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Vor zwei Jahren war da so ein Moment. Der Kleine und ich holten den großen Bruder von der Schule ab. Damals war er noch kein Kita-Kind. Manchmal gingen wir ein bisschen früher los, damit das Heldenkind auf dem Schulhof noch ein bisschen spielen konnte. Immerhin gibt es da ein Klettergerüst und sogar ein kleines Trampolin. Das liebte er besonders und manchmal glaube ich, dass er genau dort in den letzten Jahren das Hüpfen perfektioniert hat.
Damals griff er sich nun vor dem Losgehen einen Fußball vom großen Bruder und wollte ihn unbedingt mitnehmen. Bevor ich jetzt in die Diskussion ging, beließ ich es einfach dabei. Er durfte ihn mitnehmen. Als wir auf dem Schulhof ankamen, saßen dort einige Horterzieher samt Hortkinder und spielten. Wir hatten noch etwas Zeit und so spielte das Heldenkind mit den Hortkindern zusammen.
Der Anblick war unglaublich süß – Unser kleiner Fußballer wie er leibt und lebt!
Natürlich waren auch Jungs auf dem Schulhof und die spielen in der Regel Fußball. Genau das Richtige für unseren kleinen angehenden Fußballer. Der Anblick verzückte die Erzieher und mit einem Augenzwinkern versicherten sie mir, dass er echt süß mit dem riesigen Ball in der Hand aussah. Und dann schoss der kleine Mann auf einmal und sie wechselten von Verzückung in Staunen. “Wow, das kann der ja richtig gut”, sagte eine Erzieherin und eine andere ergänzte noch “Na der wird doch später sicher im Verein spielen”!
Im Laufe der letzten Jahre wurde mir das immer wieder gesagt
“Den schickst du später aber auch in einen Fußball – Verein”, hatte ein Trainer mal während eines Fußball Camps zu mir gesagt, das der große Sohn gerade besucht hatte. Das Heldenkind lief damals oft mit auf den Fußballplatz, wenn wir den großen Bruder abholten, und nutze die vielen aufgebauten Tore intensiv aus.
Um ehrlich zu sein hatte der kleine Sohn schon einen Ball am Fuß, bevor er richtig selbständig beim Laufen das Gleichgewicht halten konnte. Ich glaube aber, dass es sicherlich bei den meisten kleinen Geschwistern der Fall ist, die Fußballkinder als großen Bruder oder Schwester haben. Sie verbringen ja mindestens genauso viel Zeit am Spielfeldrand, wie wir Eltern und haben somit schon von klein an Kontakt zu dieser Sportart.
Das heißt jetzt nicht, dass dadurch automatisch aus jedem Geschwisterkind auch ein Fußballer werden muss, aber die Begeisterung ist sicherlich durchaus auch da. Der große Bruder lebt zum Beispiel für Fußball und es ist täglich Thema hier. Inzwischen weiß selbst der kleine Sohn fast alle Namen der Spieler aus der Lieblingsmannschaft und kennt Begriffe wie “Abseits”, “Finte” und Co. und hat somit ein deutlich umfangreicheres Wissen, als ich es wohl je haben werde. Es war, zumindest in unserem Fall, ziemlich schnell klar, dass es auch bei Kind 2 auf uns zukommen würde.
“Wenn es soweit ist, werde ich sein Manager”
Das sagt ein Nachbar mal zu uns. Er ist ganz vernarrt in den Kleinen und wies uns immer wieder darauf hin, dass aus dem kleinen Sohn mal ein großartiger Fußballer werden könnte. Damit hat das Kind nun schon so einige Stimmen, die dafür sprechen. Und natürlich sehen auch wir es. Da ist eine Begeisterung und durchaus auch ein Talent vorhanden, was wir nicht ausbremsen wollen. Wir müssen uns halt nur neu organisieren.
Seit einiger Zeit ist das Heldenkind ja nun in einem Alter, in dem es in dem einen oder anderen Verein tatsächlich trainieren darf. Oh man… nicht darüber nachdenken, sagte ich mir letzte Jahr noch und dann stand plötzlich der Trainer vom großen Sohn vor mir und erzählte mir, dass es nun wohl eine Gruppe für das Alter vom Heldenkind geben würde. Auch ein anderer Verein legt im April wohl los mit dem Training für die Kleinen.
Und ehe du dich versiehst, sitzt du einen weiteren Tag in der Woche, nur eben mit einem anderen Kind, an einem Fußballplatz und schaust zu, wie die Bälle wild durch die Gegend fliegen.
Es ist irgendwie noch so vollkommen anders, als beim großen Sohn
Irgendwie habe ich vergessen, wie es beim großen Sohn damals war. Immerhin ist das nun auch schon über 4 Jahre her (oh weia). Ok, so ganz stimmt das nicht. Ich weiß noch, wie gerne er in einen Verein wollte und ich weiß auch noch genau, wie er von zwei weg geschickt wurde, weil er erst 4 Jahre alt war. Ein Verein schaute sich nicht einmal an, was er konnte. Das fanden wir damals sehr traurig, denn er spielte leidenschaftlich gerne Fußball und auch ihm wurde von Leute, die ihm dabei zusahen, immer viel Talent schon zugesprochen.
Durch den Tipp eines anderes Vaters fanden wir dann eine Bambini Gruppe in dem Verein, in dem er auch heute noch spielt. Als ich das einer Mutter mal erzählte, war sie ziemlich überrascht. Ihr Sohn spielt nämlich schon seit er 3 Jahre alt ist in einem Verein.
Wenn ich jetzt also seit nun mehr 4 Wochen da in der Halle stehe und den ganz kleinen zuschaue, ist es ein komisches Gefühl. Im Vergleich zu dem, was wir nun schon mit dem großen Sohn teilweise für spannende Spiele erleben, ist das alles noch so verspielt und die Kinder wirken so unglaublich niedlich und klein. Die Abläufe sind total anders und manchmal wirkt es noch eher wie eine Spielgruppe.
“Am liebsten will ich Tore schießen”, sagt der kleine Sohn
So fangen sie alle an. Tore schießen. Das ist doch das, was am meisten Spaß macht und ich kann es verstehen. Gegner machen noch nervös, nicht jedes Kind versteht, wie es zu laufen hat. Manche wollen lieber einfach nur mit dem Ball irgendwie spielen, während andere Kinder durchaus schon eine Ahnung haben, was zu tun ist.
Man sieht, wie der Trainer an der Aufgabe wächst und das Training von mal zu mal an die Kindergruppe, die eben doch im Vergleich zu den großen, sehr verspielt ist, anpasst. Von Mal zu Mal traut sich das Heldenkind auch immer mehr, ist manchmal noch etwas eingeschüchtert von den vielen Kindern und Bällen, die da um ihn herum schwirren, und hat am Ende dann doch eine Menge Spaß gehabt.
Am besten gefallen ihm natürlich die Übungen, in denen er einfach auf das Tor schießen darf. Klar, das können wir verstehen, oder?
Nun ist er also in einem Verein, wie sein großer Bruder…
Ich als Mama wünsche mir für beide Kinder, dass sie einfach Spaß haben und mit anderen Kindern etwas zusammen machen, das sie lieben. Klar wächst der Ehrgeiz im Laufe der Zeit und der Wunsch zu gewinnen wächst. Aber ist es nicht auch ein Gewinn sich bei den Spielen weiter zu entwickeln und Erfahrungen zu sammeln? Manchmal ist es ein wirklich schmaler Grad zwischen Freude und Frustration.
Ich bin in jedem Fall gespannt, wie es sich nun weiter entwickeln wird. Ob der kleine Sohn genauso dran bleibt, wie der große und was das für uns und unsere Alltagsplanung in Zukunft bedeuten wird.
Aber wie es aussieht scheinen so manche Menschen, auf die wir im bisherigen Leben des kleinen Sohnes gestoßen sind, recht zu behalten mit ihrer Vermutung, dass wohl auch er mal im Verein spielen wird…
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