Rezension*
Als wir neulich im Zimmer des großen Sohnes ein wenig umgeräumt haben, haben wir unter anderem auch seine Chill- und Leseecke etwas umgestaltet. Bis vor kurzem lag da noch ein riesiger Sitzsack am Boden. Dieser Sitzsack ist übrigens genauso alt, wie der große Sohn. Dort lag ich nämlich immer mit meiner großen Kugel (auch Babybauch genannt) drauf, tippelte mit meinen Finger über diese und agierte so mit dem Miniheld Stunden lang. Hachja… Erinnerungen. Aber genau so in die Jahre gekommen wirkt dieser Sitzsack und so wurde er jetzt ausgetauscht. Mal abgesehen davon, dass er ziemlich viel Platz wegnahm und sich rund um ihn herum so einige Hefte und Bücher immer sammelten. Sei es drum. Nun steht dort ein Liegestuhl *lach*. In der Lieblingsfarbe des Sohnes. Gelb ist er und auf ihm liegen die zwei Lieblingskissen, in die sich der Sohn nun kuschelt, wenn er eine Auszeit vom Alltag sucht.
Manchmal kommt er aus der Schule und steht dann Stunden lang nicht mehr auf…
Schultasche in die Ecke, schnell was essen und dann ab ins Zimmer. Tür zu und plötzlich ist es still im Haus. Als ob der Sohn noch gar nicht wieder zu Hause wäre. Wenn ich dann doch mal nach einer gewissen Zeit hoch gehe, leise anklopfe und frage, was er machen würde kommt nur ein “Ich lese” zurück.
Diese Kind ist ein Büchermonster. Wenn ihn Bücher wirklich interessieren, hat er sie innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Wenn er ausreichend Zeit zur Verfügung hat, dann ist so ein Buch auch durchaus mal innerhalb eines Nachmittags fertig gelesen. Daher muss ich recht schnell und häufig immer nach Nachschub schauen. Wobei ich sagen muss, dass ich im Minihelden so etwas wie eine Leseratte habe, die durchaus auch ein gutes Buch mehr als einmal liest. So wie es sich für gute Bücher gehört.
Durch die Schule ist er nun auf eine neue Buchreihe aufmerksam geworden, durch die er sich gerade liest: “Bitte nicht öffnen” von Charlotte Habersack
Ich höre regelrecht, wie einige von euch jetzt laut “AAAAH” sagen, denn ich glaube wir sind in Bezug auf diese Buchreihe glatt ein paar Spätzügler. Immerhin gibt es davon bereits 5 Bände. Gut für den Minihelden, denn so hat er erst einmal wieder ein wenig zu lesen und ist eine Weile damit beschäftigt.
Ein Klassenkamerad erzählte ihm von diesen Büchern und er wurde direkt neugierig. Den Anfang macht Band 1 mit dem Titel “Bitte nicht öffnen: Bissig!” und führt uns in die Thematik der Geschichte ein.
“Bitte nicht öffnen 1: Bissig!” von Charlotte Habersack
Worum geht es eigentlich? Schon das Buchcover gibt einen dezenten Hinweis darauf, um was es sich in der Geschichte dreht. Gestaltet wie eine etwas leicht beschädigte Kiste, kann man einen ersten Blick auf den vermeidlichen Inhalt werfen.
In “Bitte nicht öffnen: Bissig!” landet dieses Paket bei dem Jungen Nemo, der aus dem Dorf Boring stammt (und hier scheint der Name Programm zu sein, denn wer das Wort aus dem Englischen kennt weiß, dass es übersetzt “langweilig” heißt). Hier ist an sich nicht viel los, doch mit diesem Paket ändert sich für Nemo so einiges. Der Inhalt ist nämlich alles andere als gewöhnlich und eigentlich nicht so wirklich für ihn bestimmt. Darin befindet sich ein Spielzeug-Yeti, der aber alles andere als ein Spielzeug für den Moment ist. Im Gegenteil – Er wird immer größer und größer und mit ihm ändert sich auf einmal auch das Wetter und obwohl Hochsommer ist, herrscht eisiger Winter nun in der Stadt Boring.
Für Nemo und seine Freunde beginnt nun ein Abenteuer, bei dem nicht nur einen riesigen Yeti vor allen anderen verstecken, sondern auch herausfinden müssen, wohin der Yeti eigentlich gehört, um alles wieder zurück zu einem Normalzustand zu bringen.
Der Auftakt zu einer lustigen und spannenden Buchreihe…
Der erste Band “Bitte nicht öffnen: Bissig!” ist der Auftakt einer ganzen Buchreihe, die von Charlotte Habersack geschaffen wurde. Schon am Ende des ersten Bandes bekommen wir einen kleinen Hinweis darauf, was Nemo im zweiten Teil erwarten könnte, doch das möchte ich nicht vorweg nehmen. Da müsst ihr euch schon selber reinlesen.
In den nächsten Bänden geht es dann um weitere geheimnisvolle Pakete mit aufregenden Inhalten, die den Alltag von Nemo ganz schön durcheinander würfeln und ihn vor spannende Herausforderungen stellen. Hierbei wird immer wieder Einfluss auf Wetter, Umfeld und Co genommen, so dass das Abenteuer jedes Mal etwas anders verläuft. Eine ziemlich coole und neue Idee, wie ich finde, von der ich so noch nichts vergleichbares gesehen oder gelesen habe. Hinzu kommt, dass die Bücher den Kindern viele Lacher und lustige Momente beschweren.
Wir geben also die Leseempfehlung des Klassenkameraden gerne an euch weiter. Der erste Band umfasst übrigens 240 Seiten und spricht eine Altersgruppe ab 8 Jahren an. Toll zum Vorlesen, aber vor allem auch zum selber lesen und untermalt mit den lustigen Illustrationen von Fréderic Bertrand. Aktuell sind bisher noch die Bände “Bitte nicht öffnen: Schleimig!”, “Bitte nicht öffnen: Durstig”, “Bitte nicht öffnen: Feurig!” und ganz neu “Bitte nicht öffnen: Magic!” erschienen.
Noch ein kleines Highlight zum Schluss: Das Bitte nicht öffnen Freundebuch!
Sehr cool finde ich ja, dass es zu der Buchreihe auch das passende Freundebuch gibt. Perfekter Zeitpunkt für uns, denn nachdem der große Sohn ja nun die Schule gewechselt hat, bietet es sich ja gerade zu an auch mit einem neuen Freundebuch zu starten.
Wie man es von einem guten Freundebuch gewöhnt ist, können sich deine Freunde (und vielleicht auch Feinde, wer weiß) darin verewigen. Auf einigen Extraseiten gibt es dann noch ein paar kreative Eintrag- und Gestaltungsmöglichkeiten und Geheimnisse können und dürfen ausgetauscht werden. Die Gestaltung ist natürlich passend zur beliebten Buchreihe und sorgt so für eine schöne Erinnerungen an tolle und spannende Tage mit wertvollen Menschen, die man im Laufe seines Lebens trifft und getroffen hat.
Wer die “Bitte nicht öffnen” – Reihe mag, dem sei dieses kleine Gimmick durchaus ans Herz gelegt.
Kennt ihr bereits die Buchreihe von Habersack und wie gefällt sie euch? Welcher Band ist euer Lieblingsabenteuer mit Nemo?
*Anmerkung: Die Bücher wurden uns vom Carlsen Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt