Teilen will gelernt sein!

Teilen ist nicht unbedingt jedermanns Stärke. Es gibt Menschen, die geben gerne ab und sagen sich in jeder Lebenslage, je nachdem, wie es passt “Geben ist seeliger denn Nehmen” oder “Geteiltes Leid ist halbes Leid”. Ich finde, etwas mit anderen Teilen zu können, das ist etwas Wunderbares. Ich gebe gerne ab. Sei es nun die Schokolade oder etwas von meinen Errungenschaften. Leid teile ich nur mit ausgewählten Menschen und nicht jedem möchte man das, was einen bedrückt, als Last mit auferlegen…das geschieht nur mit Bedacht. Aber so schwere Kost soll das, worüber ich nun schreiben möchte, eigentlich gar nicht werden…

Ich teile mit Euch ein Erlebnis, eine Erkenntnis bezüglich des Minihelden *lach* Denn ein Stück weit scheint er das Teilen nun zu lernen. Am Anfang, wenn ich ihm eine Dose mit geschnittenen Apfelstücken, sein Trinken oder einen Keks gab, dann wurde mir das regelrecht aus der Hand gerissen und man spürte förmlich die Angst, dass man es ihm wieder wegnehmen könnte *lach* Es war wirklich extrem und schnell mal mit einem Quengeln verbunden. Seit einiger Zeit hat sich da aber etwas geändert, denn ich werde plötzlich mit Apfelstücken gefüttert und darf durchaus auch mal vom Keks abbeissen. Ich finde das toll, denn so habe ich das Gefühl ihm das schon ein Stück weit vermittelt zu haben. Teilen macht Spaß! Denn er hat große Freude daran dabei zuzusehen, wie ich abbeisse oder (so tue als ob ich ) aus seiner Flasche einen Schluck trinke. Es erfüllt mich wirklich mit Stolz.

Geschmälert wird dieser allerdings, wenn ich dann sehe, dass der Miniheld noch nicht versteht, dass der Keks, den ein anderes Kind in seinen Händen hält, nicht sein Keks ist. Er geht dann einfach hin und nimmt ihn sich und wenn er ihn nicht bekommt, dann wird auch mal hochdramatisch geweint. Man darf halt noch nicht zu viel erwarten. Wie soll er denn auch jetzt schon verstehen, dass nicht jeder Keks, den er sieht, seiner ist.

Und so geht es weiter mit dem Lernen, denn auch Teilen will gelernt sein, nicht wahr?

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11 Kommentare

  1. Immer wieder schön zu lesen, wie es sich bei euch so entwickelt. :) Und sicher wird er auch bald “meins und deins” lernen. :) Spätestens, wenn er versucht eure Sachen in sein Zimmer zu räumen ;)

  2. Ich denke auch, dass der Miniheld das schnell verstehen wird. Da hilft nur, immer wieder erklären und “seine” Kekse dabei haben, für alle Fälle.

  3. @Miss Ping: Ach die Zimmer unterliegen eh derzeit keiner eindeutigen Aufteilung, von jedem liegt irgendwo was rum…wobei natürlich nur eine Person daran Schuld ist :)

    @Mmchen: Nja, leider kann ich dann immer davon ausgehen, dass die eigenen Kekse dann dennoch nicht ausreichen und er soll ja auch lernen, dass er nicht ständig nur futtern kann…aktuell bockt er noch ziemlich rum. Hoffen wir, dass Ihr Recht behaltet!

  4. Man muss seine Welt erst erkunden und langsam lernen. Es dauert immer eine Weile. Und manchmal muss man dann wieder seine Grenzen neu austesten. Es wird spannend bleiben und auch das Teilen wird erlernen, genauso wie er wissen wird, dass man nicht ständig essen kann/muss.
    Als Eltern kann man da nur unterstützend tätig sein, die Erfahrungen muss er (die Kinder) selbst machen.

  5. Ich denke / hoffe dass das mit der Zeit noch kommt. Denk daran Sari, er ist erst 1 und ein bisschen. Er ist schon ziemlich weit – und um das zu lernen hat er noch genügend Zeit, oder? ;-)

  6. Viele Kleine Kinder denken wohl, dass alles was sie an essen sehen, ihnen gehört.. das war bei meinem Bruder nicht anders. Aber schön ist es doch, wenn sie gelernt haben, was ihnen gehört und was nicht und das teilen ist auch ein besonderes Erlebnis..

    Und ich finde die Fortschritte von deinem Minihelden so süß und erfreue mich ebenfalls, wenn er etwas neues kann. ;)

  7. @Eva aus Sockenbergen: Unterstützen kann ich derzeit halt nur, indem ich ihm die Dinge wegnehme, die er unerlaubt genommen hat, da kommt man sich immer so verdammt böse bei vor

    @Ella: Klar hat er Zeit :)

    @Vanni Vanilla: Ich weiß ja auch, dass er sich gut macht *lach*

  8. Ja, klar kommt man sich dabei böse vor, aber das ist so immens wichtig. Kleiner Buchtipp zum Thema: “Nein aus Liebe” von Jesper Juuls.
    Ein super Buch, dass genau diese Situation und viele andere beschreibt und auch erklärt, warum es wichtig ist, dass man als Eltern Nein sagt. Und dennoch keines, welches in die momentanen Erziehungsratgeber sparte passt, weil es anders ist und auch noch andere Dinge wie Partnerschaft und Beziehung zu den Großeltern thematisiert.

  9. @Eva aus Sockenbergen: Danke, mal sehen, ob ich reinschaue!

  10. knuffig, echt knuffig…… hach, wie toll das “damals” bei uns war…… *träum*

    Ich kann verstehen, dass Dir das gefällt!

  11. @Papa Bodehase: Nicht wahr?

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