Motto-Partys

Gedankentagebuch #45 – Die Ära der Motto-Partys endet… fast!

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Ich wollte heute zeichnen. Das Wetter lädt dazu ein. Die Welt geht gefühlt unter und für den Nachmittag gibt es sogar eine Unwetter- und Tornadowarnung. Nun gut, ob es in Berlin tatsächlich zu Tornados kommen wird, das wage ich zu bezweifeln, aber Unwetter… ja, da haben wir in den letzten Jahren schon so einiges zu spüren bekommen.

Das fesselt uns quasi an die vier Wände und man unternimmt bei so einem Wetter nicht allzu viel, nicht wahr? Also eigentlich das perfekte Wetter zum Zeichnen. Ich habe nämlich Lust auf neue Avatare für das Blogdesign. Irgendwie, ich weiß auch nicht… mir geistert da etwas durch den Kopf. Aber ihr merkt es schon. Im Titel steht nicht “Zeichnung” sondern Gedankentagebuch und es muss irgendetwas gegeben haben, das mich abgelenkt hat.

Was das war, das erzähle ich euch jetzt…

Es gab nämlich eine Zeit voller Motto-Partys

Wie komme ich jetzt von Zeichnen auf Motto-Party, fragt ihr euch? Schuld ist eigentlich zum einen der neue Beitrag auf Amberlight Label und zum anderen ein bisschen auch das vergangene Wochenende. Auf Amberlight Label geht es seit einiger Zeit nämlich um einen Motto-Geburtstag und das Motto finde ich genial bzw. ist mir so eines noch nie zuvor untergekommen. Pfadfinder lautet es und ich finde es super, denn es bietet so viel Potential für Deko, Ideen und Spiele und das zeigt sie auch auf ihrem Blog. 

Mit etwas Wehmut lässt mich dieser Beitrag an vergangene Tage denken, die bei uns im Heldenhaushalt aber nun vorbei zu sein scheinen. Dieses Jahr waren wir zum Beispiel das dritte Mal in Folge mit dem großen Sohn zu seinem Geburtstag beim Bowling und auch der kleine Sohn hat sich nun schon zwei Jahre hintereinander den Indoor-Spielplatz gewünscht. Wobei es für ihn als Dezemberkind auch nochmal anders ist Geburtstag zu feiern. Die Jahreszeit ist dunkel und die Möglichkeiten ohne gutes Wetter etwas eingeschränkter. Beim großen Sohn war ich immer dankbar den Garten mit einbeziehen zu können.

Oh was haben wir für tolle Mottos in den letzten Jahren gehabt

Ich weiß, dass viele Leute über mich den Kopf geschüttelt haben. “Wenn du jetzt die Maßstäbe so hoch ansetzt, wie weit soll das noch gehen”, hieß es oft. Wochen vorher fing ich schon an Spiele und Dekoration zu basteln, mir Kleinigkeiten zu überlegen und im Internet zu recherchieren. Den ersten kleinen Ansatz gab es damals zum 2. Geburtstag vom großen Sohn, als wir seine Liebe für Tiggr und Winnie Puh in unserem kleinen Garten als Deko-Anlass nutzten. Noch ohne große Spiele, aber mit niedlicher Bienen-Pinata von meiner Schwester gebastelt und Figuren überall im Garten. 

Richtig eskalierte es erst ab dem 3. Geburtstag, als wir eine Drachenzähmen-Party feierten. Ich nähte einen großen Ohnezahn selber, malte einen gigantischen schrecklichen Schrecken für ein Wasserbombenspiel. Wir malten Drachen aus und steckten sie überall im Garten auf Stäben hin, damit es aussah, als ob im Garten Drachen lebten. Wir bastelten Wikinger-Schilder als Deko für den Zaun, die später von den Gästen mitgenommen werden konnten. Ich hatte eine kleine Buttonmaschine, um Buttons selber zu machen, Freunde kamen in Wikinger Kluft und meine Schwester zauberte einen Drachenkuchen, während ich einen Gurken-Drachen machte. Es war einfach ein rundum gelungener Tag.

Motto-Partys
Poke-Trainer Camp

Im Laufe der Jahre gab es viele solcher Motto-Partys

Und obwohl gerne der Kopf über meinen Übereifer geschüttelt wurde, so machte ich es gerne. Jahr für Jahr. Deko basteln, Spiele selber bauen, die Kinder bei den Prozessen mit einbeziehen, passend dazu verkleiden und das Gesamtpaket gestalten. 

So gab es eine Party zum Thema Super Mario Odyssey (die Kinder liebten die Supermond Suche), Pokémon (eine Art Trainer-Camp), natürlich auch Harry Potter (mit Schnatzsuche und “Tunnel den Voldemort”) und Animal Crossing. Es gab natürlich auch eine Fußball-Party mit Ballspielen auf dem Spielplatz und einem Abschlussspiel Kinder gegen Eltern, eine Zocker Party und eine reine Sportparty. Der kleine Sohn wünschte sich eine Lego Masters Party und auch Dinos waren hier ein ganz großes Thema. Und jede einzelne Feier machte mir unendlich viel Spaß.

Motto-Partys
Zocker Party

Und dabei war mir immer klar, dass diese Zeit der Motto-Partys irgendwann ein Ende finden würde. Nicht, weil mir die Ideen oder die Energie dafür ausgehen würde, sondern weil sich die Bedürfnisse der Kinder ändern würden. Keine ewigen Ansprüche an eine fette Feier, so wie viele immer prophezeit hatten, sondern einfach das größer werden, das nun mal dazu gehört. 

Dino
Dino Party

Und ich blicke darauf mit einem weinenden und einem lachenden Auge

Manchmal fehlt mir diese Zeit. Diese gemeinsame Spiele und die Vorbereitungen, in die ich die Kinder immer mit einbezogen hatte. Jede Feier hatte für die Kinder bekannte, aber auch unbekannte Aspekte und es war für uns alle immer ein kleines Highlight im Laufe des Jahres. Auch wenn es vor allem für mich meist viel Arbeit bedeutete. Aber die Energie, die ich da rein steckte wirkte meistens auch auf mein Umfeld spannend und andere nannten es wirklich schon ein tolles Event und waren auf die nächste Feier gespannt. Auch wenn mein Aufwand nie mit dem zu vergleichen war, was man bei amerikanischen Familien auf Pinterest entdeckten konnte, was meistens meine Anlaufstelle für Inspirationen war.

Motto-Partys
Animal Crossing – Gyroiden Jagd

Bei dem stressigen Alltag, den wir inzwischen haben, bin ich grundsätzlich nicht traurig drum, dass der Teenie heute lieber mit seinen Kumpels Pizza essen und bowlen geht, aber dieses “Besondere” fehlt mir dann doch irgendwie. Vielleicht auch einfach, weil es mir bewusst macht, dass das Kindliche eben doch mehr und mehr von meinen Kindern abfällt. Ich kenne das noch. Von mir selber… irgendwann wünscht man sich einfach anderes. So wie irgendwann nicht mehr Spielzeug auf dem Geburtstagstisch liegt, sondern ein Gutschein oder Geld für etwas Großes, wofür das Kind inzwischen spart.

Und dabei stecken noch so viele schöne Ideen in mir drin *lach*.

Harry Potter Geburtstag
Selbstgemachte Ollivander Zauberstäbe

So ganz muss die Ära der Motto-Partys ja dennoch nicht enden…

Das habe ich mir zumindest vor ein paar Jahren mal gesagt. Anlass dafür war mein eigener Unmut gegenüber meines Geburtstages. Ich stelle es jedes Jahr aufs Neue fest: Ich habe keine Lust auf Geburtstag. 

Geburtstag zu haben war als Kind irgendwie immer schöner, oder? Andere haben dich überrascht, jemand hat dir einen Geburtstagstisch gemacht und einen Kuchen gebacken. Es gab Geschenke und Kerzen zum auspusten. Wenn man älter wird, dann ist man plötzlich alleine dafür verantwortlich. Wenn man dann auch noch immer in den Sommerferien Geburtstag hat, kann man davon ausgehen, dass die meisten verreist sind. Supi… macht voll Laune. Irgendwie kam es, dass ich im Laufe der Jahre eine etwas deprimierende Grundeinstellung gegenüber meines eigenen Ehrentages eingenommen habe. So sorry…

Motto-Partys
Mario Odyssey

Anstatt also daraus eine Pflichtveranstaltung zu machen, habe ich ein Jahr spontan beschlossen für mich selbst zu Abwechslung mal eine Motto-Party zu schmeißen. Ich weiß nicht mehr genau, wie ich darauf kam und was der Auslöser für das Motto war, aber es wurde eine Prinzessinnen-Party im großen Umfang. Schwerpunkt war die Kulisse von Vaiana (einer meiner absoluten Lieblings-Disney Film, wie ihr ja wisst).

Zur Abwechslung kaufte ich Deko für mich

Ich würde alles selbst in die Hand nehmen. Planung, Vorbereitung, Umsetzung. Los gehts… Ich kaufte also passende Deko in den Läden, suchte nach schönen Rezepten, wir kreierten passende Speisen, mein Schwager erstellte für mich eine Playlist und ich kaufte für alle Gäste Blumenschmuck, den sie von mir zur Begrüßung bekamen. Dazu wurde es auch noch einer der heißesten Tage des Sommers in dem Jahr und alles passte an diesem Tag irgendwie perfekt zusammen.

#WIB

Im Jahr darauf stand eine Reise an, so dass wir da groß nicht feierten und 2023 sollte ich dann 40 werden und dieses Depressive setzte wieder ein. Vielleicht weil alle zu diesem Anlass eine große Party erwarteten und ich das irgendwie nicht wollte. Stattdessen überraschte mich der Mann mit einem Kindheitstraum (wir flogen nach Paris und ich verbrachte meinen Geburtstag im Disneyland), so dass ich danach wieder eine Art inneren Frieden gefunden hatte und bereit für eine weitere Motto-Party war.

Frisch inspiriert von all den Highlights, die noch in mir steckten, war es eine – ratet mal – Disney Party mit Schwerpunkt Stitch bzw. Ohana

Party

Was will ich damit jetzt eigentlich sagen?

Hm… vielleicht ganz banal: Lasst euch nicht unterkriegen? Vielleicht auch: Es wird immer eine Zeit für Motto-Partys geben und eine, in der sie einfach nicht passen. Für mich sind sie immer eine schöne Gelegenheit, um aus dem Alltag auszubrechen und etwas Besonders zu machen.

Ich habe ein paar besondere Menschen in meinem Umfeld, die das genauso sehr lieben, wie ich. Sei es unsere Nachbarin, die jedes Jahr zum Halloween-Event lädt, sei es meine Schwester, die sich auch immer viel Mühe mit solchen Sachen gibt oder eine Freundin vom Fußball, die genau wie ich das Wohnzimmer jedes Jahr versucht in eine andere Welt zu verwandeln. Anlässe, bei denen ich jemand anderes sein kann. Für ein paar Stunden lang. Und auch, wenn meine Kinder diesem Zauber nun entwachsen sind, so ist man dennoch nie zu alt dafür, oder?

Party
Eine bunte Motto-Party

Letztes Jahr zum Beispiel feierte ich mit lieben Menschen zusammen unter dem Motto “Alles steht Kopf” meinen 41. Geburtstags. Wir bastelten Stimmungsarmbänder und Schlüsselanhänger, Glitzer Tattoos gehen auch immer und bunte Haarsträhnen lassen sich wunderbar an jedes noch so kurze Haar anklippen. Nicht jeder kann etwas damit anfangen, aber dennoch merke ich, dass solche Feiern auch im Erwachsenen Umfeld zu einem alljährlichen Highlight werden können. Für die Kinder war es einfach die Aufregung vor dem eigenen Geburtstag, für uns Erwachsene ist es vielleicht jetzt wirklich auch einfach mal ein Ausbrechen aus dem festgefahrenen Alltagstrott.

Und wie immer liebe ich das Motto: Alles kann, nichts muss.
Und soll ich Euch ein Geheimnis verraten? Die Planung für die 42 dieses Jahr haben schon begonnen… was denkt Ihr könnte dieses Mal das Motto werden?

*Anmerkung: Der Artikel über unser #WIB enthält evtl. Bilder mit Produkten, die wir in unserem Alltag nutzen oder Linkempfehlungen. Wir haben keine Bezahlung für das Zeigen oder Nutzen derselbigen erhalten.

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6 Kommentare

  1. 42?! Das ist doch klar, das ist doch die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und allem. Vielleicht geht es in diese Richtung?

    1. Sari says:

      Hab ich überlegt :) Aber da gibt es noch so viel mir. Ich muss mich wohl bald entscheiden.

  2. Oh ja, das stimmt. Die Zeit der Motto-Parties für die Kids ist wirklich vorbei. Das waren noch Zeiten: Piraten, Feuerwehr usw. usf. Inzwischen ist das alles natürlich “uncool” und wir merken bei der Großen inzwischen schon, dass wir Eltern nur noch am Rande mitlaufen. Teenie-Geburtstage eben. Doch für den vor der Tür stehenden haben wir etwas Tolles geplant, ich werde berichten.

    Was Motto-Parties für uns “Große” angeht, so haben mich die Kids vor zwei Jahren mit einer Cobra-Kai-Mottoparty überrascht. Das hatte mich total gefreut.

    1. Sari says:

      Ach das ist ja auch toll, dass sich deine Kids extra hingesetzt und etwas gebastelt haben <3
      Gott sei Dank finden sie uns "noch" nicht uncool, aber auf solche Parties mit Spielen und Co haben sie inzwischen einfach weniger Lust. Oder vielleicht doch und sie haben nur Angst, dass die anderen es uncool finden könnten. Wer weiß :)

  3. Ja, die Kindermotto-Partys sind beim meiner 15 – bald 16-jährigen leider auch vorbei 😔. Aber du hast mich auf eine tolle Idee für meinen 60sten gebracht! Ich schwanke immer noch zwischen feiern oder lieber auf große Reise gehen. Aber mit einer richtigen Motto-Party kann ich mich tatsächlich anfreunden… Vielen Dank für den Stupser!

    1. Sari says:

      Oh oder erst Reisen und dann die Impressionen aus der Reise mit in die Motto-Party nehmen :)

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