Rezension*
An manchen Tagen möchte ich mir ja gerne einreden, dass ich das ultimative Organisationstalent bin und die perfekte Ordnung bei uns zu Hause halte. Ich rede immer wieder gerne von Routinen und erzählte schon von diversen Methoden, die einem dabei hilfreich sein können. “FlyLady” und auch “Marie Kondo” sind hier nach wie vor wertvolle Einstiegshilfen, wie ich finde und ich würde sie jedem zumindest als Lektüre mal ans Herz legen. Ich erstelle immer wieder gerne selber Listen und habe auch eine ganze Zeit lang intensiv einen Filofax geführt und selbst befüllt nach meinen Bedürfnissen. Vielleicht werde ich das auch irgendwann mal wieder mehr machen. Es kam jedoch eine Zeit, da passte es nicht wirklich rein. Das tägliche oder wöchentliche Gestalten der Seiten wurde mir einfach zu viel und er blieb mehr und mehr liegen. Dabei war er wirklich ein wertvoller Begleiter und so schnell werde ich ihn auch nicht hergeben.
Mit Staunen und auch etwas Neid schaute ich immer auf die Menschen, die ein Bullet Journal führen…
Ich weiß nicht, ob euch dieses Prinzip bekannt ist. Ein wenig erinnert es mich durchaus an das, was ich damals mit dem Filofax-Planer gemacht habe. Das individuelle Befüllen und Gestalten der Seiten. Ganz viel “Ich” und ganz viel Kreativität. Diese unglaublich talentierten Menschen gestalten sich wirklich jeden Monat ihre Kalenderseiten selber. Ergänzen diese durch Tracker und Wochenpläne, Vision Boards und mehr. Die Möglichkeiten scheinen hier auch fast bis ins Unendliche zu gehen.
Aber… ja, aber… wenn ich schon nicht Zeit finde vorgedruckte Seiten bunt zu gestalten und regelmäßig zu befüllen, dann ist es wohl eine eher unrealistische Vorstellung so ein Bullet Journal zu führen. Hachja…Umso mehr Respekt habe ich wirklich vor denen, die das sogar schon seit Jahren intensiv betreiben.
Meine Organisations-Routinen in diesem Jahr sind ähnlich und doch anders
Im Laufe der letzten Jahre passe ich meine Routinen immer wieder an die aktuellen Lebensverhältnisse hier zu Hause an. Kalenderführung, Aufgabenplanung, Routinen im Haushalt und und und… Inzwischen habe ich tatsächlich zwei Kalender, die uns durch den Alltag begleiten. Dazu den Haushaltsplan und noch andere kleine Hilfen, die ich immer wieder heranziehe.
Ein Wochenkalender am Küchenfenster, wo ich jeden Morgen stehe und die Brotdosen packe. Dieser wird Montags immer mit den Terminen der Woche gefüllt und ist so mindestens am Morgen in meinem Blickfeld. Ein Monatskalender an der Wand. Und dazu meine heiß geliebten Listen, ohne die bei mir selten etwas geht. Und dann eben noch der “Redaktionsplan”, den ich dieses Jahr probeweise mal führen wollte.
Und… und jetzt dürft ihr kurz über mich schmunzeln… ein Bullet Journal!
“My Happy Bullet Journal” von GROH
Japp, jetzt habe ich doch eines. Es war ein Spontankauf. Eigentlich war ich an diesem Tag alleine in der Stadt unterwegs, weil ich hoffte einen Ersatz für meine kaputte Schaltzentrale im Flur zu finden. Ein neues Brett mit Briefaufbewahrung, kleiner Infotafel und Klemmen, um Terminzettel oder so festzumachen. Meine alte war im Dezember abgestürzt und leider kaputt gegangen.
Ich wanderte durch soooo viele Läden, die dafür sonst eigentlich immer ein guter Anlaufpunkt waren. Aber ich wurde leider so gar nicht fündig. Stattdessen sprang mir dieses Buch ins Auge: “My Happy Bullet Journal” (Affiliate Link). Ja, ich wurde schwach. Ein Buch zum Gestalten im Din A5 Format im Softcover. Pluspunkt: Es passt in meinen Rucksack.

Beim Durchblättern war ich direkt angetan von der Gestaltung. Es wirkt wie von Hand geschrieben, auch wenn ich mich damit vielleicht selber ein wenig anflunkere. Aber es ist wirklich schick gemacht und bietet ein paar nette Spielereien drum herum, die mich gerade ein wenig motivieren zu dokumentieren.
Ein bisschen mehr als nur ein Kalender
Das Journal kann jederzeit angefangen werden, da es an kein festes Jahr oder Datum gebunden ist. Man trägt die Daten per Hand ein und kann so selbst bestimmen, wann es los geht. Es gibt Jahresübersichten, eine Monatsübersicht und dann die jeweiligen Wochen immer auf zwei Seiten. Neben den Wochentagen findet man auf dieser Doppelseite dann auch die Möglichkeit für eine To-Do-Liste der Woche, Notizen, eine Spalte für Dinge, für die man dankbar ist und um Lieblingsmomente der Woche festzuhalten. Das gefällt mir gut. So versuche ich am Ende der Woche mir immer ein paar Minuten Zeit zu nehmen die Woche kurz zu reflektieren und die nächste vorzubereiten (hier nehme ich dann den Kalender aus der Küche zur Hand).
Zusätzlich dazu findet man für jeden Monat eine Art Vision Board, wo man für sich die Ziele für diesen “visualisieren” kann. Das wäre bei mir jetzt im Januar zum Beispiel vor allem das Ausmisten und eigentlich der Sport, der ja nun gesundheitlich gerade etwas abfällt… Schön finde ich auch den monatlichen Tracker, wo man sich Ziele einträgt, die man dann täglich abhaken kann. Das trifft genau mitten in mein Listen-Herz *lach* Und ich kann die Ziele jeden Monat neu definieren.

Was ich selbst ja nun nie großartig gemacht habe – zumindest fernab des Blogs – ist Filme, Serien, Bücher, Restaurants usw. zu dokumentieren. Durch die Listen am Ende des Jahres bei Bullion zum Beispiel habe ich aber festgestellt, dass das durchaus ganz interessant sein kann. Und genau dafür gibt es hier auch nochmal Seiten. Sowie ein Stimmungstracker, Ziele, ein Lebensrad und mehr. Noch habe ich nicht ganz alles verinnerlicht, was dieses Bullet Journal so in Petto hat, aber es ist wirklich schick gemacht und sicherlich eine schöne und motivierende Sache für die, die sich an das Thema “Bullet Journal” herantasten wollen, aber selber noch nicht ausreichend Zeit (oder Kreativität) an den Tag legen können.

Ich werde mal sehen, wie gut ich dieses Jahr damit so zurecht komme und ob ich vor allen Dingen auch dran bleibe. Vielleicht versuche ich es 2025 ja dann doch mal mit einem vollständig selbst gestalteten Bullet Journal.
Am Ende würde mich jetzt noch interessieren: Führt jemand von euch so ein Journal? Wie sind eure Erfahrungen damit und habt ihr Empfehlungen?
*Anmerkung: Das Buch ist selbst gekauft und kein Rezensionsexemplar.
Also eine Zeitlang habe ich die Bullet-Journal-Szene auf Instagram und auch Youtube verfolgt.
Ich finde das Konzept dahinter – sogar das einfache Ursprüngliche (sogar das eigentlich am meisten) – ganz toll. Leider bin ich vom Perfektionismus geplagt und deswegen ist das nichts für mich.
Ich hatte sonst immer einen Moleskine oder Leuchtturm mit Links die Woche und Rechts Notizen (Dort standen dann die To-Dos und ein ganz kleiner Tracker). Aktuell habe ich gar nichts. Nur meinen Handykalender.
Aber lustigerweise musste ich gestern mir eine Jahreskalendervorlage runterladen und alle Termine eintragen, um zu schauen, wann noch ein zwei Slots frei sind für Termine mit Kollegen :D Im Handykalender verlier ich immer sehr schnell die Übersicht bzw. fehlt mir eine gute Übersicht.
Vielleicht schaffe ich es die Tage mal zur Buchhandlung, um mir so eine Jahresübersicht noch zu holen – die sind ja dann meistens reduziert :D Irgendwie brauche ich zumindestens eine Jahresübersicht.
Ich brauche so etwas doch auch meist nochmal in der Hand, um es mir so richtig vor Augen halten zu können. Im Handy habe ich es leider auch weniger im Blick. Da bin ich dann doch meist recht analog gepolt noch :)
Ich bin für sowas ja mega anfällig. Gerade bei so einer Gestaltung. Aber nein, uch brauche das nicht. Ganz sicher nicht. Neinnein.
Haha, ja ich auch. Es ist schrecklich. Am Anfang bin ich dann auch immer gut dabei und dann verläuft es sich immer und ich ärgere mich wieder über mich selbst.
Wir hatten früher im Flur eine pinnwand mit Zetteln ohne Ende das sah sp schlimm und unordentlich aus aber es hat seinen Zweck erfüllt mittlerweile gibt’s den handykalender aber wenn es das nicht geben würde würde ich mir selbst versuchen was zu gestalten
Ich habe die “Schaltrentrale” im Flur, wo wichtige aktuelle Zettel und Co hängen, eine Pinwand in der Küche für den Haushaltsplan usw., dann eben die beiden Kalender in der Küche, die ich immer im Blick habe…
Handykalender ja… aber ich kann das Display immer so toll ignorieren oder Benachrichtigungen fix wegschieben und dann sind sie schon wieder aus dem Kopf. Es ist furchtbar. Deshalb… ich brauche immer etwas, was ich im Blickfeld habe.
Ich führe tatsächlich seit etlichen Jahren ein Bullet Journal, allerdings schon lange nicht mehr mit aufwändigen Gestaltungen oder Verzierungen. Dafür fehlen mir einfach zu oft Zeit & Muße und dann kickt halt auch gern mein Perfektionismus rein (“wenn schon, denn schon…”) und verleidet mir das eigentliche Journaling.
Meistens schreibe ich nur stichpunktartig auf, was ich am Tag so gemacht und erlebt habe, Termine und Highlights – einfach, damit die Zeit im Nachhinein betrachtet nicht so “verschwimmt” und ich auch nach einem Jahr noch auf dem Schirm habe, wie oft & wo wir beispielsweise essen waren oder wann ich was im Training mit den Pferden gemacht habe. Die Erinnerung trügt einen da ja doch manchmal ganz schön.
Solche Listen von gelesenen Büchern, gesehenen Serien und Filmen und so weiter mag ich auch… eigentlich müsste ich mich mal aufraffen, das auch zu tracken. Übrigens Daumen hoch für Loki, Young Sheldon und The Rookie. :D
Haha, ja alles gute Serien :)
Das ist es halt. Man möchte es ja irgendwie schön haben, aber auf Dauer fehlt es an Zeit. Ich mochte meinen Planer früher auch und habe jeden Sonntag aufwändig die neue Woche mit Washi-Tape und Stickern vorbereitet usw… aber ich konnte da meinem eigenen Anspruch nicht mehr gerecht werden und dann ist der Frust nachher größer, dass man es wieder zeitlich nicht geschafft hat…
Na mal sehen, wie ich dieses Mal dran bleibe.
Hallo Sari,
seit Jahren schreibe ich regelmäßig Journale. Mal im klassischen Bullet Journal-Stil, dann wieder eher Tagebuch. Ich habe das im Filofax gemacht, bin aber wieder zu den gebundenen Journalen zurück, oft im Leuchtturm, aber inzwischen auch mal in preiswerteren Exemplaren. Aber sie dürfen bis auf die Punktlineatur und Seitenzahlen nichts Vorgefertigtes enthalten. Wenn ich darauf Lust habe, wird mal ein Monat BuJomäßig gestaltet, dann wieder werden Fotos eingeklebt und manchmal schreibe ich halt nur. Mit den Trackern und Listen habe ich aufgehört. Einzig und allein ein Moodtracker hat überlebt. Dafür wird täglich ein Karokästchen farbig ausgemalt. Den Überblick finde ich am Ende eines Monats oder vor allen Dingen am Ende eines Jahres wirklich interessant. Wie gut, wie schlecht ist es denn gelaufen? Oft erinnert man sich ( jedenfalls ich) vor allem an negative Ereignisse und dann stelle ich mit Erstaunen feststellen, dass die positiven Tage in der Überzahl waren.
Herzliche Grüße – Elke
Oh Gott ja, es ist so wichtig die guten Dinge nicht aus den Augen zuverlieren und dazu neigen wir doch massiv. Gute Dinge passieren uns einfach, aber an die schlechten denken wir ständig. Ich finde es auch wichtig die guten Momente festzuhalten und sich auch immer wieder in Erinnerung zu rufen. Das nimmt enormen Einfluss auf das eigene Wohlbefinden. Danke dir für deine Erfahrungen.
Sehr spannend, einen analogen Weg zu nehmen, um Fortschritte, Konsum usw. zu tracken. Finde ich sehr spannend (wäre aber nix für mich). Das Zappelinchen hat auch Interesse an einem Bullet Journal angemeldet, konnte sich bisher aber nicht entscheiden. Vielleicht schicke ich ihr mal deinen Artikel :)
Und danke fürs Verlinken!
Ist halt ne Zeitfrage. Inzwischen gibt es da tolle fertige Sachen. So wie das halt. Bisher gefällt es mir ganz gut und ich kann es ja mit eigenen Stickern und Zeichnungen notfalls ergänzen. Vielleicht ist es ja wirklich etwas für sie. Das Selbstgestalten frisst mir einfach zu viel zeit.
Ja, ich bin bei solchen Sachen tatsächlich eher analog gepolt. Der Mann wollte mal auf einem Raspery (oder so ähnlich) einen Kalender für uns alle rauf machen, wo wir Termine verwalten. Das war mir viiiiel zu kompliziert. Ich brauch das echt haptisch für mich um das besser zu verinnerlichen.
Ein Bullet Journal ist mir auch zu zeitaufwändig. Ich besitze ein einfaches Kalenderbuch. Obwohl ich die Idee ganz nett finde.
Obwohl es inzwischen auch schöne Kalenderbücher gibt, in denen man dennoch zusätzlich ein bisschen gestalten kann. So eine nette Zwischenmethode vielleicht.
Vielen Dank für die Inspiration! Ich bin auch ständig auf der Jagd nach guten Kalendern. Tatsächlich habe ich vor ein paar Jahren mit vielen bunten Stiften ein eigenes Bullet-Journal gemacht in einem A4 Buch – war mir dann aber zu aufwändig auf die Dauer. Die Business Filofax/Timemanagement Kladden habe ich früüüüher genutzt, sind mir heute zu langweilig in der Aufmachung. Zur Zeit habe ich einen Alea-Aquarius (das scheint eine Serie für Kids zu sein, ich kenne sie nicht 😀) Timer für das Schuljahr 2024/2025.
Mal sehen, ob das nächste das Bullet-Journal wird, von dem du schreibst. Was mir daran gefällt ist, dass es keine festen Daten darin gibt und ich es anfangen kann, wann ich möchte!
Haha, ja ich hab sonst auch immer gerne die Schulkalender für Kinder genutzt, weil sie einfach schöner gestaltet sind als die normalen und ein paar nette Gimmicks enthalten. So einen hatte ich letztes Jahr. Die sind einfach bunter und verspielter :)
Ich habe mich mehrmals an Bullet Journals versucht, aber bin nie richtig warm damit geworden. Mich stört einerseits, dass es ein Buch ist und man Fehler nicht so einfach herausnehmen kann, wie bei einem Planner mit Ringen oder Disks. Auch habe ich nicht die Geduld mich mehrfach hinzusetzen und in mühevoller Arbeit die Seiten vorzupinseln. Die Zeit habe ich gar nicht. Für mich sind die Kalender, die ich am PC gestalte und ausdrucke ein guter Kompromiss, wobei ich aktuell auch auf der Suche nach einer Lösung für meine ToDos bin. So ganz 100%ig zufrieden bin ich mit meinem aktuellen Kalender auch nicht. Ich klaue mir aber die Idee mit den To-Dos aus dem Bullet Journaling und schreibe mir meine Aufgaben entsprechend mit Checkboxen und diversen Symbolen in meinem scheibengebundenen Kalender auf.
Ja, man kann wirklich auch schauen, was aus welchem Bereich gut passt und es einfach kombinieren. So mache ich es ja teilweise auch.