Gedankentagebuch

Gedankentagebuch #22 – Ein Infekt auf einem Infekt auf einem Infekt

Oh man Leute, ich sage euch, ich hab so die Nase voll. So richtig. Mit Altlasten (zum Beispiel einer Mittelohrentzündung) ins neue Jahr zu starten, das ist ja nie eine gute Idee. Man sagt ja immer gerne, dass diese einen dann durch das ganze Jahr begleiten werden, aber es ist ja nicht so, dass ich mir das so ausgesucht hätte.

Die letzten Wochen waren und sind mal wieder eine absolute Achterbahnfahrt. Im Grunde so, wie ich das vergangene Jahr beschrieben habe, nur komprimiert auf wenige Wochen. Der Disneyland-Aufenthalt fehlt mir noch dazu, aber was nicht ist, das kann ja noch werden, oder? Eine Auszeit im Land der Maus wäre in jedem Fall grandios jetzt statt eine Dauerkarte für das Krankenlager gebucht zu haben.

Hier folgt ein Infekt auf einen Infekt auf einen Infekt und ich glaube euch brauche ich das gar nicht weiter sagen, denn ich wette den meisten von euch geht es nicht anders.

Seit Wochen schleppe ich mich von einem Dilemma ins nächste

Im Heldenhaushalt war meistens ich diejenige, die die Stellung hält. Mal ab und an ein paar erschöpfte Tage, natürlich, aber die gehören dazu. Mal ein Halskratzen oder eine laufende Nase und spätestens beim Jahreszeitenumschwung habe ich mit Kopfschmerzen zu tun, aber alles ist immer so weit im Rahmen, dass ich normal funktionieren kann.

Seit ein paar Wochen ist aber so richtig kräftig der Wurm drin. Die Mittelohrentzündung über Neujahr hatte ja einiges an Nachwirkungen mitgebracht, wegen denen ich eine gewisse Zeit in Behandlung gehen musste. Als diese scheinbar gut überstanden waren und die Kinder mal wieder die Zelte im Krankenlager aufschlugen, erwischte mich doch tatsächlich Magen-Darm. Wie ätzend. Irgendwas ist ja im Moment immer, nicht wahr. Drei von vier Personen nahmen diesen Infekt mit wenig Begeisterung mit und nur der Mann hat es irgendwie geschafft daran vorbei zu schlittern. Immerhin! Während sich diese Krankheitswelle bei uns legte, mit welcher der kleine Sohn irgendwie noch eine Weile zu tun hat (so wie Nachwehen), stand schon das nächste Krankenlager in den Startlöchern.

Von einen Tag auf den nächsten meldete sich ein Halskratzen bei mir, das in den nächsten Tagen erst in höllisches Brennen überging und dann in einer fetten Erkältung mündete mit allem, was dazu gehört – Nebenhöhlen dicht, Schnupfen, trockener Husten und einem verschleimten Kopf ohne Ende. Aber immerhin ohne Fieber. Eine Kombination aus Alltag rocken und Mittagsschlaf machen waren in den letzten Tagen meine ständigen Begleiter und diese Woche starte ich nun also in die dritte Woche, in der ICH krank bin. Und dann plötzlich… Husten aus dem Kinderzimmer. Und starke Bauchschmerzen.

Nach knapp 2 Wochen Ruhe hat es dann auch den großen Sohn wieder erwischt.

Ein Infekt in Folge der Magendarm Infektion, die er vor zwei Wochen hatte. Sobald er etwas isst, stellen sich im Laufe des Tages Bauchschmerzen ein und dazu dann die fette Erkältung oben drauf. Das Immunsystem von uns allen scheint derzeit dermaßen im A**** zu sein, das wir nur schwer aus diesem Strudel wieder herausfinden. Außer der Mann. Der hält weiter tapfer durch. Was auch immer bei ihm derzeit anders ist, als bei uns.

Und dabei fühle ich mich echt veräppelt (ja, so sagt man das, wenn man Kinder hat), denn immer, wenn ich das Gefühl habe wir können uns wieder mehr trauen, werden wir zurück geworfen. So kam der Magendarm bei mir prompt, als ich das erste Mal wieder joggen gegangen bin. Den großen Sohn hat es jedes Mal umgehauen, nachdem er in seinem Lieblingssport ein Erfolgserlebnis verzeichnen durfte. So viel tut sich bei uns derzeit und gleichzeitig werden uns immer wieder Steine in den Weg geworfen. Wirklich. Das nervt. Als ob uns jemand von etwas abhalten will. Kennt ihr das?

Dabei zeigen sich doch die ersten zaghaften Frühlingsboten

Besonders im Garten der Nachbarin kann man es gut beobachten. Jedes Jahr im Frühling sprießen sie ohne Ende. Unzählige Krokusse, die mich daran erinnern, dass ich bei uns im Garten doch auch endlich mal welche setzen möchte. Das absolut sichere Zeichen, dass der Frühling in den Startlöchern steht. Grundsätzlich werden die Temperaturen ja auch endlich nach und nach besser, aber das milde Wetter wird dennoch getrübt durch den ständig vorhandenen Regen und den trüben und grauen Himmel. Die von uns so dringend benötigte Sonne lässt also noch auf sich warten und dabei saugen wir alle jeden noch so kleinen und zaghaften Sonnenstrahl in uns auf, als wäre es der letzte, den wir jemals zu spüren bekommen.

Wir alle sind uns wohl einig: Wir brauchen Sonne! Der Mann sagte gestern zu mir: “Noch 15 Grad mehr und es wäre perfekt”. Doch dem widerspreche ich. 15 Grad sind für Ende Februar viel zu viel. Die 10 Grad jetzt finde ich absolut nicht verkehrt und absolut in Ordnung, wenn das Wetter nur endlich mal konstant trockener wäre und die wenigen Sonnenstunden, die es gibt, tatsächlich mit Sonne gefüllt wären. Dann wäre das ein legitimer und schöner Februar, der sich stetig auf den März zu bewegt, der uns dann hoffentlich mit milden Frühlingstemperaturen erfreut. Hachja, wie ich mich freue.

Einzig und alleine der Garten schreckt mich etwas ab. Noch hatte ich Dank dem Wetter eine gute Ausrede ihn so vor sich hin schlummern zu lassen, aber wenn es jetzt stetig besser wird, dann warten hier wieder einige Aufgaben auf uns. Unkraut und Laub zum Beispiel. Ein paar Reste aus dem Winter müssen aufgeräumt, Bereiche geputzt werden und da habe ich ehrlich so gar keine Lust, aber auch das hat etwas mit Wohlfühlen zu tun. Das Umfeld muss einfach passen.

Doch erst einmal heißt es wieder fit zu werden

Das ist hier wohl aktuell oberste Priorität. Denn wenn man sich selbst nicht wirklich fit fühlt, dann kann man auch nicht viel leisten. Und dabei ist ein Wohlfühlumfeld so verdammt wichtig und trägt zum eigenen Wohlbefinden wirklich viel bei. Sei es nun im Garten, im Wohnzimmer, in den Zimmern der Kinder oder in einem drin. Es ist Zeit für einen Frühjahresputz an so vielen Stellen. Durch das ständige krank sein, auch bei mir selbst, ist wieder so viel liegen geblieben, dass mich ein wenig graut vor dem, was da wieder auf uns zukommt. 

Gleichzeitig tat es aber auch gut sich diese Auszeiten mal wieder zu nehmen und zu gönnen, sich zu erlauben zu schlafen, wenn der Körper es braucht oder einfach nur zu liegen und gefühlt gar nichts zu tun (auch wenn es den Hunger massiv dämpft und diese Unproduktivität irgendwie auch nervt). 

Ich habe in letzter Zeit mir so zum Beispiel wieder mal viel mehr Zeit genommen die Seiten von anderen zu lesen. Es ist doch erstaunlich, wie viele Menschen aus meiner alten Blog-Bubble sich da draußen noch herumtummeln. So habe ich zum Beispiel erst heute jemanden entdeckt, der früher ein treuer Teilnehmer vom Projekt 52 war. Kann sich daran heute überhaupt noch jemand erinnern. Hach, ich habe diese Zeiten geliebt, wo wir uns alle hier in der Blogsphäre gegenseitig motiviert und inspiriert haben.

Ein ganz großes Thema im Bloghexen-Forum: Gegenseitiger Support!

Vor einiger Zeit erzählte ich, glaube ich, dass es seit Ende letzten Jahres wieder so eine Art Bloggerforum gibt. Früher war ich immer wieder mal in solchen Foren aktiv, betrieb sogar selber mal eines. Früher hatte jeder von uns seinen Blog, seine Topliste, wo sich andere eintragen konnten und sein eigenes Forum. Das war der heißte Scheiß der Bloggerwelt damals, so wie heute jeder diverse technische Geräte, Apps und sonst was haben muss. Man hatte es einfach, weil jeder es hatte. Unglaublich, wie viel Zeit ich früher für so etwas hatte.

Na jedenfalls war ich neugierig und folgte der Einladung, dem Forum beizutreten und ich muss sagen, ich genieße diesen kleinen Aufschwung sehr. Vor allem, weil man eben doch auf bekannte Gesichter trifft, die man aus nun inzwischen fast 20 Jahren Bloggen so kennengelernt und lieb gewonnen hat. Am Ende ist die Welt eben doch gar nicht so groß, wie man immer denkt. Es ist faszinierend.

Der Austausch ist groß und man kann viele Erfahrungen (und auch Erinnerungen) miteinander teilen, sich Tipps geben und gegenseitig supporten. Besonders faszinierend finde ich ja, dass wir alle merken, dass man immer noch am meisten erreichen kann, wenn man sich gegenseitig unterstützt. Durch Kommentare zum Beispiel oder gegenseitiges Verlinken. Dieser Gedanke ist nicht neu. Das war schon immer so.

Doch warum hat das alles mal nachgelassen?

Reaktionen sind wichtig. Egal, auf welchen Bereich wir schauen. Sei es nun bezüglich Schule meiner Kinder, Arbeit des Mannes, Dinge, die man im Alltag schafft. Ohne Feedback, ohne Reaktionen darauf, bleibt die Motivation dran zu bleiben und es weiter so gut zu machen, doch aus, oder? Also warum tun wir uns in manchen Lebensbereichen so schwer damit uns ein wenig konstruktives Feedback zu geben. Und sei es einfach nur ein banales “Das hast du ja toll gemacht” oder ein “Ich sehe das wie du” oder gerne auch mal eine gegenteilige Meinung, ohne dabei den guten Ton aus den Augen zu verlieren, der dazu gehört.

Kommentare, das war schon immer ein Thema und ich selber merke immer wieder, dass man sich dafür Zeit nehmen muss. Das klappt nicht immer. Man muss natürlich den Text dazu lesen und sich seine Gedanken machen und nicht immer hat man etwas dazu beizutragen. Aber ab und an reicht ja schon, nicht wahr?

Ich stelle in jedem Fall fest, dass ich diese kleine Bubble (irgendwie auch so ein Wort dieser Zeit), die sich da gerade neu bildet, ganz angenehm finde und es für einen kleinen Motivationsschub sorgt sich mal wieder ein wenig über den Tellerrand hinauszulehnen, sich an der eigenen Nase zu packen und etwas support in diese Welt hinaus zu schicken.

Sicherlich ist es einfacher etwas Ruhe und Zeit dafür zu finden, wenn man in einem Krankenlager auf dem Sofa liegt und durch die müden Augen hindurch ein wenig liest und kommentiert, aber glaubt mir: Es lohnt sich.

In dem Sinne verziehe ich mich für heute auch wieder auf das Sofa, lese mich noch durch ein paar Seiten und freue mich über jeden Gegenbesuch, den ich damit vielleicht auch anstoße. 

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6 Kommentare

  1. Wow, was für ein langer Artikel! Ich wünsch dir alles Gute und einen gesünderen Frühling!
    Was das Regenwetter angeht, kann man das auch positiv sehen. Noch letztes Jahr zeigte der Helmholtz Bodenradar in 1,80 m Tiefe alles in rot (heftige Dürre). Jetzt ist das alles weg, nur noch ganz kleine rote Stellen:

    https://www.ufz.de/index.php?de=37937
    Wenn du runter scrollst, siehst du die Entwicklung über ein Jahr animiert!

    Gut für die Bäume!

    1. Sarah Kroschel says:

      Das stimmt natürlich: Die Natur freut sich. Ich sehe es ja unserem Garten an. Der Rasen sieht wunderbar saftig aus.

  2. Gute Besserung euch allen

    Ich hoffe, dass das Wetter wirklich etwas trocknet und weniger windig wird.
    Das könnte man echt gut gebrauchen.

    Der Kerl hier schleppt auch nur eine Erkältung nach der anderen heran und scheinbar hat er jetzt auch mal wieder das Kind und mich erwischt.

    1. Sarah Kroschel says:

      Ja, ich sage ja, wie eine Teufelsspirale…man findet irgendwie gar nicht mehr heraus! Euch auch gute Besserung!

  3. Hach, das mit dem Infekt auf Infekt kenne ich irgendwie. Ich hatte letztes Jahr Ende August mein erstes Mal Corona und seither habe ich alle 2 bis 3 Wochen irgendeinen anderen Infekt. Der letzte liegt jetzt – zum Glück – schon ein paar Wochen zurück. Mitte Januar lebte ich gefühlt nur von Ibu 400. Wenn es jetzt so bleibt, geht es bald wieder zum Blutspenden und dann auch wieder zum Joggen.

    Regen nervt natürlich ein wenig, aber ich sehe nur das Positive, wie es Claudia oben schon gemacht hat. Der Boden braucht das Wasser, damit die Pflanzen im Sommer vielleicht mal wieder länger grün sind. Der wird eh wahrscheinlich wieder viel zu warm, dann lieber jetzt ein wenig mehr Regen.

    Anderes Thema:
    Kann es sein, dass du den Blog mal eine Zeitlang offline hattest? Ich hatte dich nämlich nicht mehr im Feed und ich habe tatsächlich nur Blogs rausgeworfen, die nicht mehr erreichbar waren. Jetzt biste wieder drin :). Wird der Feed doch gleich wieder bunter.

    1. Sarah Kroschel says:

      Der große Sohn hatte Weihnachten 22 Corona und hat über ein Jahr gebraucht, um sein Immunsystem wieder halbwegs stabil zu bekommen. Und das, wo er eh schon so anfällig in der kalten Jahreszeit ist. Ich drücke die Daumen, dass deines nun wieder besser funktioniert und sich erholt hat. Das ist echt ätzend.
      Natürlich habt ihr recht, der Regen ist für die Natur unglaublich wichtig. Gerade wo die Sommer immer heißer werden. Aber uns selbst tut es weniger gut. Ich nehme mir aber ein Beispiel an euch beiden und versuche es positiver zu sehen :)
      Hmm…ne, offline war ich definitiv nicht. Das würde mich jetzt wundern. Aber schön, dass ich deinen Feed bunter machen kann :) Danke dafür.

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