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Der Akku war leer. So richtig. Tage, nein Wochen vorher kam das Zucken im oberen rechten Augenlid. Kennt ihr dieses Gefühl, wenn jemand alle paar Minuten an deinem Oberlid rumzuppelt? Es war nervig und das letzte Mal hatte ich dieses Stresszucken vor etwas über einem Jahr, als unsere Dachschaden – Baustelle endlich ein Ende fand und die neue Küche auf einmal neue Hindernisse mit sich brachte. Es ist wie zusätzlicher Stress und nervt einfach nur.
Eine Woche, bevor es für uns hieß, dass wir den Alltag hinter uns lassen wollten, kamen auf einmal schreckliche, teilweise schmerzhafte Verspannungen dazu, die ich so noch nicht kannte. Ich merkte: Ich muss dringend einen Gang runterschalten.
Und so kam es, dass ich einfach mal alles liegen ließ.
Ich konzentrierte mich auf das Wichtigste: Zu Hause etwas Ordnung schaffen und die Koffer packen. Am Ende eines Urlaubs wieder nach Hause in ein aufgeräumtes (naja, halbwegs) Zuhause zu kommen, gibt einem doch ein etwas anderes Gefühl, als wenn man in das gewohnte Chaos zurück kehrt.
Das Gefühl nach einigen Tagen die eigenen vier Wände wieder zu betreten und von seinem Zuhause herzlich in Empfang genommen zu werden, das hat schon etwas.
Schon als Kind fand ich es nach den 2-3 Wochen Italien – Urlaub, den ich mit meinen Eltern jedes Jahr unternahm, schön mich als erstes auf mein gemachtes Bett zu legen, meine geliebten Sachen um mich herum zu betrachten und meine Mitbringsel aus dem Urlaub zu bewundern. Es ist ein bisschen wie zwischen zwei Welten wandeln. Dem fremden Land, aus dem ich gerade komme und meiner gewohnten Umgebung, die ich täglich um mich habe. Ich bin noch nicht ganz weg aus dem Urlaub, aber noch nicht ganz zurück zu Hause. Irgendwo dazwischen eben.
Deshalb war es hier jetzt auch einfach mal 10 Tage ruhig!
Normalerweise versuche ich den Blog auf so eine Auszeit vorzubereiten. Ein paar Rezepte, Gedanken, ein Ausmalbild vielleicht und die eine oder andere Buchempfehlung. Ich hatte den Plan sogar schon aufgestellt und wusste genau, was ich euch während meiner Abwesenheit erzählen wollte. Aber ich musste leider feststellen, dass ich das alles nicht unter einen Hut bekam und so fasste ich schließlich den Entschluss, dass so eine Auszeit niemanden wehtun würde. Schon gar nicht dem Blog. Dann bleibt es halt mal ruhig.
Doch was haben wir während dieser Auszeit gemacht?
Ich liebe es Landschaften zu entdecken. Durch kleine Städte zu streifen und alles auf mich wirken zu lassen. In kleine Gassen zu schauen und schöne Ausblicke zu finden. Daher liebe ich unsere Urlaube in Dänemark immer sehr und erinnere mich gerne an den Urlaub in Irland und Schottland zurück.
Im letzten Jahr haben wir das erste Mal ganz banal Urlaub in einem Familienhotel auf Mallorca gemacht. Wir wollten einfach Sonne und nichts tun. Ich glaube als Kind habe ich so einen Urlaub nie gemacht. Wir haben immer irgendwie in einem Bungalow oder Apartment gewohnt mit meinen Eltern und waren Selbstversorger. Daher kannte ich das Gefühl nicht wirklich, wie es ist, wenn man drei Mal am Tag essen geht und wenn man zu seinem Zimmer zurück kehrt, hat es jemand anderes für dich wieder aufgeräumt. Komisch war das.
Ein riesiges Gelände voller Angebote. Mehrere Pool-Anlagen, Tennis, Fußball, Spielplätze, kleine Läden. Wie eine eigene kleine Stadt. Jeden Abend Programm und mitten drin sorgen Animateure dafür, dass dir nicht langweilig wird, in dem sie mit dir verschiedene Sport – und Spielangebote machen. Hui…
Ich hatte immer Angst, dass mir so etwas zu langweilig sein könnte.
Keine Ausflüge zu machen, keine Städtetouren, keine Fahrten durch die Landschaften. Einfach immer an einem Ort bleiben und in den Tag hinein leben. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass so etwas länger als 5 Tage Spaß machen könnte.
Die Kinder lieben es. Jeden Tag Schwimmen, Fußball, Tennis und am Abend die Kinderdisco. Im Anschluss das Programm für die Großen. Die Tage vergingen schnell und es war absolut ausreichend (und für mich dennoch nötig), dass wir zwei kleinere Ausflüge mit dem Bus einplanten, um etwas Abwechslung einzubringen.
Es dauerte zwei bis drei Tage, bis ich endlich ein bisschen runterfahren konnte.
Stück für Stück zeigte die Auszeit ihre Wirkung. Sie setzte nicht sofort ein, aber ich spürte, wie das Zucken täglich weniger wurden und die Verspannungen sich lösten. Es war genau richtig. Der Zeitpunkt war gut und dringend nötig. Nach zwei bis drei Tagen war ich angekommen und begann durchzuatmen.
Ausgelassen plantschen wir im Pool, genossen den Ausblick auf das Meer und die Boote, die es dort zu entdecken gab. Wir erkundeten das Gelände und freute uns auf die verschiedenen Möglichkeiten die sich uns boten. Und manchmal… ja manchmal taten wir einfach gar nichts. Lagen auf den Betten im Zimmer und ruhten uns aus. Ganz ohne Druck. Ohne Termine. Ohne Alltag. Einfach in den Tag hinein.
Mehr braucht es manchmal gar nicht
Am meisten habe ich wohl genossen, dass wir einfach gefühlt unendlich Zeit für uns hatten. Keine Arbeit, die rief. Keine Hausaufgaben, keine Termine, die den Alltag bestimmten. Einfach nur wir und Dinge, auf die wir spontan Lust hatten.
Mal am Abend am Strand sitzen, auf das Meer hinaus blicken und sich etwas erzählen oder vielleicht eine Runde Karten spielen. Manchmal saßen die beiden großen Männer kurz vor Beginn der Kinderdisco am Tisch und spielten eine Partie Schach. Ja, tatsächlich.
Manchmal machte auch jeder etwas anderes. Man muss ja nicht immer alles zusammen machen. So gingen die einen Tennis spielen, während die anderen lieber den Pool aufsuchten. Worauf man halt so Lust hatte.
Am Ende war das Fernweh unglaublich groß.
Man merkt, wie gut uns allen diese Auszeit getan hat. Die Kinder wollten gar nicht mehr nach Hause. Wehmut machte sich ein bisschen breit. “Freut ihr euch gar nicht auf all eure Sachen”, fragte ich einen Abend und die Kinder zögerten mit der Antwort. Vielleicht eine Erkenntnis, mit wie wenig man eigentlich auch zufrieden sein kann? Wer weiß. Aber doch, ja, ein bisschen freuten sie sich dann doch auch auf zu Hause. Auf ihre Zimmer, auf ihre Freunde.
Und nun sind wir wieder da. Vorbei ist die Auszeit. Fast. Ein Lebenzeichen nach so vielen Tagen. Schön war es und gerne würden wir direkt wieder davon fliegen. Gleichzeitig ist es aber auch schön wieder zu Hause zu sein (all die Arbeit, die hier wartet noch ein bisschen auszublenden) und die vielen, vielen Fotos zu betrachten, die wir gemacht haben und uns noch ein bisschen zu erinnern.
Schweben zwischen ankommen und noch nicht wieder richtig hier sein…
Das hast du wunderbar beschrieben und man konnte das abfallen des Stress richtig mitfühlen. Mir geht’s im Urlaub auch so und bin für dieses Gefühl immer sehr dankbar.
Komm wieder gut im Alltag an und hoffentlich hält die Urlaubsentspannung lange an.
Lg Vera