Wilde Schwaene von Yung Chang

Yu-fang, die Großmutter der Autorin, wird 1924 im Alter von 15 Jahren als Opfer ihres machthungrigen Vaters dem Polizeichef der Zentralregierung in Peking als Konkubine anvertraut, was ihrem Vater eine Beförderung ermöglichte. Bao Quin, die Mutter von Jung Chang, 1931 geboren, schließt sich als junge Frau den Kommunisten im Kampf gegen die sozialrevolutionäre Guomindang-Bewegung an und heiratet Ende der 1940er Jahre einen hohen Revolutionär. Beide werden Opfer der zahlreichen politischen Reinigungskampagnen. Die Geschichte ihrer eigenen Jugend schildert Jung Chang im Spannungsverhältnis zwischen Tradition, Kommunismus und Moderne. So berichtet sie unter anderem über das chinesische Schulsystem der Mao-Ära, den Beginn der Kulturrevolution, die Aktionen der Roten Garden, die Infrastruktur des von innenpolitischen Machtkämpfen erschütterten Landes, aber auch über das alltägliche Leben, die medizinische Versorgung der Landbevölkerung sowie die allmählich sich vollziehende Demokratiebewegung nach Maos Tod. Ihre Erlebnisse veranschaulichen den chinesischen Alltag und versetzen den Leser in die Lage, politische und soziale Zusammenhänge in der Entwicklung des Landes nachvollziehen zu können.

Quelle: Amazon.de

Meine Meinung: Erschreckendes…

Ich muss gestehen, selten habe ich mich durch ein Buch so massiv durchkämpfen müssen, wie dieses. Meine Oma gab mir dieses Buch eines nachmittags mit, weil sie es in einer Bücherkiste gefunden hatte und sich dachte, dass es etwas für mich wäre. Da ich einen Tag nichts anderes zu lesen mehr hatte, fing ich mit diesem Buch an. Mein Problem ist, dass ich bei politischen Dingen ziemlich schnell abschalte, das war leider schon immer so und hat in so mancher Geschichtsstunde für ernsthafte Probleme gesorgt, aber hier saß ich nun vor einem Buch, das zu 90% aus Politik bestand. Der maoistischen Politik. Die Schrecken, die Verfolgungen, die Folterungen, von denen Chang berichtet sind erschreckend und immer wieder fragt man sich, wie sich so eine Masse von Menschen so etwas von so wenigen Leuten bieten lassen konnte. Aber wenn ich zurück blicke, kann man das bei uns genausogut über den zweiten Weltkrieg sagen. Ich blieb beim Lesen vor allem deswegen dran (mehr als einmal war ich versucht dieses Buch einfach nicht weiterzulesen), weil zwischenzeitlich Passagen kamen, die sich auf das Leben der Autorin bezogen und man einen etwas besseren Blick für die Geschichte bekam, denn nicht selten wurde in einem unglaublichen Tempo von der Zeit unter Mao berichtet, so dass auf einer Seite locker mal drei wichtige Dinge passierten. In meinen Augen ein ziemlich anspruchsvolles Buch, das viel Zeit benötigt, um gelesen zu werden…

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