Manchmal spielen wir mit dem Gedanken umzuziehen. Inzwischen ist es vier Jahre her, dass wir unser neues Nest bezogen und unserer ersten, gemeinsamen Wohnung den Rücken gekehrt haben. Es gibt Tage, da denke ich gerne an dieses erste zu Hause zurück. Ein paar neue Möbel zogen ein, aber überwiegend fand ein Sammelsurium aus seinen Möbeln, meinen Möbeln und was unsere Eltern so entbehren konnten, sich zusammen und obwohl es dadurch etwas bunt bei uns zu Hause war, so mochte ich es dennoch. Das Schlafzimmer war recht klein und man fand gerade so seinen Weg zum Bett, aber dafür war die Aussicht bei Sonnenuntergang einfach atemberaubend. Das Wohnzimmer hatte verschachtelte Nieschen, so dass es eine Arbeitsecke geben konnte, die aber nicht störend mitten im Raum, sondern eher versteckt war. Die Küche, ein schmaler schlauch und dennoch der Lieblingsplatz bei jeder Party. Aber das kennt man ja, nicht wahr *lach* . Hätten wir nur ein kleines Zimmer mehr gehabt, wären wir wohl nie auf die Idee gekommen uns ein neues zu Hause zu suchen, denn eigentlich war es ganz gemütlich.
Aber es ist schon schöner, wenn das Kind ein iegenes Reich bekommt und so zogen wir in unser neues Nest. 2 Monate vor Entbindungstermin. Was für eine Aufregung das damals war *lach* Und auch dieses hat nun seinen eigenen, liebevollen Charme mit all seinen Ecken und Kanten. Ich weiß noch, ich war so aufgeregt. Neue Möbel für das Wohnzimmer, eine nach eigenen Wünschen gestaltete Küche…das Bad immer noch klein, die Küche dafür aber eine regelrechte Wohnküche. Das Kinderzimmer…Gott, habe ich es geliebt das Kinderzimmer einzurichten. Und im Laufe der Jahre wuchs die Wohnung mit uns zusammen. Wurde mehr und mehr ein Teil von uns. Mehr und mehr Möbel wurden ausgetauscht und ersetzt. Und warum denken wir nun manchmal darüber nach umzuziehen?
Mir fehlt ein Balkon. Klar, wir haben einen Garten, aber um diesen zu erreichen müssen wir die Wohnung verlassen, hinter das Haus laufen und dann sind wir ca. 50 Meter oder sind es 100…ich weiß es nicht…vom zu Hause entfernt. Wenn man also in den Garten geht, und das obwohl er direkt vor der Türe liegt, muss man sein zu Hause verlassen. Hat man also mal das Trinken vergessen oder braucht schnell ein Handtuch oder oder oder…muss man flitzen. Wenn man Post erwartet, traut man sich gar nicht in den Garten hinaus…man ist zu Hause und ist es doch nicht. Die Vorstellung gefällt mir so gut, einen kleinen (oder großen ^^ ) Balkon so direkt am Wohnzimmer zu haben, mit einer kleinen Rattan-Sitzgruppe oder vielleicht einer Sitzgarnitur aus Naturholz, wo man dann gemütliche Abende zusammen verbringen kann, leise Musik hört, während das Kind friedlich im Kinderzimmer schlummert. Das ist so aktuell gar nicht möglich, dazu ist der Garten viel zu weit weg. Wenn man mal ganz von der Tatsache absieht, dass ich sowieso nicht so der Mensch bin, der unbedingt einen Garten braucht, aber beide Helden profitieren sehr davon. Es wäre schon einfacher, quasi purer Luxus, das ist mir durchaus bewusst, wenn man so etwas direkt vor der Türe hätte…
Und dann sitzen wir abends wieder auf unserem Sofa, genießen das Abendprogramm, während der Miniheld nebenan schlummert und ich lasse meinen Blick schweifen…da steht das lang gewünschte Bücherregal, da hängen all die wunderbaren Bilder, neben mir der Mann auf dem ersten Sofa, das wir uns zusammen gekauft haben. Es ist gemütlich, es ist unser Nest und so groß ist der Wunsch nach Veränderung erstmal gar nicht mehr.
Mal sehen, wann das Bedürfnis dann doch irgendwann übermächtig wird, aber bisher…nein, ich denke bisher muss es wirklich noch nicht sein…
aber inzwischen dürfte der miniheld doch auch alt genug sein, dass ihr euch abends trotzdem in den garten setzen könnt.
wir haben hier nur einen kleinen innenhof und der lädt (vor allem nachts) nicht sonderlich zum hinsetzen ein. im sommer ist er sehr angenehm, weil keine sonne rein kommt und daher schön kühl bleibt, aber außer einer steintischtennisplatte und jeder menge kies gibt es da nicht viel zu machen mit den kindern – schade.
von einem balkon wage ich hingegen gar nicht zu träumen, das weckt nur unerreichbare sehnsüchte (ich hasse münchen dafür -_- ). ich wäre schon mit einem bad zufrieden, in das wir zu viert rein passen. oder ein getrenntes wohn- und schlafzimmer. oder – ich trau mich gar nicht es auszusprechen – zwei kinderzimmer und obendrein noch genug platz für eine kleine nähecke/-kammer.
hachja, eigentlich haben wir ja eine recht schöne wohnung, nur irgendwann steigen halt auch die ansprüche… ;) – ein garten müsste ich aber auch nicht unbedingt haben (die kinder hingegen schon).
Das klingt ganz schön verbittert ;)Aber ich kann es verstehen, es liest sich wie wenig Raum und viel Nähe. Hat alles seine Vor- und Nachteile. Mir ist auch durchaus bewusst, dass das Luxusklagen sind, die ich da äussere. Der Garten ist allerdings nicht so schnell zu erreichen, wie ein Innenhof zum Beispiel. Man muss erst um das Haus herum laufen, dann noch um andere Gärten herum und dann befindet er sich da irgendwo mitten drin…
Ach, verbittert nicht unbedingt – realistisch wohl eher.
Bei 13 – 15€/qm und nur einem Einkommen überlegt man sich halt ganz genau, ob weitere Quadratmeter wirklich nötig sind oder ob man das Geld nicht doch lieber in ne Tüte Eis und anderen alltäglichen Luxus steckt.
Das kann ich mir gut vorstellen.
Wir fühlen uns jedenfalls jedes Mal irre wohl bei euch und ich liiiebe deine Deko. Ich kehre jedes Mal heim mit vielen tollen Ideen. Einfach inspirierend. Ob altes oder neues Nest ich bin jedes Mal gespannt was es bei dir neues zu entdecken gibt. ;)
*lach* Dabei sieht alles bei Dir irgendwie immer so viel ordentliche und gezielter dekoriert aus ^^ Ich könnte jedes Mal einen Teil Deiner Einrichtung mitnehmen *lach*
Ich gehe ja gerade meinem Wunsch nach Veränderung nach. Es hat aber auch 11 Jahre harte Überzeugungskraft beim Helden gedauert, bis ich ihn aus seinem “trauten Heim” rauslocken konnte. Bisher ist er noch nicht überzeugt von unserem Schritt raus aus seiner Heimat. Wobei ich da wirklich sagen muss, dass unsere neue Wohnung nur 20 km von der jetzigen entfernt ist! ^^ Aber der Held sieht halt seinen Kirchturm nicht mehr und seine Eltern sind nun auch keine 2 Treppen entfernt anzutreffen.
Ich hingegen bin nun wieder 20 km näher an meine Heimat – Berlin ist nur noch 160 km entfernt *lach* Auf die neue Wohnung freue ich mich riesig – alles nach eigenen Wünschen einrichten und kein zusammengewürfeltes Mobilar mehr – yeah!
Es ist völlig legitim, wenn man mal über eine Veränderung nachdenkt – auch wenn man ein heimeliges Zuhause hat! So lange man nichts übers Knie bricht und beide Parteien – bzw. alle drei Parteien – an einem Strang ziehen ;)
Ich kann mir vorstellen, dass das nicht einfach ist, vor allem nach so langer Zeit, aber es klingt nach einem guten Komprimiss. Ich wünsche Euch viel Glück dabei ^^
Gibt es bei euch nicht so viele Wohnungen mit Balkon oder Garten oô? Bei uns ist das ziemlich weit verbreitet, man muss nur mal Glück haben… Die Erdgeschosse werden ja gern von älteren Leuten bewohnt :)
Wir wohnen im zweiten Stock und haben einen sehr großen Balkon (der ist im Prinzip wie ein weiteres Zimmer). Mein Freund wohnte schon vorher hier und ich bin 2013 dazu gezogen. Wir spielen aber jetzt schon mit dem Gedanken umzuziehen… Weil wir die Wohnung unsaniert übernommen haben, kommt nun ständig irgendeine Kleinigkeit, die uns Ärger macht und das nervt. Das kann man vllt wieder in der Kategorie Luxus verstauen, aber trotzdem ist es nicht schön, wenn die Fensterbank im Wohnzimmer runter kracht und drei Monate lang keiner kommt, um das reparieren zu lassen -.-
Schon verrückt, wenn man noch nicht mal so richtig eingerichtet ist und schon ans Umziehen denkt… Wir haben uns aber dazu entschieden, dass das Kätzchen hier noch ihren Lebensabend verbringen darf; einen Umzug wollen wir ihr nicht mehr zumuten :)
Ne, sselten ist sowas nicht, aber wir wohnen hier in einer Genossenschaft und da haben die Wohnungen halt Gärten und keine Balkons