Lebens-ABC

Lebens ABC: I wie Irland

Neuer Monat, neuer Buchstabe im Lebens ABC und dieses Mal dreht sich alles um das I. Ich musst gestehen, dass ich dieses Mal doch eine Weile grübeln musste. Eigentlich nicht, denn es kam mir eigentlich sofort Italien in den Sinn, wo ich meine halbe Kindheit verbracht habe. Genauer gesagt in Bardolino am Gardasee. Dort haben wir die ersten Jahre jeden Sommer in einem Bungalow auf einem Campingplatz gewohnt und später dann nahe Lazise in einer Ferienwohnung. Ich werde dieses Thema aber nur kurz einführend noch einmal aufgreifen, denn eigentlich möchte ich euch von einem ganz anderen Land erzählen…

Inhaltlich geht es darum zu jedem Buchstaben des Alphabets ein Wort zu finden, das in unserem Leben eine wichtige Rolle spielt und dann dazu ein wenig zu erzählen. Die Vielfalt der Wörter erlaubt es uns dabei mehrere “Runden” in diesem Projekt zu drehen. Wer mehr darüber wissen möchte, kann gerne hier bei Sven über alles Wichtige dazu nachlesen. So viel zur Einführung, die hier immer gleich ausfallen wird *lach*.

Hier mein bisheriges ABC: A-Alltag || B – Ball || C – Collaboration ||  D – Disney || E – Ehrenamt || F – Fahrrad || G – Garten || H – Haardrama ||

Das Lebens ABC: I wie Irland

Obwohl ich wirklich 10 Jahre lang jeden Sommer im Auto hinten saß und wir die 12 stündige Fahrt zum Gardasee hinter uns brachten, will ich doch auf eine ganz andere Reise, ein anderes Abenteuer heute eingehen. 

Italien war tatsächlich eine Zeit lang wie ein zweites zu Hause bzw. eben vor allem Lazise und Bardolino. Hier kannten wir uns aus, hier kannte man uns und meine Eltern waren mit vielen Einheimischen dort schon per Du oder sogar privat befreundet. Ich selbst befand mich gerade in dieser Übergangsphase vom kleinen Kind zum Teenager mit Liebeskummer, Selbstzweifeln und allem, was dazu gehört. Dementsprechend konnte ich das alles irgendwann nicht mehr so richtig schätzen und würdigen. Ein Mal fuhr ich noch mit dem Zug mit meine damaligen Freund (und heutigem Ehemann) dorthin, wo mein Vater uns dann mit dem Auto abholte. Der erste richtige Urlaub mit meinem Freund. Aber was soll ich sagen… es gibt eine Zeit im Leben, da hat man wichtigere Dinge im Kopf und weiß die Dinge um einen herum nicht so richtig zu würdigen. Daher würde ich heute all das gerne einfach nochmal machen. So mit Abstand zu der Zeit damals und mit dem Blickwinkel einer Erwachsenen. Und das Gardaland dort besuchen *lach*

Doch warum geht es heute um Irland und nicht Italien?

Das fragt ihr euch sicherlich, wenn die Einleitung doch so lang ausfällt für ein Land, um das es heute dann doch gar nicht gehen soll. Meine Wahl für den heutigen Buchstaben fiel am Ende auf Irland, weil es einer der ersten von mir bewusst ausgewählten Reisen mit meinem Mann war.

Lebens ABC
Erinnerungen an Dublin

Irland und Schottland sind zwei Länder, die ich schon lange bereisen wollte. Als Teenagerin hatte ich den Plan eine Wanderung durch Schottland zu machen, wenn ich mein Abitur geschafft habe, aber daraus wurde nichts… aus Gründen. Aber egal…  Stattdessen ging es für mich mit dem Mann nach Irland, nachdem wir unseren ersten gemeinsamen Urlaub am Gardasee in Begleitung meiner Eltern verbrachten und unsere zweite Reise für eine Woche oder so in die Türkei ging, wo seine Eltern regelmäßig waren.

Irland war so eine Traumerfüllung von mir, bei der mein Mann sich von sich aus darauf einließ. Alle sagten uns immer wieder, dass das doch so teuer wäre. Und dann kam noch hinzu, dass dies natürlich kein typischer Sommerurlaub werden würde. Aber das war mir tatsächlich egal. Ich wollte so gerne Dublin erleben und den irischen Charme kennenlernen.

Ich weiß noch, die Ernüchterung am Anfang

Wir fuhren damals während der Osterferien hin und hatten enorm Glück mit dem Hotel, was wir gebucht hatten. Da wir kein Problem damit haben weitere Wege auf uns zu nehmen und daher durchaus auch in einem kleinen Randbezirk oder eben etwas außerhalb zu nächtigen, ging es für uns damals nach Tallaght, einem kleinen Vorort von Dublin. Wollten wir nach Dublin rein, mussten wir jeden Tag einen 45 Minütigen Weg mit der Tram auf uns nehmen. Störte uns aber nicht.

Das Hotel, in dem wir wohnten, hatte gerade neu eröffnet und wollte Gäste mit günstigen Preisen anlocken. Wir wohnten also ultraschick und modern für extrem wenig Geld. Das war total krass und ein enormer Glücksfall für uns als junges Pärchen. Direkt daneben gab es eine große Mall, wo wir manchmal das Frühstücksmenü wahrnahmen, das deftig aber günstig war. Mit so einem typisch irischen Frühstück kann man gut über den Tag kommen und für den Abend kauften wir uns immer etwas im Einkaufsladen ein. Mit einem 6 Tage Ticket konnte man fast überall hinfahren und so erkundeten wir die Gebiete in und um Dublin herum.

Doch was meine ich mit Ernüchterung am Anfang? Ich weiß noch, wie wir vom Flughafen aus 1 1/2 Stunden mit den Bus fahren mussten  und mir kam alles extrem trostlos und traurig vor. Ich weiß auch nicht. Im Laufe der Tage wurde es besser.

Vor allem, wenn man so kleine liebevolle Orte wie Howth entdeckt

Ich glaube Howth war tatsächlich damals auch mein Highlight. Man stieg in den Zug und fuhr ein wenig und je weiter man kam, desto schöner wurde es und plötzlich stieg einem der Duft von Meer in die Nase. Schon in den ersten Minuten fühlte ich mich so viel freier.

Wir liefen am Wasser entlang, machten die Klippen-Wanderung und blickten auf das weite Meer hinaus. Ich kann mich noch gut an dieses müde, aber befriedigende Gefühl erinnern, als wir am späten Nachmittag wieder in den Zug stiegen, um zurück zu fahren. An diese Müdigkeit, die sich gleichzeitig aber so wohlig anfühlte.

Irland
Eine stille Verbundenheit

Rückblickend müssten wir wohl nochmal hin

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke merke ich – und dieses Gefühl habe ich schon lange – das wir nochmal nach Irland müssten. Dass wir uns nochmal mehr Zeit für all das nehmen müssten. Wenn ich an Schottland denke, möchte ich eher nochmal höher in die Highlands, aber was Irland angeht, braucht es nochmal mehr Ruhe für die vielen Dinge, die diese Stadt zu bieten hat.

Natürlich sind wir durch die berühmte Temple Bar gelaufen und haben uns dort in einem typischen Pub zwischen all der bunten Hausfassaden niedergelassen.  Auch waren wir in Glasnevin und haben uns die sehr mystisch anmutigen Grabsteine angeschaut, die viel Eindruck bei uns hinterlassen haben. Auch sind wir zum Malahide Castle gefahren und haben vor allem die Gärten dort erkundet. Wir haben im Pub Chips & Fish gegessen und die Umgebung erkundet. Aber da ist tatsächlich noch so viel mehr.

Lebens ABC
Erinnerungen

Da ist eine Art Verbundenheit

Ich kann sie nicht beschreiben. Ich kann wirklich nicht sagen, was es ist, das mich in diese Richtung zieht. Sei es Irland, Schottland oder auch England (auch wenn die drei untereinander nicht viel voneinander halten *lach*). 

Aber ich verbinde eine schöne Zeit mit diesen Reisen. Ich mag das Urige und irgendwie noch wilde, auf das man trifft, wenn man hier vor allem den Schritt in die Natur wagt. Es steckt viel Magie in all dem drin und dieses Gefühl liebe ich. Vielleicht war ich etwas aufgeregt und voller Erwartungen damals, vielleicht würde ich fast 20 Jahre später (ohaaa, so viel Zeit ist schon ins Land gegangen?!) all das noch einmal anders erleben und entdecken. Aber wer weiß, es ist ja noch Zeit, nicht wahr?

Mehr über das Lebens-ABC von Sven erfahrt ihr hier.

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7 Kommentare

  1. Hach, welch schöner Rückblick in die ersten gemeinsamen Urlaube. Das sind ganz besondere Erinnerungen. Und du hast völlig recht: Als Teenie kann man die Familienurlaube nicht mehr so recht schätzen. Heute würde ich mir noch einmal einen solchen wünschen.

    Irland ist toll! Ich war einmal mit meiner ehemaligen Firma, habe auch Dublin gesehen und auch einiges im Umland. Das mochte ich sehr. Mal sehen, ob ich mit der Familie noch einmal hinkomme.

    1. Sari says:

      Irland hat wirklich eine Menge zu bieten. Beim 1. Mal war ich noch sehr gehyped von den Dingen, die man unbedingt gesehen haben SOLLTE, heute würde ich sicherlich auch nochmal etwas vielseitiger planen. Bei Schottland im Jahr darauf sind wir auch nochmal anders an die Sache ran gegangen.

  2. Irland ist toll, ich war zweimal alleine dort und auch einmal mit Klaus. Zum ersten Mal tatsächlich nach dem Abi. Es war eine zeitlang echt mein Lieblingsreiseland und eigentlich müsste ich mal wieder hin.
    Allerdings hatte mir Dublin gar nicht so gut gefallen. Howth war da tatsächlich eine angenehme Ausnahme. Wir haben jeweils eine Küstenrundfahrt gemacht und besonders der Wild-Atlantic-Way hat es mir sehr angetan. Daher schicke ich diesen Kommentar auch mit meiner Reise-Blogger-Identität, statt wie üblich mit Kakao-und-Karotte. ;) Ich glaube da gibts auch einen Irland-Beitrag.
    Liebe Grüße
    Kerstin

    1. Sari says:

      Ich war auch erstmal überrascht, wie Dublin auf einen wirkt. Man hat sie romantische Bilder vor Augen, wie bei vielen anderen Städten auch, die einem immer so schön vorgeführt werden. Mein erster Eindruck war auch voll, dreckig und unübersichtlich. Die schönen Ecken suchten wird. Daher waren wir auch viel rund um die Stadt unterwegs und dennoch war es dann doch wieder schön.

  3. Nach Irland möchte ich auch noch.

  4. Mit Reisen kenne ich mich nicht so aus… Für Dich scheint es aber schön gewesen zu sein 🙂.

  5. Hallo Sari,
    das glaube ich dass Irland eine Reise wert ist, aber ja oft sind Erwartungen sehr groß und werden getäuscht, man sollte da dann lieber mit weniger Erwartung Ran gehen. Ich Stelle mir Irland sehr grün und ruhig vor, mit vielen Schafen und vielen Pubs und geselligen Menschen. Da möchte ich auch noch hin. LG Edeline

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