wollte. Und dafür bietet sich unser “Dorf” wirklich gut an…

Halloween

Und hier änderte sich mit der Zeit meine Sicht auf Halloween

Nun ist es ja nicht nur ein schöner Anlass für mich mal wieder ein Kostüm und eine Perücke hervor zu holen, denn das liebe ich ja wirklich sehr, sondern auch die Atmosphäre in unserer Wohngegend ist wirklich Kinder freundlich. Es gibt zwei drei Straßenzüge, wo sich die Bewohner wirklich jedes Jahr sehr viel Mühe geben und für die Kinder echt kleine Highlights schaffen und sich dabei von Jahr zu Jahr teilweise selbst übertreffen. 

Nicht nur, dass sie haufenweise Süßigkeiten kaufen und mit Freuden an die Kinder verteilen, sie dekorieren ihre Häuser, verkleiden sich und schmeißen regelrecht eine Party in ihrer Straße. Einer hat jedes Jahr warmen Punsch und Kindersekt für alle draußen vor seiner Tür stehen zum Beispiel und die Stimmung ist einfach herzlich. 

Mag sein, dass da ein Trend aus Amerika zu uns rüber geschwabbt ist, aber es ist auch immer eine Frage, wie man damit umgeht und was dabei am Ende heraus kommt. Der große Sohn ist dem Ganzen inzwischen schon wieder entwachsen, obwohl er auch noch zwei drei Jahren beim kleinen Sohn mit lief, aber der kleine liebt es und plant schon Wochen vorher sein Kostüm, freut sich vor allem darauf seine Freunde dann zu sehen und legt teilweise gar nicht mal unbedingt so viel wert darauf den Beutel bis oben hin voll zu bekommen. Während er sammelt, überlegt er schon, was er alles mit seinem Bruder teilen möchte, obwohl dieser nicht dabei ist.

Inzwischen lieben wir Halloween sehr

Ich weiß auch nicht, der Oktober ist in der Regel für uns auch der ultimative Herbstmonat, denn Ende September bis in den Oktober hinein zeigt sich der Herbst meist von seiner schönen Seite und Kürbisse und Herbstblätter werden zu den typischen Symbolen dieser Zeit. Und wenn ich einen Kürbis sehe, dann muss ich auch an Halloween denken und wir bekommen richtig Lust darauf.

Nachdem wir ja dann nochmal umgezogen sind und regelmäßig zu der Halloween-Feier unserer Nachbarin eingeladen werden, hat das Ganze irgendwie noch einmal das Next Level erreicht, denn auch hier haben wir schon ein Halloween zusammen gesessen und für alle Eltern der Kinder, die bei uns klingelten Waffeln, warmen Kakao und Glühwein da gehabt. 

Wir haben inzwischen Freude daran den schönsten Kürbis des Jahres zu finden und ihm ein Gesicht zu verpassen, den Garten zu dekorieren, Leuchten zu lassen und Kostüme zu finden, die dafür sorgen, dass wir nicht sofort erkannt werden. Jedes Jahr, wenn jemand vor mir steht und ungläubig fragt “Sari, bist du das”, bin ich schon ein wenig stolz auf mich *lach*.

Halloween
Kostüme von 2016-2023

Inzwischen feiern wir es wie eine weitere kleine Jahreszeit und da war meine Schwester uns immer schon einen Schritt voraus und irgendwie auch eine Inspiration und ich bin gespannt, was wir im nächsten Jahr für unseren Garten noch finden werden, um ihn wieder ein bisschen mehr zu schmücken.

Also ja, meine Einstellung hat sich fast vollständig geändert, aber mit Einschränkungen!

Ich würde meine Kinder zum Beispiel nie bei Fremden klingeln lassen

Was mir besonders wichtig ist, ist die Tatsache, dass das alles ein wenig in “der Familie” bleibt. So nenne ich es jetzt mal. Viele kritisieren ja immer, dass sie es unmöglich finden, dass man den Kindern beibringt bei Fremden Menschen nach Süßigkeiten zu betteln, aber wir klingeln 1. nur dort, wo auch ein Kürbis steht und uns willkommen heißt und 2. wir die Leute auch kennen. Da bringt man seinem Kind das ganze Jahr über bei nicht mit Fremden zu reden und dann soll das einen Tag auf einmal nicht mehr gelten? Nein, wir gehen nur in unserer Nachbarschaft klingeln wo man sich abends vor dem Bürgersteig hochklappen quasi die Klinke in die Hand gibt und jeder jeden kennt.

Dieses  Jahr zum Beispiel sind wir zwar noch in die Wohngegend von Bekannten gefahren, weil die so davon geschwärmt haben, wie aufwändig da die Deko und Action immer aufgezogen wird und wir einfach neugierig waren, aber gesammelt haben wir dort nicht mehr, denn wir sind der Meinung, dass das den Kindern vorbehalten sein sollte, die auch wirklich da wohnen.

Im Fazit finde ich, dass es eine spannende und lustige Abwechslung in einer wirklich dunklen Jahreszeit ist, die man mit schönen Aktivitäten füllen kann. Das Kürbis schnitzen zum Beispiel, Basteln für die Fenster, kleine Tütchen für andere Kinder packen und die Gemeinschaft fördern mit einer tollen gemeinsamen Atmosphäre. Wie in so vielen anderen Dingen auch bin ich der Meinung, dass es immer eine Frage der Herangehensweise ist.

Wie ist das bei euch inzwischen?

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4 Kommentare

  1. Spannend, dass sich Halloween bei euch schon seit so vielen Jahren etabliert hat! Ich kenne das in dem Maße tatsächlich nur aus amerikanischen Filmen und hätte gar nicht gedacht, dass es das hierzulande in der Form auch gibt. Klingt für die Kinder aber echt nach einem tollen Abend!

    Hier im Dorf war es dieses Jahr tatsächlich das allererste Mal, dass es an Halloween geklingelt hat. Es war aber auch nur eine Mutter aus der Nachbarschaft mit ihren zwei Kids, keine anderen Kinder. Aber die hatten sich auch cool verkleidet und wir hatten zum Glück einer Eingebung folgend sicherheitshalber auch Halloween-Süßigkeiten gekauft. Aber Deko an den Häusern gibt es hier auch in der weiteren Umgebung so gut wie gar nicht.

    Bei uns ist Sankt Martin mehr, da ziehen die Kinder (mit den Eltern) von Haus zu Haus, singen und bekommen Süßigkeiten. Ist das bei euch auch so oder gibt es da mehr nur einen großen Umzug?

    Liebe Grüße

    1. Sarah Kroschel says:

      Ne, bei uns wird nur mit der Schule Laterne gelaufen und früher mit der Kita und das war es. Wir gehen eine Runde und dann gibt es an der Schule meist noch Brezel und Kakao.

  2. Ah, dann ist das regional wohl unterschiedlich (wobei es hier in größeren Städten wie Köln auch so riesige Umzüge gibt ohne Klingeln an den Haustüren).

    1. Sarah Kroschel says:

      Von einer Freundin weiß ich auch, dass es richtig ein großes Lagerfeuer gibt und einen Reiter, der voran reitet usw… eigentlich sehr schön. Wäre hier sicherlich auch eine tolle Sache für die Kinder.

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