Ich habe keinen grünen Daumen. Leider. Wenn ich schaue, was für eine Begabung meine Oma in der Hinsicht hat, deren Balkon, so klein er ist, aussieht wie eine Dschungeloase, dann frage ich mich manchmal, warum das so ist. Ich staune, dass mir der Lavendel noch nicht weggestorben ist, denn selbst die pflegeleichten Kakteen habe bei mir irgendwie nie eine wirklich erwähnenswerte Überlebenschance *seufz*. Wie dem auch sei…alle paar Jahre komme ich auf den Gedanken, dass es doch schön wäre ein paar Küchenkräuter selber zu ziehen. Basilikum zum Beispiel nutze ich sehr gerne zum Kpchen…oder auch Thymian und Rosmarin, aber irgendwie…naja, das Drama ist am Ende immer das Selbe.
Der Miniheld hat ja in seinem Zimmer eine Loggia, wo sein Schreibtisch steht. Sie ist recht hell und freundlich und vor den Fenstern ist eine Möglichkeit um Blumenkästen aufzustellen. Ich versuche jedes Jahr passend zur Jahreszeit dort Pflanzen rein zu machen, damit es vor seinem Fenster freundlich aussieht und jetzt, wo die Ferien für ihn begonnen haben, habe ich darüber nachgedacht, ob man dort nicht vielleicht die eine oder andere Nutzpflanze unterbringen könnte…ein kleiner Kräutergarten am Miniheldenfenster. Den Gedanken finde ich ganz schön und es wäre doch ein nettes Projekt ein paar kleine Töpfe mit ihm zu bepflanzen, die wir dann in der kalten Jahreszeit reinholen und auf das Küchenfesterbrett stellen. Aber welche sind geeignet, was macht Sinn…
Leider bin ich ja unglaublich unerfahren in solchen Dingen, was nicht zuletzt daran liegt, dass ich einfach kein Händchen für so etwas habe. Ich habe mal geschaut, welche Pflanzen man zu welcher Jahreszeit man pflanzen könnte, auch in Hinsicht darauf, dass wir ja dann im Winter die Loggia anderweitig bepflanzen müssten und bin bei meiner Suche dann beim BayWa-Baumarkt auf diese nette PDF Datei gestossen, die ein paar Tipps bezüglich der Kräuter gibt. Ich hoffe diese Infos helfen mir weiter mit dem Minihelden die richtigen Pflanzen auszusuchen.
Wir sind in jedem Fall jetzt voller Tatendrang und wollen endlich loslegen. Man kann sicher auch ganz wunderbar dann mit den Kräutern experimentieren, mal selber einen Kräuterquark herstellen zum Beispiel, Brotaufstriche usw… so dass wir alle davon profitieren und wer weiß, wenn ich mir den Minihelden mit ins Boot hole, dann entdecke ich vielleicht sogar einen Gärtner in ihm und die Pflanzen haben endlich mal eine Chance *lach*. Sein Johannisbeer-Strauch lebt ja auch noch.
Wie sind Eure Erfahrungen mit Küchenkräutern? Habt Ihr noch ein paar Tipps für uns, worauf wir achten sollten und welche Kräuter für so ein Unterfangen geeignet sind? Ich bin für jede Hilfestellung dankbar *lach*.
So ein Kräutergarten ist wunderbar. Hätte ich auch gern, aber ich traue mich auch nicht so recht, ob ich trotz Anleitung auch alles richtig mache… *cry* ich bin auf eure Ergebnisse gespannt. :)
Wir haben es ja auch schon öfter versucht, aber meist scheitert es daran, dass ich so ein Gießmuffel bin *drop*
Recht gute Erfahrungen haben wir auf dem Balkon mit mediterranen Kräutern gemacht, da diese auch pralle Sonne vertragen und nicht so viel gegossen werden müssen. Petersilie und Basilikum scheinen hingegen eher empfindlich zu sein.
Petersilie ist hier eh nicht so von Interesse, aber Basilikum ist ständig im Einsatz
Ausprobieren! Im Garten haben wir einen eigenen kleinen Kräutergarten eingebaut.
Thymian ist ziemlich unkaputtbar. Im Frühsommer kräftig zurückschneiden und er bleibt verlässlich in Form und bildet immer wieder neue Seitentriebe.
Basilikum ist eine Diva und braucht neben viel Sonne auch viel Wärme, ist nicht winterhart, muss also im Winter rein! Die oberen Triebspitzen immer wieder abkneifen, so zögert man die Blüte hinaus.
Mit Petersilie kann man eigentlich auch nichts falsch machen, lässt man sie blühen so sät sie sich selbst aus (bei uns wächst sie deshalb grad auch zwischen dem Rasen).
Rosmarin ist etwas zickig und verträgt nicht immer den Winter draußen.
Oregano ist eigentlich auch unkaputtbar und verträgt auch Trockenheit, breitet sich aber durch Samen auch sehr gut aus.
Pfefferminze ist ebenfalls super, sollte aber immer im Topf gepflanz werden, sonst wuchert es sehr. Winterhart und kann im Winter draußen bleiben (auch im Balkonkasten).
Du kannst auch gut mit gekauften vorgezogenen Kräutern anfangen und sie ins Beet oder den Balkonkasten setzen oder eben in einen größeren Topf, denn meist sind sie viel zu eng gepflanzt/gewachsen.
Achja und unverzichtbar ist Schnittlauch.
Danke auch für deinen ausführlichen Kommentar. Da merkt man, dass ihr da schon deutlich länger mit zu tun habt.
Ich habe mit Kräutern auch schon die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht. Vom Alles-Selbst-Aussäen auf der Fensterbank bis hin zum Einpflanzen gekaufter Kräuter aus dem Supermarkt… war beides manchmal erfolgreich, manchmal nicht so sehr. Wobei es auf der Fensterbank wirklich super geklappt hat (bis auf die Minze).
Was ich in der Küche am häufigsten brauche, sind Basilikum, Petersilie und Schnittlauch, und Minze, aber da hatte ich manchmal das Problem, dass die Blattläuse oder andere unliebsame Dinge anzieht – und auch, wenn da 10 andere Kräuter daneben stehen, die waren immer nur auf der Minze. Ansonsten war die Minze recht pflegeleicht, ich hab einen Topf gekauft und eingepflanzt, und die hat dann mächtig ausgetrieben und schließlich einen ganzen großen Topf für sich gebraucht, sogar mehrmaliges Runterschneiden und einen Winter auf dem Balkon überlebt.
Bei Basilikum habe ich sowohl mit selbst ausgesätem als auch mit umgetopftem aus dem Supermarkt gute Erfahrungen gemacht.
Selbst ausgesäter Schnittlauch wurde bei mir leider immer nur dünn und mickrig, kein Vergleich zu dem aus dem Supermarkt. Mit Petersilie war es ähnlich.
Mein Freund zieht auf dem Balkon seine japanischen Kräuter, die wachsen wie verrückt und haben schon riesige Blätter.
Am besten hat’s bei mir immer mit Koriander geklappt, sogar die Samen, die man im Gewürzregal kaufen kann und die laut meiner Mutter eigentlich nicht austreiben sollten, hab ich mal in die Erde gesteckt und die sind super gewachsen. *lach*
Als wichtigsten Tipp würde ich dir raten, in gute Erde zu investieren. Am Anfang habe ich die teure Kräutererde gekauft, das muss vielleicht nicht zwingend sein, aber auch beim Edeka hatte ich schon Blumenerde gekauft, die okay war. Nur letztes Jahr hatte ich billige Blumenerde vom Discounter, das war ein fataler Fehler, denn die war total schlecht, voller Hölzchen und Steinchen, und es sind irgendwann ganz komische Pilze raus gesprossen, die mit jedem Gießen mehr wurden. Das war frustrierend und ärgerlich, ich hatte irgendwann die Nase voll und habe den kompletten Inhalt des Blumentopfs entsorgt.
Ehrlich gesagt lief die Kräuterzucht immer dann am besten, wenn ich nicht in den Urlaub gefahren bin und mich die ganze Zeit um die Pflanzen kümmern konnte. ;)
Ich kann beides empfehlen – Supermarktkräuter einpflanzen vielleicht für Minze und Basilikum. Selbst aussäen macht dagegen viel mehr Spaß, ist natürlich viel spannender und bringt mehr von diesen kleinen Glücksmomenten, wenn man täglich erwartungsvoll in den Topf schaut und irgendwann den ersten Spross sieht und dann die ersten zarten Blättchen… ^3^ Ist bestimmt auch für den Minihelden aufregender. :)
Vielen Dank für diesen ausführlichen Kommentar, da war viel Hilfreiches dazwischen, womit ich mich mal genauer auseinander setzen werde