2022

Zwischen den Jahren – Unser Jahresrückblickstöckchen 2022

Diese Zeit zwischen den Jahren ist eine ganz seltsame Zeit. In dieser Phase lässt nach und nach die Anspannung nach, die sich im Dezember immer gerne aufbaut. Nur schon allein Dank der Adventszeit und dem Highlight, das in Weihnachten gipfelt. Jedes Jahr wieder schaffen es die äußeren Einflüsse, dass man diese Ferien, die es dann gibt, mehr als nötig sind und man sie dankbar annimmt, nur um sie dann mit Terminen und Feiern zu füllen. 

Diese Zeit zwischen Weihnachten und Silvester, das ist meist eine, in der man versucht zur Ruhe zu kommen und gleichzeitig vor dem neuen Jahr vielleicht nochmal versucht den einen oder anderen Menschen zu sehen. Diese Zeit nutze ich oft, um in mich zu gehen und mir zu überlegen, was ich im neuen Jahr anders machen möchte und  zumeist klappt das ja für den Anfang ganz gut. Bis das Erste aus dem Alltag kommt und mich wieder zurück in alte Bahnen wirft. Wobei das nie wirklich umsonst ist, denn ein kleiner Teil bleibt dann doch immer hängen und so hat sich schleichend in den letzten Jahren immer wieder etwas geändert. Mal in die positive, mal in die eher negative Richtung, aber es ist wichtig sich jedes Jahr wieder ins Gedächtnis zu rufen, warum man eigentlich was ändern möchte. Nicht zuletzt, weil man bei diesem reflektierenden Jahresende meist merkt, dass man wieder an einem Punkt ist, den man nicht erreichen wollte. Daher finde ich es für mich auf jeden Fall wichtig jedes Jahr nach Silvester alles auf Anfang zu setzen. Niemals aufgeben. Und da das neue Jahr meist auch neue Herausforderungen mit sich bringt, muss man sich eh jedes Jahr irgendwie neu erfinden, oder?

Es gibt aber auch Liebgewonnenes…

Wie ihr wisst, erinnere ich mich gerne. Hartnäckig schreibe ich diesen Blog bald seit 20 Jahren (ja, ehrlich) und ich glaube er wird immer irgendwie ein Bestandteil von mir sein. Ich blicke gerne zurück und erinnere mich und er hilft mir dabei, auch wenn er vielleicht nicht mehr die Beliebtheit hat, wie vor 15 Jahren, so sagt man mir auch heute immer wieder, wie schön es ist, dass es uns noch gibt und ja, das finde ich auch.

Er hilft mir dabei mich zu erinnern, zurück zu blicken, in der Vergangenheit zu blättern. Er hilft mir mich und meine Gedanken zu ordnen und manchmal einfach auf der Spur zu bleiben. Und ein Teil der mir beim Erinnern hilft, das ist der inzwischen schon zur Tradition gewordenen Jahresrückblick in Form eines kleinen Stöckchens (na, wer kennt den Begriff noch?), das ich vor vielen Jahren mal aufgegriffen habe und seitdem jedes Jahr nutze, um mich ein wenig zu erinnern und das möchte ich auch in diesem Jahr natürlich wieder aufgreifen…

Das Jahr 2022 in 6 Fragen und meine Antworten dazu:

Rückblick 2022

01. Im Großen und Ganzen, ist das Jahr für euch eher positiv oder negativ verlaufen?
Es lässt sich schwer auf ein Gefühl reduzieren. Grob überschlagen wäre mein erster Gedanke, dass es ein ziemlich schweres Jahr 2022 war mit vielen Diskussionen, einer gefühlten Ärzteflatrate, vielen ungeklärten Fragen und vielen Sorgen, so mancher Chance, die dadurch in den Sand gesetzt wurde und vielen Emotionalitäten. So manches Mal fühlte ich mich emotional wirklich an meiner Grenze und hier und da floß die eine oder andere Träne und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich ordentlich an Falten und weißen Haaren dazu gewonnen habe. Aber es ist nicht das einzige Gefühl, das in mir wohnt, wenn ich 2022 für mich noch einmal zusammen fasse. Da ist auch Erleichterung, Stolz, Freude, Mut… Veränderungen in unserem Alltag und Auszeiten, die wir uns aufgrund der schwierigen Zeiten gegönnt haben und die uns als Familie wirklich gut getan haben. Ich kann 2022 kein eindeutigen Stempel verpassen, da dieses Jahr einfach viel von beidem hatte.

2022

02. Was waren die besten Ereignisse?
Wir waren an der Ostsee. Zwei Mal. Für mich waren das zwei sehr wichtige Ausflüge und man merkte, dass sie uns allen wirklich gut taten. In dem Moment, wo das Meer vor mir lag, war alles anders. Bei der zweiten Reise wurde ich krank und dennoch konnte ich so viel daraus mitnehmen – vor allem schöne Erinnerungen – so dass mit das vollkommen egal war. Wir waren am Strand, steckten auch mal die Füße ins Wasser, ich fuhr mit dem kleinen Sohn Riesenrad und gemeinsam spielten wir Schwarzlichtgolf. Wir saßen in einem Pub und schauten Fußball, aßen riesige Waffeln und machten lange Spaziergänge. Es tat uns als Familie wirklich einfach gut und ich hoffe, wir können davon auch in 2023 ein bisschen etwas unterbringen. Auch konnten wir das erste Mal seit 2019 wieder in den Urlaub fliegen. Es machte sich wirklich bemerkbar, dass wir in den letzten Jahren nicht aus dem Alltag so richtig ausbrechen konnten und so war es 2022 so wichtig, dass wir für eine kurze Zeit Deutschland verlassen konnten.

Sommer

10 Tage waren wir in Griechenland und auch wenn hier nicht alles einfach war, so war es eine tolle Zeit mit Pool, Show, Stadtausflügen und mehr. Gegen Ende des Jahres besuchten wir dann auch unsere Frankfurter Freunde in ihrem neuen zu Hause und verbrachten dort ein paar schöne Tage. Auch das ist immer ein bisschen wie nach Hause kommen. Ein kleines Highlight zum Ende des Jahres bescherte mir dann der Mann, in dem er mit mir einen Tagesausflug nach Hamburg machte, wo wir dann in das Harry Potter Theaterstück gingen. Mittendrin reichte die Zeit auch für ein Treffen mit einem Freund und einem Besuch des Weihnachtsmarktes. Trotz Gesundheitlicher Widrigkeiten schaffte der große Sohn mit seiner Mannschaft den Aufstieg in die Landesklasse. Was für ein Party war das denn bitte? Mit den Kindern besuchen wir das Tote Hosen Konzert in Tempelhof (der kleine Sohn war begeistert) und waren mehrmals im Olympiastadion, um den Lieblingsverein anzufeuern.

Und auch allgemein kann man wohl sagen, dass wir 2022 endlich wieder mehr unterwegs waren. Und dann war da natürlich auch noch die Einschulung vom kleinen Sohn. Nun haben wir zwei Schulkinder zu Hause. Ein Grundschul – und ein Oberschulkind. Mein Mini-Highlight war sicherlich auch, dass ich zu Beginn des Jahres einfach mal alleine ins Kino ging. Der kleine Sohn besuchte sein erstes Fußball-Camp und fand es toll. Es ist auch manchmal echt der Wahnsinn, wie viel positives Feedback wir über sein Talent erhalten. Ich bin gespannt, wie sich das alles noch entwickelt. Kurz vor Jahresschluss gelang es dem kleinen Sohn übrigens auch noch sein Seepferdchen zu schaffen.

Rückblick

03. Worauf hättet ihr auch gut verzichten können?
Ich glaube da brauche ich gar nicht allzu sehr ins Detail gehen, denn vielen von euch wird es ähnlich ergehen: Der große Sohn war schon immer im Winter schnell anfällig für Atemwegserkrankungen. Nach der Corona-Infektion Weihnachten 2021 war er lange Zeit nicht mehr er selbst. Besonders das erste halbe Jahr hat ihm stark zu schaffen gemacht und wir hatten ständig mit Unsicherheiten zu tun. Noch heute diskutiere ich teilweise mit Ärzten, dass sie ihm doch mal vernünftig helfen sollen, auch wenn er inzwischen wieder einen deutlich stabileren Alltag führt. Mal davon abgesehen, dass es ja nun irgendwie ganz Deutschland in diesem Winter dahingerafft hat. Dennoch hat es stark an all unseren Nerven gezehrt und wir mussten viel deswegen wuppen. Auf so manchen schulischen Stress hätten wir außerdem gerne verzichtet. Klar muss man viel aufholen, wenn man viel ausfällt. aber gerade zum Jahresende hin wurde es fast unerträglich. Aber zumindest scheinen wir nun zum neuen Jahr wieder ganz gut in der Spur zu sein und ich hoffe, wir sind nun weitestgehend über den Berg. Zu Beginn des Jahres hatte ich zusätzlich noch etwas Stress an anderer Stelle, der auch viel an mir genagt hat, der aber soweit erst einmal gut ausging. Wie es weitergeht, das zeigt sich dann im neuen Jahr.

2022

04. Habt ihr neue Freundschaften geschlossen oder vielleicht alte aufgefrischt?
Ich glaube alleine durch das Fußball-Hobby der Kinder, werden wir immer wieder neue Menschen kennenlernen und so neue Kontakte knüpfen. Nachdem ja nun auch der kleine Sohn ein fester Bestandteil des Vereins ist und der Mann und ich vollkommen in den Strudel des Ehrenamtes gesogen wurden, bleibt es wirklich kaum aus. In dem Bereich hat man einfach ständigen Kontakt zu Menschen und klar wird dieser zu dem einen etwas enger als zu dem anderen. Vertieft haben wir auf jeden Fall hier den einen oder anderen Kontakt. Es gab gemeinsame Ausflüge und Freunde wurden zum Grillen eingeladen. Auch hat sich der Freundeskreis der Kinder etwas verändert und immer häufiger bringt der große Sohn mal Freunde aus der Schule mit nach Hause oder der kleine fordert Verabredungen ein. Wir pflegen unsere Freundschaften nach außen, von denen wir manchmal wünschten, sie wären so viel näher dran. So waren Maru und ihre Familie im Sommer bei uns und dafür wir im Oktober wieder bei ihnen. Auch trafen wir jetzt spontan einen Freund und seine Kinder, die in die Nähe von Hamburg zogen und freuen uns immer wieder mal über nette Gesellschaft, genauso wie wir aber auch die Zeiten genießen, in denen wir einfach nichts haben.

Auszeiten

05. Habt ihr euch irgendwie persönlich weiterentwickelt? Zum Beispiel ein neues Hobby angefangen?
Allem voran würde ich wohl die neu entflammte Leidenschaft in Bezug auf die Klemmbausteine erwähnen, die der kleine Sohn entwickelt hat. Den Anfang fand das alles letztes Jahr schon als wir das erste Mal die Steinewahn-Ausstellung besucht hatten und im Zuge dessen von der Lego Masters Show erfuhren, die wir dann mit Begeisterung verfolgten. Das zog sich in 2022 mit rein und wurde mehr und mehr zu einem Ding zwischen dem kleinen Sohn und mir. Wir legten ein “Steinelager” in seinem Zimmer an und fingen an eigene Konstruktionen zu bauen. Auch streckten wir unsere Fühler aus und greifen inzwischen auf die verschiedensten Klemmbausteine zurück. Bei unserem Besuch in Frankfurt erfuhren wir dann von BlueBrixx und dass es das auch in Berlin gleich zwei Mal geben würde, so dass wir dort nun schon öfter waren und uns mit verschiedenen Steinen für eigene Projekte eindeckten. Mit dem großen Sohn trainierte ich im Sommer, um wieder in Form zu kommen. Wir gingen gemeinsam öfter kurze Strecken laufen und leider lief er mir nach wie vor immer wieder davon, aber es wird. Im Zuge dessen probierte ich das erste Mal die geführten Läufe aus und lernte darüber Generationsläufe, Flatlek-Läufe und Speedruns kennen. Ich kombiniere das nun zu jeder Gelegenheit, die sich mir bietet, auch wenn ich selbst zum Ende des Jahres immer öfter ausgebremst wurde gesundheitlich. Der große Sohn hat zudem sein Hobby vertieft und sich mehr und mehr mit Videoschnitt und dergleichen ausgetestet und wartet sehnsüchtig auf den Tag, wo er das erste Mal so richtig was aufnehmen und online gehen darf *lach*. Machen eure Kinder das auch und wie sind da eure Regelungen?

Magisches Jahr

06. Erzählt uns von euren Vorsätzen fürs neue Jahr.
Mehr Zeit für uns. Das hat mir das Jahr ganz deutlich gezeigt. Nachdem wir so einen schwierigen Start hatten, bei dem wir wirklich alles versucht haben und viel in Diskussionen untereinander und mit anderen gegangen sind, waren diese Auszeiten dazwischen mit Ostsee und Co einfach so wichtig und wertvoll, um wieder zu uns zu finden und innerlich ausgeglichener zu werden, dass ich das gerne mit ins neue Jahr nehmen möchte. Nicht dieses “Man muss ja auch mal etwas ohne den anderen machen”, was viele ja so gerne predigen, sondern viel mehr “Wir zusammen als Familie”. Die Kinder machen gerade wichtige Lebensabschnitte durch und in manchen Bereich müssen wir uns einfach neu kennen- und einschätzen lernen. Uns neu aufeinander einspielen und neue Grenzen abstecken und dafür sind diese Wir-Zeiten und die Interessen der anderen besser kennenlernen wirklich wichtig. Ich brauche mehr Meer und das ist mir ein ganz persönliches Anliegen und ich brauche wieder mehr ICH. Ich weiß, das sage ich im Groben jedes Jahr, da ich in der Regel besonders zum Jahresende nie wirklich zufrieden mit mir bin, aber ich will auch im neuen Jahr versuchen mich mehr zu dem Menschen zu machen, der ich gerne wäre und dem ich vor allem mit einem im Spiegel entgegen blicken kann: Zufriedenheit.
Ich will manche Dinge nicht mehr so nah an mich heranlassen und so manche Negativität aus meinen Leben verbannen. Egal in welcher Form. Ich muss da konsequenter werden und auch mal ganz konkret sagen “NEIN, lass mich damit in Ruhe”. Viel zu oft bürdet man sich die Probleme anderer mit auf und vergisst seine eigenen auch mal darüber hinaus.

2022

Ich habe kleine persönliche Jahresziele, die ich sicherlich an Neujahr oder in der ersten Woche des neuen Jahres für mich nochmal ganz persönlich hier aufzählen und mit euch teilen werde, aber dafür muss ich mir erst einmal überlegen, wie ich an die Sache herangehen möchte.
Ich möchte Ausmisten. Ganz viel. In meinem Leben, aber auch materiell gesehen. Ich will Ordnung reinbringen. Auch hier in beiden Bereichen. Und ich möchte mit den Kindern die Zimmer gestalten, die sie in ihrer aktuellen Lebensphase brauchen, um sich voll entfalten zu können (im Detail hieße das wohl ein Gaming – und ein Klemmbausteinzimmer *lach*). Aber wie gesagt, das kommt sicherlich nochmal im Detail. In einem kurzen Fazit bzw. zusammengefasst: Ich will, dass wir wieder mehr Zeit für uns haben und unseren Alltag nicht ständig durch etwas anderes so massiv einschränken und vor diktieren lassen. Ganz lässt es sich sicherlich nicht vermeiden, aber zumindest will ich da wieder konsequenter sein.

2023 soll definitiv besser werden als 2022

Ja, wir hatten viele schöne Momente und Highlights 2022, vor allem als Familie, aber das geht noch besser. Gestern las ich, dass der Drosten davon sprach, dass wir nun die erste endemische Welle haben und damit die Pandemie wohl überstanden wäre. Was das jetzt für das neue Jahr bedeuten wird, das werden wir wohl sehen.

2023 kommen in paar spannende Sachen vor allem mit dem großen Sohn auf uns zu und auch der kleine wird sicherlich die eine oder andere Überraschung für uns bereit halten. Ich will mir gar nicht zu viel vornehmen und vorstellen, ich will nur wirklich daran festhalten, dass sich das Gefühl wieder  mehr in ein positives wandelt.

Wie war euer 2022 in einem Satz? Könnt ihr das so kurz zusammen fassen?

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